Winterberg/Berchtesgaden. René Spies gilt als Goldschmied der deutschen Bobsportler. Wie erwartet, hat der Chef-Bundestrainer verlängert. Das hat der Winterberger vor:

René Spies gilt als Goldschmied der deutschen Bobsportler. Bei den Olympischen Winterspielen in diesem Frühjahr in Peking bestätigte der Winterberger diesen Ruf. Jetzt steht fest: Spies bleibt dem Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) mindestens für vier weitere Jahre bis zu den Weltspielen 2026 in Mailand und Cortina erhalten.

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René Spies wird gemeinsam mit seinem Trainerstab die Bob-Athletinnen und -Athleten auf ihrem Weg zu den Olympischen Winterspielen begleiten. „Mit René wissen wir immer, woran wir sind. Er ist ein sehr innovativer und vor allem ausgleichender und zusammenführender Trainer. Wir freuen uns über seine unkomplizierte Weiterverpflichtung“, sagte BSD-Sportdirektor Thomas Schwab.

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Spies, gebürtiger Winterberger, ist seit April 2016 Cheftrainer der deutschen Bob-Nationalmannschaft. Nach der historischen Pleite bei Olympia 2014 in Sotschi, als die deutschen Piloten erstmals seit 50 Jahren ohne Medaille geblieben waren, konnte unter seiner Leitung der Weg zurück in die olympische Erfolgsspur gefunden werden.

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Das deutsche Team gewann mit Francesco Friedrich und Mariama Jamanka Olympia-Gold in allen drei Wettbewerben und holte mit Nico Walther zudem noch Silber im Viererbob. Vier Jahre später, in diesem Frühjahr, gelangen weitere historische Momente bei den Olympischen Spielen in Peking: Francesco Friedrich fuhr erneut zu Doppel-Gold, Johannes Lochner zu Doppel-Silber, und im Zweierbob feierte die internationale Bob-Welt einen schwarz-rot-goldenen Dreifachtriumph mit Friedrich, Lochner und Christoph Hafer auf dem Podest.

Winterberg: René Spies nennt drei Schwerpunkte

Im Zweierbob der Frauen kürten sich die Winterberger Athletinnen Laura Nolte und Deborah Levi zu Olympiasiegerinnen, dicht gefolgt von Mariama Jamanka und Alexandra Burghardt mit Silber. BSC-Athletin Nolte war mit 23 Jahren zudem die jüngste Pilotin in der olympischen Bob-Geschichte, die Gold mit nach Hause nehmen durfte.

Als drei grundlegende Ziele für den kommenden Olympiazyklus nennt Spies folgende Schwerpunkte: „Wir brauchen eine Steigerung in der Ausbildungsqualität im Nachwuchsbereich als auch eine Steigerung der Ausbildungsqualität im Trainerbereich. Das werden wir durch gezielte sportartspezifische Weiterbildungen erreichen. Und drittens müssen wir das Qualitätsniveau bei der Bob-Entwicklung, -Herstellung und -Weiterentwicklung aufrechterhalten.“ Die Durchsetzung der ersten beiden Themen solle durch Trainerrotationen zwischen Weltcup- und Nachwuchsmannschaften erfolgen.

„Speziell im Betreuerstab wird es deutliche Umstrukturierungen geben“, so Spies, „wir werden mit unserem jetzigen Trainerteam grundsätzlich Richtung Cortina gehen, aber besonders in den nächsten zwei, drei Jahren Trainer aus der A-Mannschaft in der Europacupserie und auch bei den Landesverbandslehrgängen einsetzen, also bei unseren ganz jungen Sportlerinnen und Sportlern. Das Ziel muss sein, die Qualität in der Bahn zu optimieren und die Bahnausbildung deutlich zu steigern.“