Oesbern/Newton. Lotte Klüter war Spielerin des SV Oesbern. Seit wenigen Tagen studiert sie in Newton am Sussex County Community College und spielt dort Fußball.
Vom SV Oesbern zum Sussex County Community College: Lotte Klüter, ehemalige Spielerin des Fußballvereins SV Oesbern, flog am 1. August in die USA und besucht seitdem dort ein Fußball-College. Im Gespräch mit der Westfalenpost erzählt sie, wie sie ihre Leidenschaft zum Fußball entwickelte und wie ihr Weg sie in die USA führte.
Die 17-Jährige spielt schon seit der Kindheit passioniert Fußball. Im Sommer letzten Jahres begann das amerikanische Abenteuer. Auf der Internet-Plattform Instagram sah sie Werbung für eine Agentur, die Sportstipendien anbietet. Nur aus Spaß füllte sie am selben Abend noch einen Fragebogen zur Chanceneinschätzung auf ein Stipendium aus.
Testspiel vor den Trainern
„Ich habe dann schon nach ein paar Tagen eine Antwort bekommen, dass ich bei dem Showcase mitmachen soll“, erzählt sie begeistert. Bei dem Showcase spielte Lotte Klüter gegen andere Interessenten Fußball, um das eigene Können unter Beweis zu stellen. Dieses Spiel wurde live in die USA übertragen, sodass sich Vertreter der Colleges ein Bild von den Spielerinnen machen konnten. „Schon auf dem Heimweg habe ich zwei E-Mails von Trainern bekommen, die mich gerne in ihren Teams hätten“, berichtet sie. Nach reichlichen Telefonaten mit den unterschiedlichsten Colleges entschied sie sich schlussendlich für das Sussex County Community College in Newton, New Jersey. Nur ein paar Wochen nachdem sie ihr Abitur am Mendener Walburgisgymnasium bestand, landete sie am 1. August am Flughafen Newark, USA. „Dort haben mich sofort meine Mitspielerinnen abgeholt, mit denen ich schon die Monate vorher über das Internet Kontakt hatte“, erzählt sie. Gerade am Flughafen angekommen, wartete schon der erste Programmpunkt auf sie. Beim gemeinsamen Abendessen lernte sie ihre neuen Trainer und Mitspielerinnen endlich persönlich kennen.
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„Der Umgang in der Mannschaft ist sehr freundschaftlich, gleichzeitig aber auch sehr streng und diszipliniert“, berichtet sie. Direkt am Tag nach ihrer Ankunft fanden die ersten Sporteinheiten statt. Beim Coopertest musste sie in 12 Minuten 3000 Meter laufen. Der erste Versuch dieses Tests scheiterte unglücklicherweise aufgrund des Jetlags und der Anstrengungen der neuen Situation. Am darauffolgenden Tag überzeugte Lotte Klüter jedoch in vollen Zügen beim Sprinttest. Hier sprintet man in 17 Sekunden über die Länge des Sportplatzes, läuft dann innerhalb einer Minute zurück und wiederholt das Ganze zehn Mal. „Die Amerikaner haben mich gefragt, ob ich kein Jetlag hätte, aber die ersten Tage habe ich einfach nur funktioniert und war nur körperlich anwesend“, erzählt sie grinsend. Zum Teambuilding fand zudem noch der Militär-Tag an. Dabei wurden die Spielerinnen von Soldaten trainiert und mussten den Mannschaftsbulli schieben, die anderen Spielerinnen tragen und andere Körpergewichtsaufgaben ausführen.
Tiere sorgen für Abwechslung
Besonders gefiel ihr die Unterstützung untereinander: „Bei jeder Übung wurde man angefeuert und wenn man etwas nicht schafft, wird einem Mut zugesprochen, dass es beim nächsten Mal besser wird“. Aber auch normales Fußballtraining steht natürlich auf dem Tagesplan des Colleges. Im ländlich gelegenen Newton ist es derzeit zirka 30°C warm und sonnig; da kann das Training schon sehr anstrengend werden. Für Abwechselung und aufregende Pausen sorgen die dort heimischen Tiere. „Auf dem großen Trainingsfeld sieht man besonders oft Gänse, aber letztens haben wir mitten im Training sogar einen Bären gesehen“, berichtet sie fasziniert. Aber natürlich besteht das College nicht nur aus Sport. Während des zweijährigen Aufenthalts studiert Lotte „Business Administration“, also Betriebswirtschaftslehre. „Wer zu schlechte Noten hat, darf nicht spielen“, erzählt sie.
Der Herausforderung auf Englisch zu studieren ist sie sich bewusst, betont aber, dass es ihr jetzt, nach einer Woche, schon um einiges einfacher fällt sich auf Englisch zu verständigen. Ihre Mitspielerinnen und baldige Kommilitoninnen reisten vor allem aus Portugal, Schottland, Österreich, Australien und natürlich der USA an. „Mit meinen 17 Jahren bin ich hier auch die Jüngste“, berichtet sie. Schon nach einer Woche fühlt sich Lotte Klüter sehr in die Mannschaft aufgenommen und der neuen Umgebung angekommen und freut sich auf weitere Abenteuer.