Sundern. Die Fußballer des TuS Sundern verzichten auf externe Zugänge und bauen vehement auf den Nachwuchs. Ziele für die „Bundesliga des Sauerlandes“.

Beim Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern werden in dieser Saison neue Wege gegangen. Der Traditionsverein aus dem Sauerland hat erstmals seit vielen Jahren keinen externen Zugang verpflichtet. Dafür setzt man bei den Röhrtalern weiter vorbildlich auf den eigenen Nachwuchs. Immerhin stehen zwölf Jugendspieler aus den vergangenen zwei Jahren im Kader der „Ersten“.

Mit der Jugend und den gestandenen Spielern wie Spielführer Sebastian Held und Chris Haumer will der Verein in naher Zukunft wieder den Aufstieg in die Landesliga schaffen, aus der er 2011 abgestiegen ist. „Die Anzahl der Jugendlichen im Kader ist doch ein Indiz dafür, dass wir überhaupt keinen Zweifel an der Qualität der Jungs haben. Sie müssen jetzt bei den Senioren den nächsten Schritt machen“, berichtet der Sportliche Leiter Andreas Mühle. Trainer Fabio Granata ergänzt: „Alle kennen sich schon länger und haben gemeinsame Erfolge in der Jugend gehabt. Ich glaube fest, dass ein richtiger Teamcharakter entsteht. Das ist aber auch der Weg, den wir gehen wollen. Da muss ich der Jugendabteilung des TuS Sundern auch mal lobende Worte sagen. Von dem, was dort geleistet wird, profitieren wir bei den Senioren.“

TuS Sundern muss gestandene Spieler ersetzen

Mit Felix Tigges, David Petlinski (beide Stürmer), Davin-Jay Emde, Leon Ludwig (Abwehr/Mittelfeld), Erik Dier, Tobias Kuschwald, Akhas Ketheswaran (alle Mittelfeld), Moritz Mailänder (Abwehr) und Kasper Vielhaber (Torwart) sind jetzt neun Spieler in den A-Kader hoch gerückt. Ein Jahr zuvor haben sich bereits Jan Büsse, Noah Wachholz und Lennard Willecke für die erste Mannschaft empfohlen.

Jan Büsse und Lennard Willecke haben in der annullierten Saison bereits mehr oder weniger als Stammspieler fungiert. Länger ausfallen werden noch David Petlinski und Noah Wachholz, die unter Bänderverletzungen leiden. Dazu stößt Chris Haumer aus privaten Gründen erst im September zum Kader. Bereits im Winter haben mit Chedli Melki (SSV Meschede), Orcun Akpinar (TuS Langenholthausen) und Cagdas Akpinar (SV Hüsten 09) drei gestandene Spieler den Verein verlassen.

3:0-Sieg im Testspiel beim Höinger SV

Das Testspiel beim Enser A-Kreisligisten Höinger SV gewann der TuS Sundern in dieser Woche mit 3:0 (1:0).Der TuS ließ nichts anbrennen. Felix Christopher Tigges brachte Sundern mit 1:0 in Führung (35.) und in der zweiten Halbzeit schraubten Sebastian Held (55.) sowie Davin-Jay Emde (78.) das Resultat weiter in die Höhe

Seit Anfang Juli befindet sich der TuS Sundern wieder im Training. Besonders erfreulich ist, dass so gut wie alle Testspiele gewonnen wurden. Ein letzter Test steht noch am Samstag, 22. August, 15 Uhr, beim Bezirksligisten FC Hellas Hagen an, bevor am Sonntag, 29. August, 15 Uhr, mit dem Auswärtsspiel beim TuS Voßwinkel die neue Saison beginnt.

„In vielen Testspielen haben wir kein Gegentor bekommen. Das ist wichtig für unser Spiel. Mit den Ergebnissen und der Art und Weise, wie wir die Spiele gestaltet haben, bin ich zufrieden. Auch die Trainingsbeteiligung ist sehr gut“, berichtet der 34-jährige Fabio Granata, der seit Anfang 2020 den TuS Sundern trainiert und vom Fußball eine klare Philosophie hat. „Ich möchte die Jungs Fußball spielen lassen. Sie sollen vorne draufgehen und den Ball erobern. So halten wir den Gegner weit von unserem Tor weg. Das ist der Fußball, der Spaß macht. Die offensive Spielweise birgt natürlich auch ein hohes Risiko.“

Andreas Mühle: „Der Aufstieg ist kein Muss“

In der annullierten Vorsaison wurden gerade die Spiele gegen die unmittelbaren Titelkandidaten SV Schmallenberg/Fredeburg (4:0) und BC Eslohe (4:3) gewonnen. In diesem Jahr soll zunächst der Spaßfaktor beim TuS Sundern im Mittelpunkt stehen. „Wir sind zunächst erst einmal alle froh, dass wir nach so vielen Monaten der Abstinenz wieder auf dem Platz stehen und unserem Hobby nachgehen können. Diesen Spaß wollen wir auf die Zuschauer übertragen und den Fußball genießen. Wenn uns das gelingt, haben wir schon viel gewonnen“, berichtet Fabio Granata.

Auf ein Platzierungsziel will sich der Coach nicht festlegen: „Viele Sachen sind einfach nicht planbar und von vielen Faktoren abhängig. Wir müssen abwarten, wie sich die Jugendlichen über die ganze Saison hinweg präsentieren. Da ist es leicht möglich, dass sie auch mal verständlicherweise in ein Loch fallen. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen und die bestmögliche Platzierung erreichen.“

Andreas Mühle zieht einen Vergleich mit dem letzten Landesligaaufstieg, der vor 15 Jahren im Jahr 2006 erreicht worden war. „Damals hatte ich zehn A-Jugendliche in der ersten Mannschaft. Es war die jüngste Mannschaft in der Bezirksliga, die dann souverän Meister geworden ist. Damals wie heute hatten wir eine junge Mannschaft. Denn junge Pferde rennen und rennen und rennen. Ich möchte aber auch betonen, dass der Aufstieg kein Muss ist. Wir wollen einen guten Job machen. Durch die vielen jungen Spieler ist der Zuspruch von den Zuschauern sehr hoch. Die wollen ihre eigenen Jungs auf dem Rasen sehen.“