Marsberg-Erlinghausen. Überraschende Entwicklung bei Fußball-Landesligist RW Erlinghausen: Chefcoach Benedikt Müller geht im Sommer. Das sind die Ursachen:
Diese Entwicklung kommt völlig überraschend: Cheftrainer Benedikt Müller hört zum Ende der laufenden Saison 2022/2023 beim Fußball-Landesligisten RW Erlinghausen auf. Dabei spielt der 36-jährige in seiner ersten Spielzeit als Chefcoach bisher mit seiner Mannschaft in der Meisterschaft eine sehr gute Saison und steht mit seinem Team im Viertelfinale des Westfalenpokals. Dazu verteidigte RWE beim 25. ALS Champions Masters in der Halle seinen Titel und steht im Fußball-Kreispokal HSK im Halbfinale.
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„Nach reiflicher Überlegung habe ich die Entscheidung getroffen, meinen Vertrag als Cheftrainer in Erlinghausen über die Saison hinaus nicht zu verlängern. Das kann langfristig auch wieder anders aussehen, aber mittelfristig ist die Tätigkeit als Cheftrainer zeitlich nicht in einem vertretbarem Maße für mich zu stemmen“, begründet Müller seine Entscheidung und fügt hinzu: „Da sich mein beruflicher Verantwortungsbereich erweitert, meine Frau sich beruflich verändert und wir drei kleine Kinder haben, werde ich es über die Saison hinaus ganz einfach nicht schaffen, den zeitlichen Aufwand zu betreiben, der notwendig ist, um meinen Ansprüchen an eine Tätigkeit als Cheftrainer, der seine Mannschaft weiterentwickeln und erfolgsorientiert arbeiten will, gerecht zu werden.“
Aktiver Torwart mit Stallgeruch
Im Jahr 2014 war Benedikt Müller von seinem Heimatverein VfB Marsberg zum großen Rivalen RW Erlinghausen gewechselt. Nach dreijährigem Einsatz in der Landesliga im Tor musste der Schlussmann dann aufgrund einer Ellenbogenverletzung mit dem aktiven Fußballspielen aufhören. Von 2018 bis 2020 war der dreimalige Familienvater bei RW Erlinghausen zunächst als Torwarttrainer und ab der Spielzeit 2020/2021 als Co-Trainer tätig.
Teammanager Vaidas Petrauskas bedauert den bevorstehenden Rückzug Müllers. „Schade, dass ,Bene’ nach so kurzer Zeit nicht weitermacht. Er hat in Erlinghausen hervorragende Arbeit geleistet. Ich habe in den letzten Wochen noch versucht, ihn umzustimmen. Das hat aber auch nicht gefruchtet. Wir müssen seine Entscheidung akzeptieren.“ Auch Techniker Bilal Akgüvercin hat Benedikt Müller stets als Coach geschätzt. „Die Entscheidung kam natürlich für alle unerwartet und überraschend, vor allem nach den erfolgreichen Wochen und Monaten. Es hat alles super gepasst, vor allem die Teamchemie. Das war ein Verdienst des Trainers, der die richtige Mitte zwischen Lockerheit und Disziplin gefunden hat. Schade, dass er aufhört“, sagt der RWE-Spielführer.
Seit dieser Saison hat Benedikt Müller das alleinige Sagen im Hans-Watzke-Stadion. Bis auf eine Schwächephase im September hat die Mannschaft um Torjäger Bilal Akgüvercin zuletzt acht Siege in Folge eingefahren. RWE hat attraktiven und offensiven Fußball gespielt und sich mit jetzt 32 Punkten aus der Abstiegszone auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet.
Landesliga 2: RW Erlinghausen auf dem Weg nach oben
Bei sechs Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SV Westfalia Soest ist nach oben noch alles möglich. Dazu kämpft RWE im Viertelfinale des Westfalenpokals am Sonntag, 29. Januar, in Marsberg gegen den Westfalenligisten Spielvereinigung Erkenschwick um den Einzug unter die vier besten Mannschaften in Westfalen.
Benedikt Müller betont, wie extrem schwer gefallen ihm sein Entschluss gefallen sei: „Meine Spieler und der Verein sind mir sehr ans Herz gewachsen. Die Entwicklung der Mannschaft in dieser Saison ist auf allen Ebenen extrem positiv, und ich bin davon überzeugt, dass die Jungs eine vielversprechende Zukunft vor sich haben. Ich habe aber immer gesagt, dass ich alles nur ganz oder gar nicht mache.“
Noch 18 Meisterschaftsspiele warten auf Müller. „Jeder kann sich absolut darauf verlassen, dass ich alles dafür gebe, dass wir unsere Ziele erreichen und aus dieser Saison noch das Maximale herausholen. Das steht völlig außer Frage“, sagt der Cheftrainer.
Einen Nachfolger für Benedikt Müller ab dem Sommer muss Teammanager Vaidas Petrauskas nun suchen „Bisher habe ich noch keine Gespräche mit einem Nachfolger geführt. Das werde ich aber sofort in die Wege leiten. Es wartet viel Arbeit auf mich“, sagt Petrauskas.