Balve.
Die Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen ging erwartungsgemäß an Janne-Friederike Meyer. Die Nationen-Preisreiterin aus Neumünster setzte sich in einem spannenden Stechen gegen Judith Emmers (Marl) und Eva Bitter (Münster) durch.
Bis Mitte des zweiten Umlaufs sah es so aus, als könnte Kathrin Müller vom ZRFV Voßwinkel den haushohen Favoritinnen wie Meyer und Bitter in die Suppe spucken, denn die 23-Jährige blieb im ersten Umlauf mit ihrem Pferd Shakespeare fehlerfrei. Dieses Kunststück konnte sie auch im dritten Durchgang wiederholen.
Dass es am Ende dennoch nur zu Rang sieben reichte, war einem Fehler im Management geschuldet, wie Vater Bernd Müller die missglückte Auswahl des Gebisses bezeichnete. „Ich habe für den zweiten Umlauf ein zu weiches Gebiss gewählt. Es hätte einen Tacken stärker sein müssen“, sagte Kathrin Müller, der es nach dem Wassergraben nicht gelungen war, ihren Shakespeare rechtzeitig zurückzunehmen. Die Folge: Vier Strafpunkte plus 0,75 Zähler wegen Überschreitung der Richtzeit.
Zwei tadellose Ritte, und trotzdem nicht ganz vorn dabei – das stimmte Vater Bernd Müller traurig: „Ein Hagelschauer zerstört die ganze Ernte.“ So war es in der Tat.
Aber nachdem Kathrin Müller die erste Enttäuschung überwunden hatte, freute sie sich über die Platzierung und vor allem über ihren Shakespeare. „Ich bin unglaublich stolz auf ihn, denn nur einmal hatte er einen Sprung nicht auf seinem Plan“, bilanziert die sympathische Voßwinkelerin, die in Shakespeare den legitimen Nachfolger ihrer bisherigen Nummer eins im Stall, Marius, sieht. Der sei nach Einschätzung der Springreiterin zwar in die Jahre gekommen, aber keineswegs dem alten Eisen zuzuordnen. „Marius hätte in Balve gehen können, aber wir wollen seine Verletzung völlig auskurieren, bevor er wieder an den Start geht“, erzählte Bernd Müller.