Yanqing/Winterberg. „Freiheit“ – erklang es nach zwei Tagen in Isolation. Das Training der Rennrodler um Geueke/Gamm (Winterberg) begann in China anders als geplant.

Das Lied, mit dem sie ihre aktuelle Instagram-Story unterlegte, wählte die deutsche Rennrodlerin Natalie Geisenberger sehr bewusst aus. „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen erklang, während ihre Teamkolleginnen Dajana Eitberger und Anna Berreiter aus dem Hotel in China hinaus gingen und anschließend fröhlich durch den Neuschnee tanzten. Freiheit – erlebten die Damen ebenso wenig wie das Doppel Geueke/Gamm vom BSC Winterberg zum Auftakt der internationalen Trainingswochen auf der Olympiabahn in Yanqing. Im Gegenteil.

Geueke/Gamm: Zimmerarrest

Denn bevor Robin Geueke, David Gamm und Co. zum ersten Mal den Eiskanal befahren durften, in dem die Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele von Peking (4. bis 20. Februar 2022) ausgetragen werden, war im Hotel Hausarrest, besser: Zimmerarrest, angesagt. „Wir mussten noch zwei Tage im Zimmer bleiben und haben das Essen vor die Tür gestellt bekommen“, sagte David Gamm.

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Der Grund: Die internationalen Teams mit fast 250 Personen reisten mit einem Charterflug gemeinsam von Frankfurt nach Peking. Alle, die von Frankfurt abflogen, wurden am Flughafen in Deutschland mit einem PCR-Test negativ auf Covid-19 getestet und waren vollständig geimpft. Nach der Identifizierung eines asymptomatischen Falles während des Screening-Prozesses bei der Ankunft, setzte der Rennrodel-Weltverband FIL in Zusammenarbeit mit den lokalen Organisatoren die vereinbarten Protokolle um, um sicherzustellen, dass die Trainingswoche und die Testveranstaltung nach späteren negativen Tests auf sichere Weise fortgesetzt werden können.

Geueke/Gamm: Essen vor der Tür

Hieß: Alle Trainingsaktivitäten, die für den 5. und 6. November auf der Rennstrecke geplant waren, wurden abgesagt. Stattdessen bekamen Geueke/Gamm und Co. von Menschen in weißen Raumanzügen ähnlichen Overalls das Essen vor die Zimmertür gestellt. Raus durften sie nicht. Ebenso abgeriegelt ging es bereits vom Flughafen ins Hotel – in zig Bussen mit Polizeieskorte über abgesperrte Autobahnen.

„Aber jetzt sind wir erstmals auf der neuen Bahn gefahren“, sagte David Gamm am Sonntagnachmittag. Zwar starteten die Sauerländer noch nicht vom Doppelstart, „aber es ist auf jeden Fall eine interessante Bahn“. Für eine genauere Bewertung benötige es weitere Trainingsfahrten, erklärte der Winterberger. Am 20./21. November wird dann der Weltcup-Auftakt in China als Testevent ausgetragen.

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Ob die Österreicher Hannah Prock und Jonas Müller an diesem teilnehmen werden, ist ungewiss. Weil der Präsident des österreichischen Verbandes, Markus Prock, vor der Abreise nach China positiv auf das Coronavirus getestet wurde, traten auch die mit ihm in einem Auto nach Frankfurt angereisten Athleten sowie zwei Betreuer als Vorsichtsmaßnahme die Reise nach Peking vorerst nicht an.