Marsberg-Erlinghausen. Benedikt Müller arbeitet bei Fußball-Landesligist RW Erlinghausen erstmals als Cheftrainer. Er spricht über Profi-Methoden und die neue Saison.

Zum Trainingsauftakt am Sonntag, 3. Juli, konnte der bisherige Co- und nun neue Cheftrainer Benedikt Müller bis auf den verletzten Topspieler Bilal Akgüvercin sowie die noch im Urlaub weilenden Ümral Bahceci und Sven Nartikoev alle Spieler des 19er-Kaders von Fußball-Landesligist RW Erlinghausen im Hans-Watzke-Stadion begrüßen. Ehe die erste Trainingseinheit um 14 Uhr auf dem Platz durchgeführt wurde, stand zunächst um 10.30 Uhr eine Leistungsdiagnostik unter der Leitung von Pro Forma Physiotherapie Marsberg auf dem Plan.

Der 35-jährige Ex-RWE-Torhüter und neue Cheftrainer Benedikt Müller spricht zum Vorbereitungsstart von RW Erlinghausen über...

… die Leistungsdiagnostik:

„Die Leistungsdiagnostik ist im Profi-Fußball das Standardinstrument, um den Ist-Zustand der Spieler in Bezug auf verschiedene für den Fußball relevante körperliche Anforderungsbereiche zu messen. Die Möglichkeiten im Profibereich sind natürlich ganz andere. Nichtsdestotrotz ist es uns gelungen, in Zusammenarbeit mit den Jungs von Pro Forma Marsberg eine Diagnostik-Einheit zu entwickeln, die es mir ermöglicht, objektive Daten in den Bereichen Schnelligkeit, Sprungkraft, Stabilität und zur maximalen Sauerstoffaufnahmefähigkeit zu erhalten. Die gewonnenen Daten geben Rückschlüsse zum Leistungsstand der Spieler, helfen bei der Belastungssteuerung und zeigen mir die objektive Entwicklung der Spieler in Bezug auf diese Bereiche auf, wenn wir diese Tests in einigen Wochen wiederholen. Man darf das Ganze nicht zu hoch hängen, aber ein wenig Professionalisierung in diesem Bereich ist sicher nicht kontraproduktiv.“

… die Vorfreude auf die erste Landesligasaison als Cheftrainer von RW Erlinghausen:

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„Meine Vorfreude ist riesengroß. Mir ist die mit dieser Tätigkeit verbundene Verantwortung und Erwartungshaltung absolut bewusst. Selbstverständlich ist auch ein gewisser Druck vorhanden, keine Frage. Das ist aber auch ganz natürlich und absolut notwendig, um die notwendige Fokussierung herzustellen. Ich denke, dass ich das ganz gut einordnen kann und gehe die Aufgabe mit einem klaren Blick, einer klaren Spielidee und mit dem notwendigen Maß an Lockerheit an.“

… den Teammanager, Torwarttrainer und das Verhältnis zum Vorsitzenden Aki Watzke:

„Zu Vaidas Petrauskas als Teammanager habe ich einen sehr engen Draht. Wir sind ständig im intensiven Austausch darüber, wie wir die Mannschaft weiterentwickeln und verbessern können. Christopher Diekmann in seiner multifunktionalen Rolle als spielender Torwart- und Co-Trainer ist bei allen sportlichen Fragen meine erste Ansprechperson. Ich lege großen Wert auf seine Einschätzungen. ,Aki’ Watzke ist durch seine führenden Funktionen im Profifußball natürlich seltener vor Ort. Jedoch ist der BVB-Geschäftsführer insbesondere über Vaidas weiterhin über alle Entwicklungen in der Mannschaft bestens informiert. Wenn er bei unseren Spielen ist, gibt das für viele der Jungs noch einmal einen Extrapush.“

… die Kaderplanung und Kaderstärke seiner Mannschaft:

„Wir sind sehr zufrieden, dass wir unseren Kader fast in Gänze halten und die Positionen, auf denen wir Bedarf hatten, optimal verstärken konnten. Nichtsdestotrotz halten wir unsere Augen und Ohren immer offen, und ich bin optimistisch, dass wir unseren Kader vielleicht noch ein Mal um einen variablen Spieler optimieren können. Hinsichtlich der Kaderstärke hoffe ich zunächst einmal für jeden meiner Spieler, dass sie von größeren Verletzungen verschont bleiben. Sollte dieser Fall dennoch eintreten, dann haben wir auch dafür einen Plan in der Schublade.“

… das Verhältnis zu den Spielern bei RW Erlinghausen:

„Die Jungs kennen mich, und ich kenne meine Spieler. Ich weiß, wie ich wen anzupacken habe, und gleichzeitig weiß jeder der Jungs, woran er bei mir ist.“

… die gewünschte Platzierung:

„Ich möchte mich nicht auf eine Platzierung festlegen. Wir werden zu Beginn der Vorbereitung gemeinsam unsere Ziele definieren und uns im Endeffekt daran messen lassen. Wichtig wird es sein, deutlich besser als im vergangenen Jahr in die Serie zu starten und Konstanz in unsere Leistungen zu kriegen. Dafür müssen wir mit einer fokussierten und intensiven Vorbereitung den Grundstein legen.“

… die Spielidee/das Spielsystem:

„Rot-Weiß Erlinghausen steht für attraktiven Offensivfußball. Daran wird sich auch nicht viel ändern. Woran sich jedoch etwas ändern muss, ist unser Defensivverhalten. Dementsprechend muss eine bessere Balance im Spiel geschaffen werden, die es uns bei aller Offensivpower ermöglicht, die Anzahl unserer Gegentore drastisch zu minimieren. Ich habe hierzu eine klare Spielidee, die wir im Rahmen der Vorbereitung intensiv erarbeiten werden. Dazu werden wir taktisch deutlich variabler auftreten und verschiedene Systeme einstudieren. Egal, wie das System im Endeffekt aussehen wird, ich möchte mutigen, dominanten Fußball aus einer geordneten Defensive heraus spielen lassen.“