Schwelm. Vor Jahren registrierte sich der bekannte Handballer bei der DKMS. Kurz vor dem EN-Derby gegen RE Schwelm kam dann der Ruf nach seiner Spende.
Als man Ende Februar die Aufstellung der RE Schwelm im Derby gegen die TG Voerde durchging, vermisste der aufmerksame Beobachter Spielertrainer Björn Rauhaus im Kader. Sein Fehlen im ersten Spiel nach 15 Wochen Pause hatte einen mehr als guten Grund. Rauhaus wurde kurz zuvor von der DKMS informiert, dass er als Stammzellenspender für eine an Blutkrebs erkrankte Patientin infrage kommt. „Solche Dinge, die Möglichkeit einem Menschen möglicherweise das Leben zu retten, stehen natürlich weit über dem Handball“, erklärt er.
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Rauhaus war während des Abiturs im Rahmen einer Werbeaktion auf die DKMS aufmerksam geworden und hat sich bereits damals registriert. Nachdem der mittlerweile 31-Jährige zuvor schon einmal in der engeren Auswahl als Spender war, kontaktierte ihn die DKMS erneut. Nach einer Blutprobe war klar, dass Rauhaus als Spender geeignet ist. „Danach wurde ich in einer Klinik in Köln durchgecheckt. Ich habe eine ausführliche Aufklärung bekommen, die Begleitung der DKMS während des ganzen Prozesses war super“, zeigt sich Rauhaus begeistert über die gute Betreuung.
Gutes Gefühl, geholfen zu haben
Sollten sich vor der Spende Bedenken einstellen, besteht jederzeit die Möglichkeit einer Beratung oder eines Rücktritts von der Spende. „Das kam für mich aber nicht infrage. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt. Eine Spende oder allein die Registrierung bei der DKMS sehe ich als Möglichkeit, etwas Positives zu bewirken wenn man das Glück hat, dass es einem gut geht.“
Vor der tatsächlichen Spende bekam Rauhaus einige Tage Hormone gespritzt, die einen Kontaktsport wie Handball nicht möglich machten. Auch die Betreuung am Tag der Spende war durch die DKMS bestens geregelt. „Übernachtung, Verpflegung, Anreise und Verdienstausfall, es wurde sich um alles gekümmert“, berichtet Rauhaus. Die Entnahme selbst verlief problemlos, wenig später konnte der Schwelmer bereits wieder nach Hause. „Es ist wirklich die einfachste Möglichkeit, etwas Gutes zu tun und ein super Gefühl helfen zu können.“
Beispiele wie die von Björn Rauhaus sorgen bei der DKMS selbst für große Freude, wie Joachim Neubauer berichtet, der dort speziell für den Bereich Sport zuständig ist. „Wir freuen uns immer über positives Feedback und solche Erfolgsgeschichten, die ganz einfach Leben retten können.“ Statistische Erhebungen haben gezeigt, dass ein Großteil der Spenden von Männern im Altern von 17 bis 30 Jahren kommt. Dadurch rückt der Vereinssport besonders in den Fokus. „In dieser Gruppe ist die Wahrscheinlichkeit als Spender ausgewählt zu werden signifikant höher. Entsprechend wichtig ist es, in Sportvereinen auf Resonanz zu stoßen“, so Neubauer.
DKMS lädt Vereine zum Mitmachen ein
Mit dem Projekt „Fussballhelden“ hat die DKMS bereits ein spannendes Projekt in Kooperation mit vielen Vereinen auf dem grünen Rasen gestartet. Darüber hinaus freuen sich Neubauer und seine Kollegen auch über jede weitere Mannschaft und jeden Verein, der an Registrierungsaktionen teilnehmen möchte. „Durch die Corona-Pandemie ist es uns leider nicht möglich, so häufig vor Ort zu sein wie wir das gerne möchten“, schildert er die Schwierigkeiten der letzten zwei Jahre. Um dennoch allen Interessierten eine Registrierung zu ermöglichen, besteht die Option, als Verein ein Paket mit Registrierungssets zu bestellen, welches vor Ort eigenverantwortlich genutzt und an die DKMS zurückgeschickt wird. Die Kosten werden dabei von der DKMS übernommen.
Eine solche Aktion planen auch die Handballer der RE Schwelm im Rahmen eines ihrer Heimspiele am Saisonende. „Natürlich freue ich mich und wir uns als Verein, wenn sich viele Menschen registrieren lassen“, so Rauhaus. Vorstandsmitglied Dustin Otto unterstützt die Aktion und möchte das Vorbild von Rauhaus nutzen, um weitere Menschen von einer Registrierung zu überzeugen. „Das ist eine sehr gute Sache, die wir gerne umsetzen. Nachdem der Handball endlich in die Hallen zurückgekehrt ist, werden wir uns an die Planung machen, möglichst bald eine Registrierungsaktion zu realisieren.“ Bei einem künftigen Spiel geht es bei der RE damit nicht nur um zwei Punkte in der Tabelle, vielmehr besteht für jede Zuschauerin und jeden Zuschauer die Möglichkeit, mit wenig Aufwand Leben zu retten.