Menden. Der Mendener Sportausschuss entscheidet sich, den Antrag der Grünen abzulehnen und beim Stand von 2017 zu bleiben. Es gibt hitzige Diskussionen.
Die Stadt Menden muss sich bei der Entwicklung eines neuen Freizeitsportkonzepts weiter gedulden. Am Donnerstagabend entschied der Mendener Sportausschuss, den Antrag vom Bündnis 90/Die Grünen abzulehnen und beim alten Konzept von 2017 zu verharren. Im Gespräch war, das bisherige Konzept von 2017 zu erneuern. Dazu wollte man sich Unterstützung von der Kölner Sporthochschule holen, die für 23.500 Euro ein neues Konzept entwickelt hätte. Doch die Mehrheit der Parteien sprach sich in der Endabstimmung gegen diese Lösung aus. Es entwickelte sich eine hitzige Diskussion.
Bianca Wirths von der Stadt Menden stellte zu Beginn die Vorteile eines neuen Freizeitsportkonzepts vor. Ein neues Freizeitsportkonzept hätte nach ihrer Auffassung einen großen Mehrwert für die Stadt Menden. Dabei ginge es vor allem darum, was für die Mendener Bürger sportlich von Interesse sei. Daher habe die Stadt Umfragen durchgeführt und knapp 250 Fragebögen ausgewertet. Bei den Befragten habe es sich um Sportler, Funktionäre und Politiker gehandelt. Im Zuge der Zusammenarbeit mit der Kölner Sporthochschule wollten die Verantwortlichen im Laufe der nächsten sechs Monate auswerten, wo die Stärken und Schwächen in dem Konzept von 2017 liegen und nach diesen Auswertungen neue Konzepte entwickeln. Damit sollte erreicht werden, dass Handlungskonzepte erarbeitet und neue Zielgruppen erreicht werden. Menden wäre somit eine der ersten Städte gewesen, die ein solches Freizeitsportkonzept bekommt.
Ein Alleinstellungsmerkmal?
Markus Kisler von den Grünen verteidigte den Antrag und nannte Beispiele, warum ein neues Freizeitsportkonzept nach Menden kommen muss. „Viele Best-Ager wollen in Menden Sport treiben. Für mich ist das ein großes Unternehmen. Zudem hat Menden das moderneste Gewerbegebiet Südwestfalens. Man könnte nun etwas Gutes für die Stadt tun“, erklärte er. Er fügt hinzu, dass die Themen Sport und Digitalisierung noch weiter angekurbelt werden könnten. Er sieht im E-Sports ein großes Potenzial und mit einem neue Freizeitsportkonzept könne man die Menschen wieder nach draußen holen. „Zudem kann man mit einem neuen Konzept dafür sorgen, dass Vereinssportler eine bessere Anbindung an den Verkehr bekommen. Denn in den meisten Fällen sind Kinder und Jugendliche darauf angewiesen, dass ihre Eltern sie zum Training fahren“, führte das Grünen-Ausschussmitglied weiter aus. „Menden hätte somit ein Alleinstellungsmerkmal“, betont Kisler.
Doch die Grünen stießen bei dieser Debatte auf Gegenwind seitens der CDU, SPD und FDP. Sebastian Schmidt von der CDU stand der Sache skeptisch gegenüber. Für ihn seien die Vorschläge in dem Antrag nicht konkret genug. Auch Sebastian Meisterjahn (SPD) tat sich schwer, Gefallen an der Idee zu finden. „Es ist schwer, sich für etwas zu entscheiden, wo ich nicht konkret weiß, worum es geht und wo das hinführt. Es ist an der Zeit Dinge zu machen und nicht nur darüber zu diskutieren“, sagte Meisterjahn.
Kein konkretes Ziel
Auch Stefan Weige von der FDP sprach sich gegen ein neues Freizeitsportkonzept aus. Er hielt das aktuelle Konzept für ausreichend. Und wenn man die Corona-Pandemie einbeziehe, sei das Jahr 2017 auch noch nicht so lange entfernt.
CDU-Ausschussmitglied Andre Schweins äußerte seine Bedenken. „Das Konzept von der Kölner Sporthochschule ist eher eine Hardware. Allerdings geht es doch um die Software. Wir müssen konkrete Ziele ins Auge fassen. Man muss die Freiwilligkeit und die Individualität des Sports fördern. Ob man das mit diesem Freizeitsportkonzept erreichen kann, halte ich für fragwürdig“, sagte Schweins. Letztlich wurde dann abgestimmt, ob die Kölner Sporthochschule mit der Erarbeitung eines neuen Freizeitsportkonzeptes beauftragt werden sollte. Abgesehen vom Bündnis 90/Die Grünen stimmten alle Parteien dagegen.