Altenberg. Jacqueline Lölling muss nach Rang 13 in Altenberg um ihr Olympia-Ticket zittern. Hannah Neise (Winterberg) gelang wenigstens eine Teilnorm.

Diesen Wunsch sollten Eltern und Freund ihr nicht ausschlagen. „Wichtig ist mir, dass ich den Baum so bunt wie möglich schmücken kann“, sagte Jacqueline Lölling nach dem Skeleton-Weltcup in Altenberg mit Blick auf die kurze Weihnachtspause. Allerdings reiste die Brachbacherin nach dem erhofften Befreiungsschlag in Winterberg ohne das erhoffte „Geschenk“ aus dem Erzgebirge in die Heimat. Die Olympia-Qualifikation liegt deshalb wie ein grauer Schleier über den Festtagen. Welches Pech Lölling in Altenberg ereilte.

Tina Hermann siegt

Lediglich auf dem 13. Platz beendete Lölling das Rennen in Altenberg. Auf Siegerin Tina Hermann wies sie einen satten Rückstand von 1,62 Sekunden auf und war anschließend entsprechend enttäuscht. Damit bleiben ihr lediglich drei Weltcups, um noch zweimal unter die Top Acht zu fahren und somit das Olympia-Ticket zu lösen. Bislang erfüllte Lölling nur mit Rang vier in Winterberg eine Teilnorm.

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In Altenberg kam zur schlechten Startzeit auch eine gehörige Portion Pech. „Ich bin kein Mensch, der nach Ausreden sucht“, erklärte Lölling: „Aber nach dem ersten Lauf habe ich gedacht, ich hätte keinen Sprung in meiner Kufe, weil ich immer ein Rauschen, ein Kratzen gehört habe.“ Die Begutachtung ergab: „Wahrscheinlich bin ich nach dem Start über einen Stein gefahren.“ Vor Lauf zwei stand daher intensive Kufenarbeit an, doch mehr als Rang 13 war nicht mehr möglich: „Es ist wie verhext“, erklärte die Pilotin der RSG Hochsauerland.

Bundestrainer sieht viel Arbeit

„Mit Hannah und Jacqueline sind wir nicht da, wo wir hinwollen“, sagte Chef-Bundestrainer Christian Baude nach dem Rennen und sprach von „viel Arbeit in den nächsten Wochen“.

Das Stein-Problem wollte Baude nicht überbewerten. „Ich glaube, dass es daran nicht lag“, sagte er: „Wir haben im zweiten Lauf gesehen, dass die Bahntendenz durchaus stimmt. Die Laufzeit ist im Verhältnis zur Startzeit richtig gut. Das Problem ist der Start, da sind wir einfach zu weit weg. Wir sehen von Rennen zu Rennen deutlicher, dass die Konkurrenz aus dem Ausland, die schnell starten kann, auch das Fahren gelernt hat.“

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Hannah Neise (BSC Winterberg) erreichte immerhin ihr Minimalziel, indem sie als Siebte (+0,98) die zweite von drei geforderten Teilnorm-Erfüllungen für das Olympia-Ticket schaffte. „Das ist aber auch alles, was mir im Moment ein wenig Zufriedenheit gibt“, sagte die Schmallenbergerin.

Nächste Station: Sigulda

Die kurze Weihnachtspause endet bereits am 26. Dezember, wenn die Anreise zum Weltcup in Sigulda/Lettland ansteht. Anschließend folgt ein weiterer Weltcup in Winterberg, bevor in St. Moritz/Schweiz das Weltcupfinale ansteht. Neise muss noch einmal unter die Top Acht fahren, um zu den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar 2022) reisen zu dürfen. Jacqueline Lölling, Weltmeisterin von 2017 und Olympia-Zweite von 2018, benötigt noch zwei Top-Acht-Platzierungen. Ihr Kampf um das Olympia-Ticket spitzt sich zu.