Eslohe. Mit 4:2 gewann der amtierende Vizemeister der Bezirksliga 4, Fatih Türkgücü Meschede, sein Auftaktspiel beim BC Eslohe. Bericht, Stimmen, Bilder.
Für einen Moment standen Trainer Jürgen Winkel und sein Kapitän Florian Hümmler noch mitten auf dem Platz und debattierten, bevor auch sie in Richtung der Kabinen verschwanden. Es ging um den einen oder anderen Fehler, den die Fußballer des BC Eslohe im ersten Spiel der neuen Saison der Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, gegen Fatih Türkgücü Meschede machten und der auch zur 2:4 (0:3)-Niederlage führte. Doch es ging ebenso um eine spezielle Szene.
Eslohe: Zweite Halbzeit stark
Gut 15 Minuten waren im gut besuchten Fun- und Sportpark in Eslohe noch zu spielen, als BCE-Spieler Robin Stellpflug nach einem Zweikampf zu Boden ging. Für Winkel und Co. hätte es nach dieser Szene einen Elfmeter für die Gastgeber geben müssen, doch Schiedsrichter Kevin-Lars Papiorek (SG Mudersbach Brachbach) ließ seine Pfeife stumm. „Der Anschlusstreffer zum 3:4 hätte zu diesem Zeitpunkt dem Spiel eine Wende geben können“, sagte Winkel.
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Tatsächlich schwanden dem Gast ab der 70. Minute die Kräfte. Obwohl: Spielertrainer Ekrem Yavuzaslan bemängelte bereits zuvor einschleichende Nachlässigkeiten. „Mit der ersten Halbzeit bin ich vollkommen zufrieden, obwohl wir auch da hektisch gespielt haben“, sagte er. „In der zweiten Halbzeit haben wir auch gut begonnen, haben uns aber mit den Gegentreffern einschüchtern lassen“, ergänzte er.
Doppelschlag sorgt für Spannung
Bereits in der 12. Minute erzielte Mahmut Yavuzaslan die 1:0-Führung der Gäste, indem er einen berechtigten Strafstoß verwandelte. Von diesem Schock erholten sich die Gastgeber erstmal nicht – und gerieten kurzfristig komplett aus der Spur. Nejmettin Bayram (29.) und Burak Yavuz (31.) erhöhten mit ihren Toren sogar auf 3:0 für Fatih Türkgücü. Wie groß der Respekt der Mescheder Kicker vor der Aufgabe zum Saisonstart in Eslohe war, ließ sich jeweils am befreiten Torjubel sehr gut erkennen.
Selbst der vierte Treffer der Gäste, den Mahmut Yavuzaslan in der 51. Minute erzielte, bedeutete noch keine Vorentscheidung, denn per Doppelschlag verkürzten Lukas Hümmler (54.) und Nils Feldmann (56.) auf 2:4 aus Esloher Sicht. „Unsere Leistung anschließend war nicht akzeptabel“, sagte Ekrem Yavuzaslan und ergänzte: „Allerdings muss man auch sagen, dass Eslohe es mit der robusten Spielweise auch gut gemacht hat.“
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Jürgen Winkel attestierte seiner Elf ebenfalls eine gute Leistung in der zweiten Halbzeit. „In der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel im Griff“, erzählte der Esloher Trainer nach der Partie. Der nicht gegebene Elfmeter sei ein Knackpunkt gewesen, außerdem bemängelte er eine aus seiner Sicht ungleichmäßige Verteilung Gelber Karten „in einem absolut nicht unfairen Spiel“. Fünf zu drei lautete das Verhältnis zu Esloher Ungunsten, woraus resultierte, dass Stellpflug in der 82. Minute mit Gelb-Rot vom Feld musste. „Da oben hängt ja eine Kamera. Da kann er noch mal überprüfen, ob die Entscheidungen alle korrekt waren“, grummelte Winkel.
Fatih „ist halt abgezockter“
Fast hätte seine Mannschaft trotz Unterzahl noch zum 3:4 verkürzt, aber die letzte große Chance der Gastgeber vereitelte Adrian Dybiec im Mescheder Tor. „Alles in allem kann ich mit der Leistung der Mannschaft nicht unzufrieden sein“, sagte Jürgen Winkel in seinem Spiel-Fazit. „Fatih ist halt deutlich abgezockter – die Spieler nutzen solche Chancen, wie wir sie angeboten haben, eiskalt aus.“
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