Arnsberg-Herdringen. Jonas Aplowski träumt den Traum aller Dartsspieler. Er möchte zur WM im legendären „Ally Pally“ in London. Eine Chance verstrich jetzt.
Die besten Spieler, kreative Kostüme der Fans, eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht – und das alles auf der größten Dart-Bühne des Jahres. Dies zu erleben, ist der Traum des Herdringers Jonas Aplowski, Dart-Spieler des Dart Teams Steinfurt 16 in der Bundesliga. Die „Professional Darts Corporation (PDC) Europe Super League 2022“ in Niedernhausen stand an und Aplowski war einer der Teilnehmer um den letzten deutschen Platz für die Weltmeisterschaft im legendären Londoner „Ally Pally“.
Nur Niederlagen
„Ich habe dieses Jahr wieder die ‘Development-Tour’ gespielt, also sozusagen die Jugend-Tour der PDC, über die ich mich qualifiziert habe für die Super League“, erzählt er. Das Qualifikationsturnier für die WM wurde an den ersten beiden Spieltagen in einer ersten Gruppenphase bestritten, in der jeweils vier Gruppen aus sechs Teilnehmer bestanden, von denen je die ersten vier in die nächste Runde kamen. Das frühste Aus war somit nach sieben Partien am zweiten Spieltag möglich, an dem auch für den Darter aus dem Sauerland Schluss war, da er jedes Spiel verlor.
Für das regelmäßige Training im Vorhinein hatte der 22-Jährige nicht immer sehr viel Zeit aufgrund eines laufenden Studiums und seiner anderen Leidenschaft Fußball. Er spielt für die SG Herdringen/Müschede II. Ein Problem, welches dazu komme, sei, dass er, wie er selbst sagt, „sehr trainingsfoul“ sei. „Trotzdem habe ich versucht, in der Vorbereitung etwas mehr zu spielen als sonst, also etwa ein oder zwei Stunden jeden Tag in der Woche. Außerdem habe ich vorab noch ein paar Turniere absolviert“, sagt Aplowski.
Eidams ein Gegner
Ein paar Tage vor Beginn der Super League sei er bei einem kleineren Turnier Dritter geworden. „Da habe ich leider gegen Rene Eidams verloren, auf den ich auch in der Gruppenphase traf. Zudem kannte ich bei der Veranstaltung noch Manfred Bilderl, da wir zusammen in einer Mannschaft gespielt haben und Lukas Wenig. Dass man sich kennt und auch weiß, wie der andere spielt, kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein“, erklärt er.
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„Mein Ziel war es, auf jeden Fall jede Begegnung zu gewinnen, egal wie. Das Potenzial war da, meinen Traum zu erfüllen. Aber am wichtigsten war mir, mich erfolgreich zu verkaufen“, betont Aplowski. Der Plan sei gewesen, die erste Gruppenphase zu überstehen und sich dadurch wieder für das kommende Jahr zu qualifizieren. Dieses Ziel verpasste er jedoch. „Ich habe versucht, mich zwei Stunden vor Beginn der Super League einzuspielen. In der Vorbereitungszeit wurde auch meistens mit anderen Teilnehmern trainiert“, erzählt der Herdringer. Das Event wurde ohne Zuschauer ausgetragen.
Erfolge und Rituale beim Dart
„Ich spiele Dart schon, seitdem ich ein Kind bin, damals habe ich immer auf eine elektronische Dartscheibe geworfen. Aber seit 2018 spiele ich aktiv Turniere, da wurde dann aus Spaß – Ernst“, erzählt Aplowski. In der Mannschaft des Dart Teams Steinfurt 16 in der ersten Liga spielt er schon drei Jahre. „Einer der größten Erfolge meiner Laufbahn war der Gewinn der Arnsberger Dart-Stadtmeisterschaft 2020“, erklärt der 22-Jährige.
Wenn es während einer Partie, Druckphasen gibt oder es nicht gut läuft, hat er zwei Rituale, die er anwendet. „Ich habe mal eine Zeit lang mit einem Mentalcoach zusammengearbeitet, welcher mir riet, einen Zettel zu schreiben mit meinen Stärken und Zielen, um in schlechten Situationen wieder ein gutes Gefühl zu bekommen. Zudem trete ich einmal gegen das „Oche“, dies ist eine kleine Erhöhung, die den Abstand zur Dartscheiben darstellt, bevor ich meine Pfeile werfe. Dadurch komme ich immer wieder zurück in den Fokus“, erzählt der Darter.
Ziel: Die Jugend-WM
Seine Ziele für kommendes Jahr stehen schon fest. „Ich möchte noch ein letztes Mal die Development-Tour spielen, da die Teilnahme nur bis zum 23. Lebensjahr möglich ist. Darüber möchte ich mich dann für die Jugend-Weltmeisterschaft qualifizieren“, erklärt der Bundesliga-Spieler. Auch die „PDC Qualifying School“ sei eine Option, allerdings müsse er gucken, wie es mit den Reisekosten aussieht, da schon die Jugend-Tour teilweise in England stattfindet. Die WM werde er auf jeden Fall verfolgen und drücke den deutschen Teilnehmern die Daumen, sagt Jonas Aplowski.