Schmallenberg. Die Kreisliga-Handballer des TV Schmallenberg haben alle acht bisherigen Saisonspiele verloren. Wieso der Glaube an den Klassenerhalt lebt.
Kein Sieg, null Punkte auf dem Konto, teilweise hohe Niederlagen und eine akute Abstiegsgefahr. Trotzdem ist die Stimmung im Verein und der ersten Mannschaft des TV Schmallenberg gut. Das Ziel: In der Rückrunde der Handball-Kreisliga A Lenne/Sieg soll neu angegriffen werden.
Engelbert König, Abteilungsleiter-Handball, erklärt die Situation wie folgt: „Es gibt für alles immer Entschuldigungen. Wir haben zu Saisonbeginn einen wichtigen Spieler in der Rückraummitte verloren, und es hat sich noch einer verletzt. Aus diesem Grund war es schwierig, das Niveau von der Aufstiegssaison zu halten. Aber das soll keine Ausrede sein für die verlorenen Partien.“
TV Schmallenberg: Trainer steht nicht in der Diskussion
Um die Kurve zu bekommen, muss sich besonders die Einstellung verändern. Ein großes Problem sei auch die Trainingsbeteiligung. Es könne selten voll besetzt trainiert werden, da viele Spieler durch Arbeit, Studium oder Urlaub fehlen würden. In die Zukunft wird trotzdem positiv geblickt. „Wir lassen uns von dieser Negativserie nicht aus dem Konzept bringen, und ich glaube, dass wir in dieser Saison noch erfolgreich sein werden“, sagt König.
Den Lösungsansatz zu wählen, Trainer Dirk Winter die Schuld zuzuschieben und ihn womöglich freizustellen, verneint er sofort. „Ein Trainerwechsel stand nie zur Debatte. Es liegt nicht am Coach, sondern eher an der mangelnden Trainingsbeteiligung. Was soll der beste Trainer machen, wenn er keine Leute hat, die er trainieren kann?“
Der Kapitän des TVS, Dennis Soppart, sieht die Situation ähnlich und versichert nochmals, dass der Glaube immer noch da sei, die Wende zu schaffen. „Die ersten Partien waren noch sehr knapp, da haben wir nur mit zwei oder drei Toren Rückstand verloren, aber dann gab es auch Begegnungen, in denen wir richtig die Mütze voll gekriegt haben. Das haben wir uns anders vorgestellt.“ Besonders das Training soll nun verschärft werden. In Partien selbst betont der Kapitän, dass die Mentalität besser werden muss.
Probleme mit Jugend und Trainern
Momentan befinden sich die Schmallenberger auf dem vorletzten Tabellenplatz, da sich das Team der HSG Lennestadt-Würdinghausen früh aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hat. Dies könnte ein Glücksfall für den Aufsteiger aus der B-Liga sein, da womöglich nur eine Mannschaft absteigt. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch nicht gesagt werden, wie viele Teams absteigen werden aus der Kreisliga A. Der Grund dafür ist ganz einfach – sehr viele Vereine aus der unteren Liga wollen gar nicht aufsteigen“, erklärt der Abteilungsleiter.
Der Zuspruch zum Handballsport sei in den vergangenen Jahren im Jugendbereich rückläufig, so Engelbert König. Er ergänzt: „Das Problem ist auch, dass wir ziemlich alleinstehend sind. Wir liegen genau zwischen dem Arnsberger und Iserlohner Kreis sowie dem Siegerland – in denen uns keiner haben will, da wir zu weit weg sind. Umso schwieriger ist es, den Handball hier am Leben zu halten.“
Nicht nur in der Jugend ist das ein Problem, in der jetzt zumindest wieder eine C- und B-Jugend existiert, sondern auch bei der Trainersuche. „Die Auswahl ist da sehr gering. Wenn man einen hat, ist es immer auch eine Sache des Finanziellen“, erklärt König. Grundsätzlich sei es eben auch nicht leicht, Trainer für ein Engagement zu begeistern.