Ennepe-Süd/Sprockhövel.
Es ist ein Thema, das große Aufmerksamkeit verdient: Seit dem 15. März und noch bis zum morgigen Sonntag finden die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt, die unter anderem von der Westfalen Sport-Stiftung des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen unterstützt werden.
Stanley Antwi-Adjei, Neuzugang des Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel und mit Wurzeln in Ghana, musste persönlich bisher glücklicherweise keine negativen Erfahrungen mit Fremdenfeindlichkeit auf dem Fußballplatz machen. „Aber würde ich rassistisch beleidigt, dann würde ich das Spielfeld verlassen“, betont der ehemalige Spieler des U19-Bundesligisten Wuppertaler SV. Er fordert: „In solchen Fällen muss es harte Strafen geben!“
Drei Brüder bei der TSG
Die Antwi-Adjeis und die TSG Sprockhövel – das scheint zu passen. Von dem Westfalen-Oberligisten aus schaffte Christopher Antwi-Adjei (27) einst den Sprung in den Profifußball, spielte mit dem SC Paderborn in der Bundesliga und für die ghanaische Nationalelf. Zwillingsbruder Christian läuft seit 2018 ebenfalls für die TSG auf. Nun steht Stanley, mit 18 Jahren Jüngster der drei Brüder, in den Startlöchern. Der Kapitän der Bundesliga-U19 des Wuppertaler SV blickt auf seine erste Saison im Seniorenfußball – natürlich bei der TSG, die ihm langfristig als Sprungbrett für höhere Aufgaben dienen soll.
Doch zunächst soll es die Mannschaft vom Baumhof sein, die der 18-Jährige als „fußballerisch starke, junge Mannschaft“, bezeichnet. „Die TSG bietet sehr gute Voraussetzungen, um sich weiter zu entwickeln“, sagt er weiter und verweist darauf, dass sein Bruder Christopher von Sprockhövel aus den Sprung zu den Profis nach Paderborn geschafft habe.
Erst die Ausbildung
Ein höherklassiger Verein, wie der Regionalligist Wuppertaler SV, kam für ihn nicht in Frage. Die Ausbildung zum Industriekaufmann in Hagen und das Training unter Profibedingungen passen nicht zueinander. Gleichwohl gibt es den Traum von einer Profikarriere. Dazu könnte passen, dass die TSG Sprockhövel als aktuell Tabellenvierter der Oberliga in die Regionalliga aufsteigen könnte. „Das war für meine Entscheidung nicht ausschlaggebend“, sagt Stanley Antwi-Adjei, dessen erste Fußballstationen Fortuna und SSV Hagen waren, ehe er über RW Essen und TSC Eintracht Dortmund zum Wuppertaler SV wechselte.. „Mir war eigentlich zu Beginn dieser Saison klar, dass ich nach Sprockhövel wechseln möchte. Daher gab es gar keine Gespräche mit anderen Vereinen.“