Leipzig/Meschede. Frederike Kempe steht mit Zweitligist RB Leipzig aktuell ungewohnt im Fokus. Die Profifußballerin aus Meschede erklärt, wie sich das anfühlt.
Ein Fernsehteam, das Mannschaft und Spielerinnen hautnah im Alltag begleitet – das gibt’s auch im gehobenen deutschen Profifußball der Frauen nicht allzu oft. Frederike Kempe aus Meschede genießt daher die ungewohnt große Aufmerksamkeit, die eine aktuelle Dokumentationsserie des TV-Senders „Sky“ über die Frauen von RB Leipzig hervorruft, in vollen Zügen.
Auch, wenn die Sauerländerin mit ihrer Mannschaft in ihrer ersten Saison in der sächsischen Metropole sportlich in der 2. Bundesliga ein Auf und Ab erlebt.
RB Leipzig hat das klare Ziel Aufstieg
Ein Jahr lang begleitet der TV-Sender die Fußballerinnen von RB Leipzig um Trainerin Katja Greulich, deren erklärtes Ziel der Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga ist. Die Kamera ist immer mit dabei, in der Vorbereitung auf die Ligaspiele, bei der Analyse von Siegen und Niederlagen, aber auch im Alltag der Spielerinnen um Frederike Kempe. Vier jeweils 30-minütige Serienteile werden ausgestrahlt, die ersten beiden Folgen sind bereits gelaufen. „Natürlich ist es für uns eine tolle Sache, dass ,Sky’ uns ein Jahr begleitet. Das verschafft uns als Team und dem Frauenfußball mehr Sichtbarkeit“, freut sich Abwehrspielerin Frederike Kempe.
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Im vergangenen Sommer war die Meschederin das Abenteuer RB Leipzig eingegangen, nachdem ihr Vertrag bei Erstligist Bayer 04 Leverkusen ausgelaufen war. Die 24-Jährige sah im Verein „riesiges Potenzial“, wollte wieder Stammspielerin werden und Erfolge feiern. Dafür nahm Kempe den Rückschritt in die 2. Liga in Kauf. Für ihren neuen Klub stand die Defensivspezialistin in neun von zehn Ligaspielen auf dem Feld, erzielte zwei Tore – und ist doch nicht ganz zufrieden.
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Der Grund: Als Tabellensechster der 2. Bundesliga läuft RB der Aufstiegsmusik noch hinterher. „Zum einen kommen wir aktuell leider immer wieder aus dem Rhythmus, weil Spiele witterungsbedingt und aufgrund von Corona abgesagt werden. Zum anderen liegt es natürlich daran, dass wir schon zu viele Punkte haben liegen lassen. Und das hat viele Gründe, die momentan oft alle zusammenkommen. Wir sind eine sehr junge Mannschaft und haben viele Zugänge, da muss man sich als Team auch erst zusammenfinden. Dann haben wir leider großes Verletzungspech, insbesondere die Zugänge sind oder waren in dieser Saison schwer verletzt“, sagt sie und ergänzt: „Uns fehlt als Team noch die Konstanz: Wir haben richtig gute Spiele dabei und zeigen im nächsten Spiel ein komplett anderes Gesicht – das ist schade, aber gehört zu diesem Lernprozess dazu.“
Frederike Kempe: Wichtige Partien stehen an
Bis zur Winterpause können sich die Leipzigerinnen um Frederike Kempe jedoch trotz der Rückschläge in der bisherigen Spielzeit noch eine prima Ausgangssituation für die zweite Saisonhälfte schaffen. Der jüngste 4:1-Erfolg beim FSV Gütersloh, einem Team aus dem erweiterten Kreis der Aufstiegsanwärter, war da enorm wichtig.
Sollte RB Leipzig nun auch die Partie beim Kellerkind FC Ingolstadt (Mittwoch, 15. Dezember, 15 Uhr) und zum Jahresabschluss das Duell gegen den Tabellenzweiten MSV Duisburg (Sonntag, 19. Dezember, 11 Uhr) erfolgreich gestalten, dürfte der aktuelle Neun-Punkte-Rückstand zu Aufstiegsplatz zwei weiter schmelzen. Beste Voraussetzungen für die weitere Aufholjagd in der Rückserie.
Bei Misserfolgen und positiven Erlebnissen war die Kamera zuletzt immer mit dabei. „Am Anfang war es natürlich auch ungewohnt, von Kameras begleitet zu werden, aber man gewöhnt sich schnell daran und vergisst die Kameras dann auch recht schnell“, verrät Frederike Kempe. „Man wundert sich dann in der Doku plötzlich, in welchen Momenten man tatsächlich gefilmt worden ist“, ergänzt sie und lacht.