Eisborn. . Der Vorstand des Märkischen Reiterverbandes würdigte die Leistung von Bernhard Dornsiepen bei den Weltreiterspielen und überreichte einen Scheck.

Zur Unterstützung der Aufwendungen bei den Weltreiterspielen im amerikanischen Tryon überreichte der Vorstand des Märkischen Reiterverbandes jetzt einen Scheck in Höhe von 750 Euro an den Eisborner Distanzreiter Bernhard Dornsiepen.

Der 50-Jährige war vor zwei Monaten für Deutschland an den Start gegangen und hatte beim Championat ein organisatorisches Desaster erlebt. „Als wir in Amerika ankamen, gab es noch zahlreiche Baustellen auf dem Turniergelände“, erinnert sich Dornsiepen. Mit noch vier Betreuern war er zu den Weltreiterspielen aufgebrochen. 24 Stunden dauerte der Flug. „Am Flughafen mussten wir dann noch eine längere Zeit am Einreiseschalter warten, bis wir endlich das Land betreten konnten. Das nervte gleich am Anfang“, erinnert sich Dornsiepen. Dass es noch schlimmer kommen würde, konnte niemand zu diesem Zeitpunkt ahnen.

Tipps vom Dressur-Equipechef

Bernhard Dornsiepen und sein Team waren acht Tage vor dem WM-Auftakt angereist, um sich auf das Event vorzubereiten. „Aber die Gastgeber hatten noch nicht einmal die Unterkünfte für die Helfer fertig“, sagte Dornsiepen. Die Pferde wurden weit abseits der Wohnungen untergebracht. „Und dann die hohe Luftfeuchtigkeit“, fügte Dornsiepen an.

Saison der Distanzreiter geht langsam zu Ende

Für Bernhard Dornsiepen und seine Pferde geht diese Saison langsam zu Ende. 2019 steht dann wieder ein großes Event auf dem Programm. „Das sind die Europameisterschaften im englischen Euston Park Mitte August. Dort möchte er mit beiden Pferden, Rio und Bekele, an den Start gehen“, sagte Dornsiepen.

Ende Mai stehen die „Deutschen“ auf dem Programm. Hier will Dornsiepen dann Rio satteln und vielleicht ein „Treppchenplatz“ erreichen.

Nicht ideal für einen Wettkampf, der über 160 Kilometer geht. Allerdings nutzte er die Zeit, um sich andere Disziplinen wie Reining oder das Vielseitigkeitsreiten anzusehen. Dabei knüpfte er auch Kontakte zu den Teamkollegen. „Wir Distanzreiter sind normalerweise Einzelkämpfer. Aber, wer wie ich Fußball gespielt hat, weiß, wie es im Team geht“, sagte Bernhard Dornsiepen. Damit sein Pferd Bekele nach dem langen Flug wieder in Tritt kam, nahm er Unterricht beim deutschen Dressur-Equipechef Klaus Roeser. Danach ging der Schimmel wie auf Schienen über die Strecke. Selbst durch Pfützen ging sein Pferd.

Normalerweise radelt Bernhard Dornsiepen die zu absolvierende Distanz mit dem Fahrrad ab, um sich die Strecke einzuprägen. Nicht so in Amerika. „Wir bekamen nicht einmal eine gescheite Karte in die Hände, um sich das Höhenprofil anzusehen. In Tryon habe ich es mir selber ausgerechnet“, fügte der Distanzreiter an. Dann die Kapriolen während des Wettkampfes, der am Ende schließlich abgesagt wurde. „Eine nicht nachvollziehbare Maßnahme“, urteilte der Sauerländer. Sein Bekele war nämlich super in Form und hätte den Wettkampf sicherlich in vorderer Position beendet. „Ich habe vor jeden Ritt immer eine Plan, wie ich die Strecke absolviere“, ergänzte Dornsiepen und weiter: „Nur, wenn Du morgens zu schnell bist, kommst Du abends nicht ins Ziel.“

Unterricht im Dressurreiten

Die Basis seines Erfolges liegt in der häuslichen Arbeit. „Ich lege seit einigen Jahren sehr großen Wert auf gute Dressurarbeit. So reitet er regelmäßig zur Springreiterin Martina Wrede nach Retringen und nimmt dort Dressurunterricht. „So gehen die Pferde richtig durch das Genick und wie ein normales Dressurpferd. Meine Pferde können auf jedem Turnier locker eine A-Dressur reiten“, sagte der erfahrene Distanzreiter. Hin und wieder geht er mit seinen Pferde auch über kleine Hindernisse.

Bekele el Djem, so der vollständige Name, ist mit neun Jahren auf die Königsdistanz von 160 Kilometern gegangen. „Davor habe ich ihn langsam aufgebaut“, sagte Dornsiepen, dem das Wohl der Pferde am Herzen liegt. Für das Training reist er häufig zu Wettkämpfen nach Mecklenburg-Vorpommern. „Dort kann man mit den Pferden rhythmisch galoppieren“, skizziert er die Vorzüge.