Aachen/Neheim. Volleyballprofi Lena Vedder (25) wechselt zu den Ladies in Black Aachen. Die Neheimerin über den Transfer, ihren Umzug – und ein gutes Gefühl.
Zu relaxen – und dazu noch ihre Lieben in der Heimat in Neheim zu besuchen – das sei bitter nötig gewesen, sagt Lena Vedder, Volleyballprofi aus der Leuchtenstadt. Kraftraubend, sowohl mental als auch körperlich, waren die letzten Spiele in der nun beendeten Hauptrunde der Saison 2020/2021 in der 1. Volleyball-Bundesliga der Frauen. Mit dem VC Wiesbaden wusste Vedder nicht zu überzeugen, wurde Tabellenvorletzter, verpasste die Playoffs – und wechselte nun innerhalb der 1. Liga zu Konkurrent Ladies in Black Aachen.
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Dieser Abgang hatte sich abgezeichnet. Nach zwei Jahren in der hessischen Landeshauptstadt schloss sich die 25-Jährige dem Team aus der Kaiserstadt an. Im Dreiländereck zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden unterschrieb Vedder einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Lena Vedder und die missglückte Saison in Wiesbaden
Verdauen muss die Sauerländerin gleichwohl noch die schwache Saison mit den Wiesbadenerinnen. „Wir haben unser Potenzial einfach nicht ausgeschöpft. Es fehlte an Führungsspielerinnen und an der nötigen Konstanz in den Spielen. Man kann den Misserfolg aber nicht an einzelnen Leuten festmachen: Das große Ganze hat einfach nicht gepasst“, sagt Vedder im Gespräch mit dieser Zeitung.
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Die 1,87 Meter große Außenangreiferin und ehemalige Spielerin des TV Neheim sowie des RC Sorpesee erhofft sich von diesem Wechsel auch ganz persönlich einen Neustart. „Für mich war klar, dass ich neue Inputs haben möchte. Als meine ehemalige Mitspielerin Mareike Hindriksen (Sport-Koordinatorin der Ladies in Black Aachen, die mit Vedder beim USC Münster zusammengespielt hatte, Anmerkung der Redaktion) mich angerufen hat und wir über einen Wechsel gesprochen haben, hat mich das sehr gefreut“, so Vedder.
Bereits kurz nach dem Abitur habe sie im Fokus der Aachenerinnen gestanden, doch Vedder ging damals in die USA und spielte an einem College in Rhode Island. Sieben Jahre später kommt es nun zum Wechsel nach Aachen, der ebenso einen baldigen Umzug mit sich bringt. Nach dann zwei Jahren beim VC Wiesbaden zieht es die Sauerländerin in eine Wohnung nahe des Aachener Zentrums. „Ich werde dort wieder mit einer Mitspielerin eine WG bilden, aber ich weiß noch nicht, mit wem“, sagt Vedder und lacht.
Vorfreude auf Coach Guillermo Gallardo
Gestellt wird ihr die Wohnung vom Verein, der Umzug aus Wiesbaden nach Aachen soll nach Willen Vedders unbedingt bald erfolgen. „Im Mai ist das schon möglich, und ich bin dankbar, dass der Umzug dann schon klappt.“
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Neben Lena Vedder stehen mit Annie Cesar (Libera), Jana-Franziska Poll (Außenangriff) und Leonie Schwertmann (Mittelblock) aktuell erst drei weitere Spielerinnen im neuen Aufgebot der Ladies in Black Aachen. Mit dem neuen Trainer hatte Vedder aber schon Kontakt – und zeigt sich begeistert: Der Argentinier Guillermo Gallardo, der mit den Roten Raben Vilsbiburg 2008 und 2010 jeweils die Deutsche Meisterschaft der Volleyballerinnen gewann, gilt als absoluter Fachmann.
In der 14. Spielzeit der Ladies in Black Aachen in der 1. Bundesliga soll der Coach dem zuletzt Achtplatzierten noch mehr Stabilität verleihen. „Unser neuer Trainer ist super erfahren, das wird mir sehr gut tun. Die Gespräche mit ihm haben mir ein sehr gutes Gefühl gegeben. Er bringt Temperament mit – und ich finde es gut, wenn’s im Training mal lauter ist“, verrät Vedder.
So reagiert Vedders Familie im HSK
Da noch mehrere Transfers anstehen, lasse sich über ein Saisonziel noch nichts sagen, merkt die Neheimerin an. Allerdings: Weil sie auch mit sich selbst in der vergangenen Spielzeit nicht gänzlich zufrieden war, will Lena Vedder hart arbeiten, um sich weiter zu verbessern. „Unser Trainer sieht viel Potenzial in mir, auch wenn er mich bislang nur auf Videos hat spielen sehen. Ich kann mich vor allem im Angriff noch steigern, während ich mich aus meiner Sicht in der Annahme und im Aufschlag zuletzt schon verbessert habe“, erklärt sie.
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Der offizielle Start in die Vorbereitung auf die Spielzeit 2021/2022 in der 1. Volleyball-Bundesliga soll erst im August erfolgen. Bis dahin möchte sich Lena Vedder fit halten, aktuell noch bei ihrem bisherigen Verein VC Wiesbaden, bald dann bei den Ladies in Black Aachen. „Ich hoffe, dass dann auch Einheiten am Ball möglich sind.“
Die Freunde und Familie im HSK habe der Wechsel „sehr gefreut“, sagt Lena Vedder, die nun wieder in NRW beheimatet sein wird. In der Pandemie sei es gar nicht selbstverständlich, weiter Profi sein zu können, sagt sie. Vedder: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass es weitergeht.“