Oesbern. Thomas Sinapidis ist schon lange im Trainergeschäft und hat schon viel erlebt. Aber das Spiel gegen SF Sümmern war auch für ihn eine Premiere.
In einigen Wochen endet für Thomas Sinapidis seine Zeit als Trainer des Fußball-A-Ligisten SV Oesbern. Der erfahrene Fußballer begibt sich in den sportlichen Ruhestand. Doch vor dem Abschied erlebte der Hönnestädter ein ganz besonderes Fußballspiel. Das 6:6 seiner Mannschaft am Samstag im Meisterschaftsspiel gegen die Sportfreunde Sümmern. Ein Spielverlauf, den man vermutlich nur verstehen kann, wenn man es selbst erlebt hat.
1 Thomas Sinapidis, war Ihre Mannschaft am Samstag vor dem Spiel nicht bei der Besprechung? Was war denn da los?
Zumindest in der Offensive haben wir alles richtig gemacht. Aber das war schon ein unglaublicher Spielverlauf. Die Mannschaft liegt auf einmal 0:2 hinten und kommt wieder. Nach dem 2:2 liegt sie erneut zurück und kommt wieder ins Spiel. Das war schon einfach beeindruckend. Für die Zuschauer war das einfach beste Unterhaltung.
2 Sie haben ja selbst einige Spiele absolviert, auch auf überkreislicher Ebene. Haben Sie selbst schon einmal ein so wildes Spiel aktiv miterlebt?
Nein, diese Erfahrung war auch völlig neu für mich. Sowas habe ich in all den Jahren nicht erlebt. Du kapierst zunächst gar nicht, was da eigentlich los ist auf dem Platz. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Und dann muss man auch mal sehen, dass wir gegen einen sehr guten Gegner gespielt haben. Sümmern wird Vizemeister - da ist das 6:6 schon eine ganz besondere Leistung, dass meine Mannschaft nach all den Rückschlägen immer wieder zurückgekommen ist.
3 Kommt man nach solchen Erlebnissen eigentlich nicht auf den Gedanken, weiter zu machen?
Nein, das ist bei mir nicht der Fall gewesen. Aber dieses Spiel am Samstag hat schon jeden mitgenommen, der ein Herz für den Amateurfußball hat. Die Zuschauer am Habicht waren total begeistert. Von denen, die da waren, ist keiner enttäuscht nach Hause gegangen - alle hatten ihren Spaß. Und einmal ganz ehrlich: Das Unentschieden ist aus sportlicher Sicht schon das gerechte Ergebnis. Klar wollen wir unsere Spiele gewinnen. Aber das 6:6 ist in Ordnung. Denn die Sportfreunde Sümmern hatten ja auch ihren Anteil an diesem Spektakel. Und so konnte sich jede Mannschaft über einen Punkt freuen und darüber, den Zuschauern etwas geboten zu haben.