Menden. Die Anträge der Mendener Vereine bei dem landesweiten Förderprogramm liegen zum größeren Teil schon bei der Staatskanzlei.

Um Vereinssport betreiben zu können, wünschen sich viele Sportler und Vereine eine angemessene Sportanlage. Leider können die Amateurklubs, meist aus Geldnot, die Sportstätten nicht modernisieren oder sanieren. Um den Vereinen in diesem Punkt weiterzuhelfen, rief die Landesregierung das Projekt „Moderne Sportstätten 2022“ ins Leben.

„Der Anlass für dieses Projekt war der jahrelange Sanierungsstau, der bei den meisten Vereinen herrscht. Der Grund dafür: meist das fehlende Geld. Der Landessportbund möchte helfen – und zahlt 90 Prozent der Maßnahmen. Die restlichen zehn Prozent kommen vom Verein selbst“, sagt Stadtsportverbandsvorsitzender Markus Kisler über die Ursprünge des Projekts.

In Menden kein Projekt abgelehnt

Natürlich reicht aber die reine Bewerbung nicht, um die Fördergelder zu bekommen. „Die Projekte mussten von den jeweiligen Vereinen bei einem Förderportal detailreich vorgestellt werden. Man musste außerdem erklären, wie man an die restlichen zehn Prozent kommt, die der jeweilige Verein beisteuern muss. Wir als Stadtsportverband hatten dann die Aufgabe, die Förderkriterien zu überprüfen und mit zu verfolgen. In Menden mussten wir bisher keinen Antrag aus Geldgründen ablehnen“, erklärt der Rechtsanwalt.

Und auch die Stadt Menden blieb nicht tatenlos, sondern fördert nun die LED-Beleuchtung der Vereine. Doch richtig losgehen kann’s noch nicht. Denn vor dem Startschuss muss noch einmal ein Förderantrag gestellt werden – Landessportbund und Staatskanzlei prüfen die Anträge. Danach gilt es, den Bescheid zu unterschreiben und schließlich kann es mit den Projekten losgehen.

MK fördert Outdoor-Sportbereiche

Neben dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ hat der Märkische Kreis noch einmal 500.000 Euro zur Verfügung gestellt, um den Outdoor-Sportbereich zu fördern.„Das Geld wurde extra nicht auf die verschiedenen Stadtsportverbände verteilt, da sonst der Anteil, der an die Vereine geht, zu gering wäre“, erklärt der Stadtsportverbandvorsitzende Markus Kisler. „Die Mendener Vereine haben die Möglichkeit, ihre Bewerbung an uns zu geben und wir leiten sie dann weiter zum Märkischen Kreis. Danach entscheidet ein Auswahlverfahren“ sagt Kisler.

So will die Luftsportgruppe Menden zum Beispiel in ihre Landebahn investieren. „Der Verein aus Barge ist bis jetzt am weitesten. Die Anträge sind schon länger bei der Staatskanzlei, so wie auch deutlich über die Hälfte von den anderen Vereinen“, weiß der Vorsitzende. Denn auch diese haben sich für die Fördergelder beworben. „Der Tennisclub des VfL Platte Heide möchte sein Vereinsheim und die Plätze sanieren. Die Fußballabteilung des Vereins bemüht sich aktuell darum, den Jugendraum zu sanieren und das Schloss-System zu modernisieren. Allerdings muss ich mich erst noch um sämtliche Fußballvereine kümmern, die sich beworben haben. Das mache ich zeitnah“, erklärt Kisler. Des Weiteren möchte der TC Lendringsen, der seinen Tennisplatz am Waldrand in Hüingsen hat, einen Zaun zum Schutz vor Wildschweinen bauen. Dies wurde vom Stadtsportverbandsvorsitzendem am Dienstag abschließend genehmigt.

Auch der TC Menden befindet sich in der finalen Phase und will einiges in die Plätze investieren. Grün Weiß Menden, die in Schwitten zuhause sind, haben vor, etwas an ihrem Dach zu machen – genauso, wie sie sich um einen barrierefreien Zugang kümmern zu wollen. Und auch die DJK Bösperde möchte Sanierungen vornehmen. Der Schützenverein Sankt Hubertus aus dem Lahrfeld hat sich die Modernisierung des Schießstandes als Ziel gesetzt. Das soll demnächst am besten elektronisch ablaufen.

„Bei dem Projekt der Sportfreunde Hüingsen gibt es eine Besonderheit. Die Kicker aus dem Ohl sind die einzigen, bei denen die Kosten für ein Projekt über 100.000 Euro betragen. Hier gilt nicht die übliche 90-Prozent-Regelung. In dem Fall können wir mit 85 Prozent helfen. Der Rest muss aus eigener Tasche gezahlt werden. Dort soll der gesamte Umkleidebereich saniert werden“, berichtet der 44-Jährige von den Plänen der Fußballer.

Noch Geld im Topf

Die eigentliche Aufgabe des Stadtsportverbandes war es, eine Priorisierung vorzunehmen. „Wir sollten entscheiden, was mehr Sinn macht und was weniger. Allerdings gab es in Menden keinen förderfähigen Antrag, den wir ablehnen mussten. Das freut sicherlich jeden Sportler. Und ich gehe auch davon aus, dass die meisten Anträge so bei der Kanzlei durchgehen werden“, sagt der gebürtige Gevelsberger.

Was für viele Vereine interessant klingen mag, ist die „zweite Runde“ des Förderprogramms. „Es steht jetzt schon fest, dass Geld übrig bleiben wird. Wahrscheinlich wird es nur für ein kleines Projekt reichen, es sei denn, ein anderes bricht uns noch weg, was wir natürlich nicht hoffen. Allerdings ist auch noch nicht klar, wie viel übrig bleiben wird. Das können wir erst sehen, wenn die Förderentscheidung durch ist“, sagt Markus Kisler an. Die Entscheidung könnte gegen Jahresende fallen.

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