Schmallenberg-Arpe. Für den FC Arpe/Wormbach gibt es in der Fußball-Landesliga nur ein Ziel. Trainer Jens Richter genießt großes Ansehen – und staunt über etwas.
Mit fast identischem Kader wie in der zurückliegenden Saison geht der FC Arpe/Wormbach in sein zweites Jahr in der Fußball-Landesliga. Nach Platz neun in der vergangenen Serie geht es für die beiden kleinen Orte aus dem Stadtgebiet Schmallenberg jetzt erneut nur darum, die Liga zu halten. Warum das schwer genug wird.
Staffel deutlich stärker
Denn in der 18er Liga wird es wenigstens bis zu sechs Absteiger geben. Dazu ist die Staffel zwei der dritthöchsten Amateurklasse in Westfalen gegenüber der vergangenen Saison mit den beiden Westfalenliga-Absteigern Borussia Dröschede und FSV Gerlingen, dem umgruppierten SuS Bad Westernkotten sowie den starken Aufsteigern SC Kierspe, Borussia Salchendorf, Westfalia Soest und SV Schmallenberg/Fredeburg deutlich stärker geworden.
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Gerade die Neulinge sind stark einzustufen, da sie in der Aufstiegssaison bis auf den SC Kiespe, dem ein Tor fehlte, alle die 100 Tore Marke knackten. Deshalb spricht Trainer Jens Richter von einer Riesenbelastung. „Die Liga ist gegenüber dem letzten Jahr wesentlich stärker geworden. Wenn ich lese, wer wen neu geholt hat, ist das schon gewaltig. Fast alle Mannschaften haben sich gut verstärkt“, sagt er und ergänzt: „Wir sind nur ein kleiner Verein und dort sind solche Transaktionen nicht möglich. Wir müssen uns in der Nachbarschaft umschauen und hoffen, dass der eine oder andere neue Spieler den Durchbruch schafft. So wie im letzten Spieljahr Peter Hegener, der sich als Verteidiger durchgebissen und den Sprung geschafft hat.“
Trio für eine bessere Offensive
Da die Offensive nach der SpVg Olpe (45) und dem Absteiger VfL Bad Berleburg (37) im abgelaufenen Spieljahr mit 46 die drittwenigsten Tore erzielte, wurden mit Robin Bönner vom A-Kreisligisten SG Berge/Calle/Wallen, Julian Stengritt vom A-Liga-Absteiger FC Cobbenrode und Alexander Heite aus der eigenen Reserve gleich drei neue Stürmer geholt.
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Robin Bönner hat als junger Spieler in der abgelaufenen Serie in 18 Spielen 19 Tore geschossen und Julian Stengritt hat in den letzten Jahren beim FC Cobbenrode seine Qualitäten im Sturm des Öfteren unter Beweis gestellt. „Durch die Neuzugänge sind wir in der Offensive doch weitaus flexibler. Dass wir mit Bönner und Stengritt zwei neue externe Stürmer bekommen haben, ist doch super. Beide wissen, wo das Tor steht. Sie haben einen Torriecher, ebenso wie Alexander Heite, der immer schon ein Kandidat für den A-Kader war. Alex hat sich jetzt dazu entschlossen, die Vorbereitung mitzumachen. Danach schauen wir weiter“, berichtet Jens Richter, der beim FC Arpe/Wormbach in sein fünftes Trainerjahr geht und dort als Coach eine große Anerkennung genießt.
Trainer ein Bayern-Fan
In der Tat: Der 41-jährige Baufinanzierungsberater bei der Volksbank in Schmallenberg hat sich mit dem Aufstieg in die Landesliga 2020 in den beiden Ortschaften ein Denkmal gesetzt. Außerdem wurde im vergangenen Spieljahr der Einzug in die dritte Runde des Westfalenpokals nur durch eine unglückliche Niederlage im Elfmeterschießen gegen den neuen Liga-Gefährten SuS Bad Westernkotten verpasst und noch höher aufgehängt wird der Klassenerhalt in der Landesliga.
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„Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man als so ein kleiner Verein in der Landesliga einen einstelligen Tabellenplatz belegt. Wir haben aber auch eine gute Saison gespielt. Sicherlich gibt es noch einiges zu verbessern. Unter anderem müssen wir im Torabschluss effektiver werden. Daran arbeiten wir aber“, betont der Fan vom Bundesliga-Serienmeister FC Bayern München, für den der Klassenerhalt oberste Priorität hat. „Wir müssen vom ersten Spieltag an Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Dafür ist die Mannschaft in jedem Spiel gefordert. Für uns wird es keine einfachen Spiele geben. Wenn die Jungs allerdings ihre Leistung abrufen und weiterhin an der Konstanz arbeiten, können wir es schaffen.“
Das erwartet der Vorsitzende
Auch der langjährige Vorsitzende Paul Pieper erwartet eine harte Saison. „Es wird in dieser Serie nicht einfacher für uns. Die anderen Mannschaften rüsten kräftig auf. Das ist bei uns als kleiner Verein nicht möglich. Wenn eben möglich wollen wir Turbulenzen vermeiden. Es geht bei uns nur darum, Punkte zu sammeln. Auch das Derby gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg hänge ich nicht so hoch auf. Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere, wenngleich ein gewisser Reiz natürlich vorhanden ist. Alle, die sich für den Fußball interessieren, sind natürlich auf das Spiel gespannt. Für mich haben andere Spiele eine höhere Priorität.“