Balve. Die Zeichen der Zeit erkannt haben die Fußballer in Balve und Neuenrade. Mit einer Groß-JSG feiern sie nun erste Erfolg.
Am Samstag feierte eine Jugendmannschaft aus dem Hönnetal Premiere. Die C-Jugend der JSG Balve-Garbeck/Affeln/Langenholthausen/Küntrop bestritt ihr erstes Meisterschaftsspiel in der Fußball-Bezirksliga und konnte auch gleich einen Sieg feiern. Westfalia Wethmar war zu Gast und wurde mit 4:0 (0:0) bezwungen. Ein Erfolg, der die Verantwortlichen der großen Spielgemeinschaft im Nachwuchsbereich in ihrer Arbeit bestärkt.
„Aufgrund des Saisonabbruchs wegen Corona sind wir ja kampflos aufgestiegen. Da ist es jetzt umso schöner, dass wir mithalten können“, erzählt Ottmar Hermanns, Jugendkoordinator bei der JSG. Der Balver gehört zu dem Team derer, die sich intensiv um den Fußball-Nachwuchs bemühen. Denn auch im Hönnetal muss um jeden Kicker gekämpft werden.
Eigenständigkeit bleibt bestehen
Und so gibt es eine größere Allianz der Klubs aus Balve und Neuenrade, die aber jeweils ihre Eigenständigkeit behalten. „Wir hatten mal jemanden zu Gast vom Jugendfußballverein FC Ense. Der hat uns über seinen Verein informiert. Für die Vereine in unserer Region war schnell klar, dass ein reiner Jugendfußballklub nichts für uns wäre. Wir sehen in den Jugendspielgemeinschaften pro Altersklasse einfach mehr Sinn“, blickt Ottmar Hermanns noch einmal auf den Ursprung der Neuorientierung in der Jugendarbeit zurück.
Aktuell bedeutet das, dass zum Beispiel in den Altersklassen von den Bambinis bis zur D-Jugend die bereits seit Jahren funktionierende JSG Langenholthausen/Küntrop/Mellen an den Start geht. Die SG Balve/Garbeck stellt in diesen Jahrgängen eigene Mannschaften. „Die SG verfügt in diesen Jahrgängen über genügend Spieler“, erklärt Hermanns. In den älteren Jahrgängen leiden die Vereine am Spielermangel. „Da kommt dann die große Jugendspielgemeinschaft mit der SG Balve/Garbeck zum Tragen“, erzählt Hermanns über die Arbeit in den Bereichen der A-, B- und C-Jugend.
Kompliziertes System
Die Reihenfolge der Vereine hängt in erster Linie von der zahlenmäßigen Zusammensetzung der Mannschaft. zusammen. „So gibt es in der C-Jugend mehr Spieler aus Affeln, dann kommen die Spieler aus Langenholthausen und Küntrop“ sagt Ottmar Hermanns. Dass die SG Balve/Garbeck vorne steht, hängt damit zusammen, dass die Geschäftsführung über die SG läuft. Ein System, das sich zwar kompliziert anhört, aber letztlich schlüssig ist. Der Saisonauftakt der C-Jugend belegt dieses. Zumal es einen regelmäßigen Austausch zwischen den Jugendleitern, Trainern und Betreuern der beteiligten Vereine gibt. „Das funktioniert einfach“, lobt Ottmar Hermanns die Zusammenarbeit.
Auch die jeweilige finanzielle Ausstattung der einzelnen Mannschaften, damit diese problemlos den Spielbetrieb betreiben können, ist geklärt. Das hängt in erster Linie damit zusammen, wie viele Spieler aus einem Verein im betreffenden Team spielen. „Das lief bislang immer vernünftig ab“, betont Hermanns.
Rückkehr zu Heimatvereinen
Selbst die Frage, zu welchen Verein die Spieler nach ihrer Jugendzeit gehen, ist geklärt. „Sie können natürlich bei dem Verein spielen, für den sie vor der Jugendspielgemeinschaft aktiv waren“, sieht Hermanns auch da kein Konfliktpotential.
Da macht ihm die Zahl der Mitstreiter für die gemeinsame Jugendarbeit schon mehr Gedanken. „Es ist natürlich so, dass die Zahl der Ehrenamtlichen nicht unerschöpflich ist“, weiß Hermanns. Und so könnte jeder fehlende Mitarbeiter das Konstrukt Jugendspielgemeinschaft ins Wanken bringen. Das könnte zum Problem für den Nachwuchsfußball im Hönnetal werden. Denn der Stellenwert des Fußballs hat sich auch dort verändert. Obwohl die Verantwortlichen mit dem Aufstieg der C-Jugend neue Anreize geschaffen haben und kein Spieler mehr den Verein wechseln muss, wenn er einmal überkreislich spielen möchte.
Der Grundstein für eine gute, erfolgreiche und sichere Zukunft ist also gelegt.