Ennepetal. Patrick Polk ist ein neuer Hoffnungsträger bei Ennepetal. Bei seinen Fähigkeiten und seiner Vita kommt schnell ein Vergleich mit Popp auf.
Wer sich die fußballerische Vita von Patrick Polk anschaut, der stößt auf einige bekannte Namen. Für den VfL Bochum hat er schon gespielt, für den SV Lippstadt 08, den Wuppertaler SV oder Westfalia Herne war der Innenverteidiger schon am Ball. Jetzt ist der inzwischen 30-Jährige beim Oberligisten TuS Ennepetal gelandet, wo er gleich zu einem Leistungsträger aufsteigen will. Dafür bringt er für einen Verteidiger ungeahnte Qualitäten mit.
Es gibt Zahlen, die merken sich Sportlerinnen und Sportler ganz genau. 14 und 13 sind die Ziffern, die sich Patrick Polk genau gemerkt hat. Das war nämlich seine Ausbeute an Toren und Vorlagen in seinen anderthalb Jahren beim Westfalenligisten DJK TuS Hordel – ungewöhnlich hohe Zahlen für jemanden, dessen eigentliche Aufgabe es ist, Tore des Gegners zu verhindern. „Das hat mich selbst sehr überrascht, aber es lief einfach“, sagt Polk mit einem Lachen. „Ein bisschen ist das wie bei Poppi“, findet er. Die Kapitänin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist eine gute Freundin von ihm, beide haben sich noch vor Beginn der großen Karriere der Silschederin kennengelernt, als Popp für den damaligen FCR Duisburg kickte und Polk in der Jugend des VfL Bochum aktiv war.
Während Popp, die in ihrer Laufbahn bereits auf so ziemlich jeder Position spielte und dabei immer auch Torgefahr ausstrahlte, in letzter Zeit immer öfter wieder im Sturm auftaucht, ist das bei Patrick Polk eigentlich nur gelegentlich der Fall. Die meisten seiner Tore erzielte er über Standards, sein Kopfballspiel ist eine der großen Stärken, auf die man auch beim TuS Ennepetal hofft. „Tore zu verhindern sehe ich aber eher als meine Aufgabe, dafür hat man mich geholt. Wenn die Quote aus Hordel so bleibt, hätte ich aber auch nichts dagegen“, sagt Polk.
„Ennepetal ein gut geführter Verein“
Der angehende Lehrer für Sport und Geschichte ist sehr facettenreich und hat schon eine ganze Menge erlebt. Zig Einsätze in den Oberligen Niederrhein und Westfalen, 49 Spiele in der Regionalliga und zuletzt eben anderthalb Jahre in der Westfalenliga. Da überrascht es wenig, wenn Polk sagt, dass er dem Team von Trainer Sebastian Westerhoff vor allen Dingen mit seiner Erfahrung weiterhelfen möchte. „Ich werde bestimmt dem ein oder anderen meiner Mitspieler mal was zuflüstern“, sagt er – und untertreibt damit wohl etwas seine Funktion in seiner neuen Mannschaft.
Diese kennt er aus vielen Duellen sehr genau. „Ennepetal ist einfach ein sehr gut geführter Verein, das zeigen ja nicht zuletzt die vielen Jahre, die der TuS jetzt schon in der Oberliga spielt“, sagt Patrick Polk. Mit den Zielen, die sich der Verein steckt, und der Kaderstruktur könne er sich gut identifizieren, auch seinen neuen Trainer schätzt er – nicht zuletzt, weil sich beide in der Vergangenheit immer wieder begegneten. „Ich habe noch gegen ihn verteidigt“, sagt Polk.
Oberliga stark besetzt
Der 1,90 Meter große Innenverteidiger will seinen Beitrag dazu leisten, dass Sebastian Westerhoff eine entspanntere Saison als zuletzt erlebt. „Die Oberliga ist in der neuen Saison wirklich stark besetzt, man muss ja nur sehen, wie sich die Teams verstärkt haben“, sagt er. „Das wird ein spannendes Jahr, aber ich glaube schon, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden.“ Stattdessen wünscht er sich einen Platz in der oberen Tabellenhälfte, wozu er in welcher Form auch immer seinen Beitrag leisten möchte. Idealerweise natürlich auf dem Spielfeld, das steht für Patrick Polk außer Frage. „Ich habe schon den Anspruch, Stammspieler zu sein. Am Ende entscheidet aber der Trainer“, sagt er. Die Erwartungshaltung an sich selbst passt ganz gut zu einem Spieler, der schon eine Menge gesehen hat im gehobenen Amateurfußball.