Südkreis. Zum Start in das neue Jahr haben wir acht Thesen aufgestellt zu dem, was wir 2022 gerne über lokale Sportlerinnen und Sportler berichten würden.
2021 war ein besonderes Jahr, auch für die Sportlerinnen und Sportler in Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg. Die Corona-Pandemie sorgte gerade zu Jahresbeginn für große Einschränkungen, auch aktuell steht der Sport, gerade im Amateurbereich, noch still. Die Prognose für das neue Jahr 2022 hingegen sieht deutlich besser aus: Die Impfquote in Deutschland steigt, der Winter biegt so langsam auf die Zielgerade ein und die Expertinnen und Experten machen Hoffnung, dass wir alle einen relativ normalen Sommer erleben werden. Doch nicht nur wegen dieser positiven Prognose lohnt der Blick auf das, was uns 2022 erwartet. Wir haben einen Blick auf die aktuelle Situation der heimischen Sportszene geworfen und wagen den Blick in die Glaskugel. Das sind unsere 8 Thesen für das Sportjahr 2022.
Playoffs in Schwelm
Die EN Baskets Schwelm stehen in der ProB Nord derzeit genau über dem Strich. Als Tabellenachter würden die Schwelmer Basketballer ihr Saisonziel erreichen und mit der Teilnahme an den Playoffs auch den direkten Klassenerhalt sichern. Der Kader des Teams von Trainer Falk Möller hat kurz vor dem Jahresende noch einmal ein ordentliches Upgrade erfahren, mit Calvin Oldham Jr. ist der dünn besetzte Kader der Baskets verstärkt. Vor allem die ersten beiden Auftritte von Oldham Jr. 10,5 Punkte, 3,5 Steals, 4,5 Rebounds in 28 Minuten Spielzeit gab es bisher für den 30-jährigen US-Amerikaner. Das sorgt für Tiefe, die die EN Baskets dringend benötigt haben – und für einen für viele überraschend tiefen Run in den Playoffs – erst im Halbfinale werden die Schwelmer gestoppt.
FSV wird Vizemeister
Es ist schon ein seltsames Bild, dass der Fußball-Bezirksligist FSV Gevelsberg in den vergangenen Wochen abgegeben hat. Da spielt der Verein eine vielversprechende Hinserie und entlässt dann den Trainer. Dabei war Uwe Jöns gerade dabei, etwas aufzubauen im Stefansbachtal. Nichtsdestotrotz hat sein Wirken beim FSV Spuren hinterlassen, die Gevelsberger rangieren nicht umsonst auf dem vierten Platz – und das bei zwei weniger gespielten Partien. Bleiben die Gevelsberger so stabil wie in den vergangenen Monaten, dann springt die Vize-Meisterschaft für den FSV heraus – was das beste Ergebnis der Grün-Weiß-Roten seit dem Aufstieg 2007 wäre. Das sind nämlich bisher zwei vierte Plätze in den Spielzeiten 2011/12 und 2012/13.
Ennepetal hat’s schwierig
Einen Platz im Mittelfeld nehmen die Oberliga-Kicker vom TuS Ennepetal eigentlich immer gerne. Das nämlich bedeutet, das der Verein nichts mit dem Abstieg zu tun hat. In dieser Spielzeit scheint das eigentlich der Fall zu sein. Die Elf von Trainer Alexander Thamm steht im gesicherten Teil des Tableaus – wenn da nicht der gesonderte Modus mit einer geteilten Oberliga aufgrund der durch Corona so aufgeblähten Liga wäre. Sechs Spiele hat der TuS noch bis zum Ende der Qualifikationsrunde zu absolvieren, ehe es in die Auf- oder Abstiegsrunde geht. Für den TuS sieht es derzeit eher so aus, als würde es in die Abstiegsrunde gehen. Fünf Teams steigen aus der Liga dann nach einer Mammut-Saison ab. Die Ennepetaler werden sich lange strecken müssen, es aber auf der Zielgeraden schaffen mit dem Klassenerhalt. Die erfahrene Truppe weiß halt einfach, wie der Kampf gegen den Abstieg in der Oberliga geht – das kommt ihr zu Gute, wenn die Beine aufgrund der vielen Spiele bei allen müde sind.
Die HSG hält die Klasse
Wie der TuS Ennepetal in der Fußball-Oberliga müssen auch die Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede in der höchsten westfälischen Spielklasse lange um den Klassenerhalt bangen. Der Modus ist vergleichbar mit dem der Fußballer, nur sind bei den Handballern die Ergebnisse aus den Duellen mit der direkten Konkurrenz wichtiger. Aus den bisherigen Partien gegen Hemer, Haltern/Sythen, Bergkamen oder Ferndorf II hat die HSG sechs Punkte geholt, die sie mitnehmen wird, wenn es ab März in die Abstiegsrunde mit den vier Vertretern aus der anderen Oberliga-Staffel gehen wird. Sechs weitere Punkte kann die Mannschaft von Trainer Sascha Šimec bis dahin noch holen. Dass alle drei Partien aber auf fremden Parkett stattfinden, macht es für die Gevelsberger nicht leichter. Zwei Siege aus diesen drei Spielen würden die Ausgangslage vor den Duellen mit den Ostwestfalen komfortabel gestalten, bei einer schlechteren Ausgangssituation wird es knifflig mit dem Klassenerhalt. Unsere Prognose: Es reicht für die HSG in einem Herzschlagfinale.
Oberdorf und Popp jubeln
In der vergangenen Saison gab es für Alexandra Popp eine ungewohnte Situation. Nach vier Meistertiteln in Serie ging die Kapitänin der Frauenfußball-Nationalmannschaft mit ihrem VfL Wolfsburg leer aus. Immerhin gab es für sie und die zweite Gevelsbergerin bei den Wölfen, Lena Oberdorf, den DFB-Pokal. Alles andere wäre auch ein Novum für Popp gewesen: Seitdem sie 2012 zum VfL wechselte, gab es in jedem Jahr mindestens einen Titel zu bejubeln. In dieser Saison sind die Wolfsburgerinnen wieder auf Titelkurs. In der Liga ist der VfL mit im engen Rennen an der Spitze, im Pokal geht es im Februar mit dem Viertelfinale weiter und Ende März geht es auch in der Champions League mit den Spielen gegen Arsenal London weiter. Einen der drei Pokale werden Oberdorf und Popp am Saisonende in jedem Fall in ihren Händen haben. Unsere Prognose geht sogar noch weiter: Der VfL wird Deutscher Meister und sichert sich mit dem DFB-Pokalsieg auch gleich das Double.
Sander auf dem Podium
Vize-Weltmeister ist das Ennepetaler Ski-Ass bereits, doch einen Podiumsplatz im Weltcup hat Andreas Sander noch nie erreicht. Immer wieder schrammte er knapp an den ersten drei Plätzen vorbei, immer wieder waren es nur Winzigkeiten, die nach ganz vorne fehlten. In diesem Winter aber, der zudem ja mit den Olympischen Spielen in China einen besonderen Höhepunkt hat, schafft es der akribische Arbeiter Sander: Noch vor Abreise nach Fernost reicht es für den 31-Jährigen in Wengen oder Kitzbühel für das erste Podium. Bei den Spielen allerdings reicht es nicht für eine Medaille.
Die Zuschauer kommen
Das Vereinsleben hat in der Corona-Pandemie gehörig gelitten. Kaum Spiele, und wenn, dann doch nur mit vielen Einschränkungen. Das hielt einige Zuschauer fern von den Plätzen und Hallen im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis. Doch der Hunger nach Events wird groß sein, wenn die Maßnahmen rund um die Corona-Pandemie aufgehoben werden. Das bekommen auch die Vereine zu spüren: Mehr Menschen strömen entgegen der Befürchtung, dass die Zuschauer nun weg bleiben würden, zu den Sportstätten in Ennepetal, Schwelm und Gevelsberg.
Gemeinsamer Weg in Schwelm
Die Fußballer vom VfB Schwelm und der Spielvereinigung Linderhausen gehen aktuell noch getrennte Wege, erste Annäherungen hat es immer wieder einmal gegeben. Im Jahr 2022 besinnen sich die Verantwortlichen und kommen zu dem Entschluss, dass es für den Schwelmer Fußball nur gemeinsam vorwärts gehen kann.