Ennepetal. Wenn Not am Mann ist, spielt Lasse Stratmann von der TG Voerde auf einmal auf ungewohnter Position – und macht das aber mal so gar nicht verkehrt
Nach dem Sieg des Verbandsligisten TG Voerde über den ATV Dorstfeld am Freitag stand am Sonntagabend das erneute Aufeinandertreffen an. Der Austragungsort war diesmal ein anderer, doch der Ausgang wiederholte sich: in der heimischen Reichenbachhalle besiegten die Ennepetaler den ATV zum zweiten Mal in drei Tagen – das Spiel endete 29:25 (14:16).
Zum Anfang der Partie sahen die Zuschauer eine schlechte Chancenverwertung auf beiden Seiten. Klare Tormöglichkeiten wurden nicht genutzt, so dass in den ersten zehn Minuten nur sechs Treffer fielen. Es schien ein Abtasten zu geben, obwohl sich beide Teams erst kürzlich gegenüberstanden. Am Freitag waren die Voerder mit der Manndeckung um Jan Roskosch nicht klargekommen. „Da wussten wir natürlich, dass die heute von Anfang an auf uns zu kommt“, sagte TG-Trainer Lars Apitius nach dem Spiel. Zumindest theoretisch bereitete sich seiner Mannschaft darauf vor, denn ein Training zwischen den Partien gab es ja nicht.
Fabian Riebeling setzt sich zur Wehr
Auch gestern präsentierten sich die Dortmunder Gäste in der ersten Halbzeit mit einer teils überharten Deckung. Dies trieb Fabian Riebeling nach einer Viertelstunde zu einem Frustfoul, für das er eine Zeitstrafe kassierte. In einer ersten Hälfte größtenteils auf Augenhöhe, erspielte sich der ATV zur Pause eine 16:14-Führung. Ursache dafür waren die schlechte Chancenverwertung der Voerder auf der einen Seite und die effektiven Gegenstöße der Dorstfelder auf der anderen. „Wir hatten enorme Startschwierigkeiten, die Manndeckung hat uns wieder vor große Probleme gestellt. Ich bin froh, dass sie nicht in der ersten Halbzeit weiter weggezogen sind, so Apitius.
Die TG kam mit einem klaren Plan aus der Kabine: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit vorgenommen, nochmal alles rauszuhauen, gerade die ersten zehn Minuten“, erklärte Apitius. Besser hätte dieser Plan nicht aufgehen können: Eine starke Abwehr rund um den eingewechselten Torwart Nick Fabiunke blieb 14 Minuten ohne Gegentor. Die Voerder drehten das Spiel in dieser Zeit und erzielten selbst sieben Tore.
Stratmann brilliert im Rückraum
Lasse Stratmann, der notgedrungen im Rückraum auflief, tat genau das, was sein Trainer von ihm erwartete: leichte Tore zu erzielen. Er kam am Ende auf acht Treffer und wurde bester Torschütze. Der zweitbeste Akteur vor dem gegnerischen Gehäuse, Fabian Riebeling, wurde – wie beim 26:21 (51.) – immer wieder mit Vorlagen vom starken Nick Fabiunke in Szene gesetzt und brillierte im Eins gegen Eins. Zum Ende hin konnten die Gäste nicht mehr mit den Gegenstößen der TG mithalten. „Wir wussten natürlich auch, dass die Körner hinten raus bei uns sein werden“, so Apitius. Die Belastung von Freitag war den Dortmundern deutlich anmerken.
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Die TG Voerde hat nun noch vier Spiele zu absolvieren, während die meisten Mannschaften bereits am Ende ihres Spielplans sind. Der Klassenerhalt war schon vor den beiden Duellen gegen Dorstfeld besiegelt. Der Coach berichtet: „Für uns gilt es jetzt, die Jungs bei Laune zu halten, denn die werden jetzt verständlicherweise irgendwann auch mal herunterfahren“. Es liegt ein langes Jahr hinter der Mannschaft und eine lange Pause zwischen den Saisons wird sie nicht bekommen.