Schwelm. Mit einer im Winter völlig veränderten Mannschaft war Ghebremeskal angetreten, um den VfB zu retten. Das müssen nun andere übernehmen.
Nach nur vier Monaten gibt es beim abstiegsbedrohten Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm den nächsten Trainerwechsel. Nachdem Markus Dönninghaus am 30. November seinen Rücktritt mit „Lust-, Kraft- und Motivationslosigkeit“ erklärt hatte, war dessen Co-Trainer Biniam Ghebremeskal in die Bresche gesprungen und hatte die Mannschaft, die damals mit 13 Punkten auf dem letztern Nichtabstiegsplatz lag, übernommen. Er wurde jetzt vom Vorstand von seinen Aufgaben freigestellt.
Ghebremeskal war es dank seines Netzwerkes vor allem im Wuppertaler Amateurfußball gelungen, in der Winterpause zahlreiche neue Spieler für den VfB zu begeistern, um mit einer völlig veränderten Mannschaft in die Rückrunde zu gehen. Dönninghaus hatte bei seinem Abschied unter anderem beklagt, dass vielen – ausdrücklich nicht allen – seiner Spieler das Engagement fehle. Hinzu kamen neben Personalproblemen durch Urlaub, Verletzungen, Krankheiten und berufliche Abwesenheit sowie Undiszipliniertheiten, die zu der Suspendierung mehrerer Akteure führten.
Start unter Ghebremeskal gelingt
Mit einer durch mehr als eine Handvoll neuer Spieler bei insgesamt sieben Abgängen grundlegend veränderten Mannschaft gelang der Start in die Rückrunde vielversprechend. In den ersten sieben Spielen (einschließlich des wegen Corona-bedingter Absage erforderlichen Nachholspiels gegen TuS Ennepe) holte der VfB genau soviel Punkte wie in der gesamten Hinrunde und erzielte mit 24 Toren fast ebenso viele wie in den ersten 14 Spielen. Da waren es 25.
Dass den Schwelmern ein Durchmarsch gelingen würde, davon war schon deshalb nicht auszugehen, weil sich die neue Mannschaft erst finden musste. So gab es vor allem auswärts mit dem 3:5 beim mitgefährdeten SSV Kalthof, dem 1:2 bei Hellas/Makedonikos Hagen oder auch dem 1:1 in Herdecke-Ende mehr oder minder heftige Rückschläge. In den drei Heimspielen fuhr der VfB aber alle neun Punkte ein, auch wenn die drei gegen Sinopspor Iserlohn wie auch der Hinspielsieg durch deren Rückzug zur Makulatur geworden sind.
Mit 20 Punkten stehen die Schwelmer aktuell „über dem Strich“. Umso überraschender kommt die Trennung vom Trainer, der bis dato – so hatte es jedenfalls den Anschein – in seiner Aufgabe hundertprozentig aufgegangen war.