Hüingsen. Mannschaftskapitän Dominik Scherner verletzt sich im ersten Saisonspiel der Sportfreunde Hüingsen schwer. Er spricht über seine Leidenszeit.
Es war der 30. August 2020. Die Sonne schien auf den Sportplatz in Sümmern, während Dominik Scherner den Kreispokal in die Luft hebt. Ein paar Minuten zuvor gewannen die Sportfreunde aus Hüingsen das Finale gegen den klassenhöheren Nachbarn aus Dröschede und die Stimmung der Bezirksliga-Mannschaft war ausgelassen und gut. Rund eine Woche später sah die Welt wieder ganz anders aus. Zwar gewann man zum Ligaauftakt knapp mit 2:1 gegen Letmathe, jedoch muss seitdem auf Mittelfeldstratege Dominik Scherner verzichten. Der Allrounder zog sich in diesem Spiel einen Kreuzbandriss zu, was zu seinem Ausfall führte.
Bereits die zweite längere Pause
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Während einer Aktion wurde der Rechtsfuß festgehalten. Als er sich lösen wollte, gab der Gegenspieler ihm einen Rempler mit, was zum Verlust des Gleichgewichts führte. „Ich habe dann einen Ausfallschritt gemacht, bei dem ich ein Knacken gehört habe, was nie etwas Gutes bedeutet“, schildert der Mendener die Ursache seiner Verletzung. Der Kreuzbandriss war nicht die erste Knieverletzung des 27-Jährigen.
Auch schon im Jahr 2012 machte sich Scherner mit Verletzungen am Kreuzband, Innenband und am Meniskus das ganze Knie kaputt. „Nach dem Sieg gegen Letmathe ließ ich mich im Winter von einem Arzt in Köln operieren. Der meinte auch, dass mein Knie nach der OP deutlich stärker war als vor der Verletzung“, erklärt der Abiturient. Nach drei Tagen musste Scherner in die Rehabilitation gehen, um die Beweglichkeit beizubehalten, bevor es dann schon ungefähr nach drei bis vier Wochen mit Fitnesstraining weitergehen konnte. Auch Kniebeugen waren nach der kurzen Zeit kein Problem für den Fußballer. „Ich hatte relativ schnell keine Schmerzen mehr im Bein.
Großer Zusammenhalt
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Der Doktor hat eine super Arbeit geleistet, da bin ich froh drüber“, sagt der Rechtsfuß , der dankbar für die gute Genesung ist. Zur Zeit geht Dominik Scherner zwei Mal in der Woche zur Physiotherapie. Zusätzlich macht er ein bis zwei Mal wöchentlich eigenständig etwas für seine Gesundheit. „Seit Anfang April kann ich auch wieder draußen Joggen gehen, das nutze ich natürlich auch“, erzählt der Hüingser Spieler. „Eine Verletzung ist immer blöd. Ich möchte immer alle Spiele mitspielen. Allerdings denke ich mir auch manchmal, wenn, dann jetzt“, sagt der Mendener zum Zeitpunkt seiner Verletzung.
Doch wenn Fußball gespielt werden würde, könnte sich Scherner auch nicht beklagen. „Ohne Corona-Pandemie könnte ich das Team besuchen und wenigstens zu den Trainingszeiten mit den anderen laufen. So etwas gibt einem Kraft und beflügelt mich ein kleines bisschen“, sagt der Sportler, der seine Mannschaft vermisst. Aktuell freut sich der Mittelfeldspieler darauf, endlich wieder Teil des Teams zu sein und auf dem Platz seinem Hobby nachzugehen. „In Hüingsen herrscht eine unglaubliche Gemeinschaft. Nicht nur im Verein, sondern im ganzen Ort. Man fühlt sich verbunden. Dort wurden viele Mitspieler zu Freunden, was das Fußball spielen noch besser macht“, erklärt Scherner, was die Sportfreunde zu einem besonderen Verein macht.
Mentale Überwindung schwierig
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Doch so ganz überwunden hat der Rechtsfuß die Verletzung noch nicht. Nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf müsse man so etwas erst einmal abschütteln. „Das kennt jeder, der sich schon mal schwerer verletzt hat. Ich habe immer noch großen Respekt vor dem Ganzen. Wenn sich aktuell jemand im Fernsehen beim Fußball verletzt, kann ich mitfühlen. Das wird wohl noch etwas dauern, bis sich das gelegt hat, vor allem, weil das schon meine zweite Verletzung ist“, beschreibt der 27-Jährige seine Gefühlslage.
Trotzdem freut sich der Mendener darauf, bald wieder auf dem Platz zu stehen. „Wer mich kennt, weiß, dass ich immer Lust auf Fußball habe. Wenn es nach Vorschriften der Regierung so gegen Juli wieder losgehen kann, kommt mir das sehr entgegen, denn das würde mit meinem Fitnessplan übereinstimmen. Dann habe ich nicht nur Zeit, mich wieder an den Ball zu gewöhnen, sondern kann wieder richtig loslegen. Ich kann es kaum abwarten, weiß aber auch, dass ich es nicht übertreiben darf.“