Menden. Nach dem Aus von Ingo Stary ist der 64-Jährige der neue Trainer der Wölfe. Mit diesen Plänen soll der Klassenerhalt noch gelingen.
Seit knapp mehr als einer Woche ticken die Uhren bei den Drittliga-Handballern der SG Menden Sauerland anders.Ingo Stary hat sein Amt als Trainer der Wölfe niedergelegt. Seither ist die SG in einer Findungsphase. Vorübergehend hat nun A-Jugendtrainer Ralf Heinemann das Training übernommen. Der 64-Jährige wird auch am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel bei TuSEM Essen II auf der Bank sitzen. Im Gespräch mit der Westfalenpost spricht er darüber, wie er die Aufgabe angehen möchte.
Herr Heinemann, Sie sind jetzt auch Trainer der ersten Mannschaft der SG Menden Sauerland. Wie ist es dazu gekommen?
Ralf Heinemann: Ingo Stary hat nach dem letzten Spiel seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Die Entscheidung von ihm war nicht abhängig von der Partie. Er hatte sich mehrere Wochen damit beschäftigt und hat es dann in einer längeren Ansprache verkündet.
Wie überraschend kam für Sie der Rücktritt?
Für mich kam das ziemlich unerwartet. Ingo Stary war der Trainer, den ich vor der Verpflichtung im Verein ins Gespräch gebracht habe. Das Training von ihm war sehr gut. Letztendlich ist Ingo wohl an den sehr hohen Erwartungen an sich selbst und die Mannschaft gescheitert. Vor ein paar Wochen hatte ich noch mit ihm gesprochen und hatte ihm auch deutlich gemacht, dass der Verein hinter ihm steht.
Was sind jetzt die Pläne der Wölfe? Wie lange werden Sie das Amt voraussichtlich bekleiden?
Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir sind alle schon sehr enttäuscht. Und die Enttäuschung bezieht sich auf die Mannschaft, die hauptverantwortlich dafür ist, dass Ingo Stary zurückgetreten ist. Aus diesem Grund planen wir die Zukunft von Spiel zu Spiel. Durch intensives Training versuchen wir die Mannschaft konkurrenzfähig zu bekommen. Deshalb kann man noch nicht sagen, wie lange das Engagement von mir dauern wird. Allerdings gehen wir davon aus, dass vor der nächsten Saison kein neuer Trainer verpflichtet wird.
Wie gehen Sie die Aufgabe an? Welche Schritte sind die ersten?
Wenn man die Mannschaft an die Belastungsgrenze führt, entsteht ganz offensichtlich Stress. Und dann steigt auch die Fehlerquote, die in mehreren Spielen zu sehen war. Indem wir jetzt den Umfang und die Intensität im Training hochhalten, versuchen wir diese Fehler zu minimieren.
Welche Dinge wollen Sie konkret verbessern?
Jeder, der die vergangenen Spiele verfolgt hat, war schon über die Art und Weise enttäuscht, wie die Mannschaft die Begegnungen gestaltet hat. Die Spiele wirkten sehr langsam, nicht zielstrebig genug und es wurde wenig Druck auf den Gegner ausgeübt. Das möchte ich auf jeden Fall verändern. Was uns zu Gute kommt ist, dass wir eine sehr gute Verzahnung zwischen der Jugend und dem Seniorenbereich haben. Die A-Jugendspieler trainieren jetzt in der ersten Mannschaft mit. Durch ihre Frische erhoffen wir uns, dass sie auch Druck auf die Gegner ausüben können. Die Mannschaft ist generell in einer Bringschuld.
Vor zwei Jahren haben Sie das Traineramt schon einmal nach der Zeit von Micky Reiners übernommen. Inwieweit ist die jetzige Situation ähnlich?
Das ist eine ganz andere Situation jetzt. Vor zwei Jahren habe ich das Team der Mannschaft zur Liebe übernommen. Die Mannschaft brauchte damals neue Impulse. Und heute ist es so, dass der Verein durch den Rücktritt von Ingo Stary in eine Notsituation geraten ist. Die Mannschaft ist jetzt auch gefordert.
Sie haben die A-Jugend schon angesprochen. Sie sind jetzt A-Jugendtrainer und Trainer der ersten Mannschaft. Wie bekommen Sie diesen Spagat geregelt?
Das ist kein Problem. Die A-Jugend trainiert ja vier Mal in der Woche in der Halle. Immer von Montag bis Donnerstag. Die erste Mannschaft trainiert immer montags, dienstags und donnerstags jeweils nach der A-Jugend. Die A-Jugend ist topfit und trainiert doppelt.
Werden Sie dann auch den einen oder anderen A-Jugendspieler hochziehen?
Da ist von auszugehen. Es haben schon einige Spieler auf dem Spielbericht der ersten Mannschaft gestanden. Und es ist davon auszugehen, dass zwei oder drei von ihnen bis zum Ende der Saison in der ersten Mannschaft spielen werden.