Langenholthausen. Tim Rademacher ist Physiotherapeut und Fußballer beim TuS Langenholthausen. Deshalb warnt er vor der Verletzungsgefahr in der Saisonvorbereitung.
Für viele heimische Sportler herrscht derzeit ein großes Aufatmen. Denn nach der langen coronabedingten Pause können sie endlich wieder mit ihren Mannschaften trainieren. Doch nach einer über monatelangen Zeit ohne Training schwebt bei ihnen immer die Angst vor einer Verletzung mit. Tim Rademacher ist nicht nur spielender Co-Trainer beim Fußball-Landesligisten TuS Langenholthausen. Er ist von Beruf auch Physiotherapeut und arbeitet in einer Praxis in Neheim. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt er welche Gefahren es derzeit gibt und erklärt, was man als Sportler für seinen Körper tun kann.
Hallo Herr Rademacher, welche Probleme körperlicher Natur gibt es bei Sportlern nach der langen Corona-Pause?
Tim Rademacher: Generell ist vor allem das Sportspezifische das Problem. Selbst wenn man in der freien Zeit mal Fahrrad gefahren oder mal Joggen gewesen ist, sind das ja andere Bewegungsarten als bei der eigentlichen Hauptsportart. Beim Fußball zum Beispiel gibt es ja viele kurze Sprints oder mal längere Laufwege. Da muss man sich wieder langsam herantasten. Man muss erst einmal wieder die Muskulatur und die Nerven dem Fußball wieder nahe bringen. Das gilt für alle Sportarten. Generell ergibt es Sinn, dass man einfach in Bewegung bleibt. Das haben wir beim TuS Langenholthausen auch so kommuniziert.
Wie lange Vorbereitungszeit braucht ein Sportler gewöhnlich um wieder in seine alte Topform zu kommen?
Das ist schwer zusagen, weil man da sehr individuell denken muss. Es gibt natürlich diejenigen, die eine gewisse Grundfitness von vorn herein mitbringen. Die brauchen dann nicht ganz so lange. Dann muss man an das Alter denken. Ein 20-Jähriger ist natürlich schneller fit als ein 34-Jähriger. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass eine normale Sommervorbereitung auf die Saison so sechs bis sieben Wochen dauert, dann muss man drei bis vier Wochen vorher schon die Grundlagen schaffen. Da geht es darum Sprünge zu machen oder Ausfallschritte zu machen. Man sollte mal vorwärts laufen und dann mal rückwärts laufen. Im Fußball kann man einfaches Passspiel oder Ballannahme und Mitnahme trainieren. Also kann man schon sagen, dass man bestimmt neun oder zehn Wochen Vorbereitungszeit für eine Saison braucht, um wieder in Bestform zu kommen.
Wie groß ist aktuell die Verletzungsgefahr?
Da kommt es auf jeden Fall auf die Trainingssteuerung an. Wenn ein Trainer nach der langen Corona-Pause meint, dass er den Ball einfach in die Mitte legt und die Spieler auf die Tore spielen lässt, dann ist die Verletzungsgefahr natürlich riesig. Die häufigsten Verletzungen treten im muskulären Bereich auf.
Welche Tipps können Sie Sportlern geben?
Funktionelles und statisches Dehnen ist nicht verkehrt. Zudem ist es wichtig, dass man viel trinkt und sich vernünftig ernährt. Magnesium wird dabei aber überbewertet.