Ennepetal/Cortina. So begann die WM-Karriere von Andreas Sander vor zehn Jahren.
Wenn am Dienstag, 9. Februar, um 13 Uhr für den Ennepetaler Skirennfahrer Andreas Sander die Weltmeisterschaft beginnt, dann ist es genau zehn Jahre her, dass er sein WM-Debüt feierte. Begleitet von einem 35-köpfige Fan-Klub aus Ennepetal startete der damals 21-Jährige am Mittwoch, 9. Februar 2011, im Super G. Mit einem respektablen 21. Platz (bei 73 Startern) war ihm die Premiere gelungen.
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Genau zehn Jahre später startet Andreas Sander erneut im Super G. Es ist mittlerweile seine vierte WM-Teilnahme. Die Premiere 2011 in Garmisch-Partenkirchen endete mit einem Sturz in der Abfahrt. Vier Jahre später ging es zur Weltmeisterschaften in die USA, im Jahr 2017 folgte für den Fahrer der Skigemeinschaft Ennepetal der Start bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz/Schweiz.
Vergleich mit Didier Cuche
Dem Newcomer 2011 attestierte ZDF-Reporter Michael Pfeffer eine aussichtsreiche Zukunft. Wenngleich er während des Rennens auf der Kandahar befand, dass die Weltmeisterschaft zu früh für Sander komme. „Die Nervosität muss er im Starthäuschen abgelegen“, so einer seiner damaligen Ratschläge. Das hatte Sander auch im Vorfeld der Weltmeisterschaft so gesehen. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte er seinerzeit, dass „vom meinem Alter her Garmisch eigentlich einige Jahre zu früh kommt. Umso mehr freue ich mich, dass mir der DSV dieses Geschenk macht und meine bisherigen Fortschritte honoriert.“
Mit einem Rückstand von 4,09 Sekunden hinter Sieger Christof Innerhofer aus Italien kam Sander ins Ziel – eine kleine Ewigkeit. Dennoch gab es Lob für Andreas Sander. Pfeffer verglich Sander mit Didier Cuche (Schweiz), der ohnehin ein Vorbild des damals 21-jährigen Ennepetalers ist: Fahrstil, Körperhaltung sowie der wuchtige Körperbau seien ähnlich. „Das, was er bisher gezeigt hat, lässt für die Zukunft hoffen“, so der ZDF-Mann.
Innenbandriss nach Abfahrts-Sturz
Zur folgenden Abfahrt vergrößerte sich die Schar der Sander-Fans im Zielbereich der Kandahar. Doch sie mussten mit ansehen, wie Sander schwer stürzte. Dabei zog sich der Ennepetaler einen Innenbandriss im rechten Knie zu. Teamarzt Ernst-Otto Münch sagte eine vierwöchige Zwangspause voraus. Eine Operation bleibt Sander („Es hätte schlimmer kommen können. Ich dachte zunächst ans Kreuzband.“) erspart. Der Speed-Spezialist war nach dem Kramersprung von der Ideallinie abgekommen, hatte ein Richtungstor umgefahren und war in den Fangzaun gekracht. Nach wenigen Minuten rappelte er sich auf, schnallte sich seine beim Sturz weggeflogenen Ski wieder an und fuhr ins Ziel. Dort erst bemerkte er die Schmerzen im rechten Knie.
Trotz des Sturzes blieb die WM-Premiere in guter Erinnerung. Insbesondere über die Eröffnungsfeier zeigte sich der Newcomer begeistert. In seinem WM-Tagebuch schreibt er: „Mir persönlich hat sie wirklich sehr gut gefallen. Da dies meine erste Weltmeisterschaft ist, war das natürlich meine erste große Eröffnungsfeier. Auch deswegen war das ein einmaliges und schönes Erlebnis.“ Und nach der Eröffnungsfeier stand ein Abendessen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel an. „Das ist schon alles sehr außergewöhnlich für mich“, so Sander.
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