Balve Optimum: Katrin Eckermann gewinnt irres Stechen
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Balve. Was für eine Dramatik im Springstadion am Schloss Wocklum. Das letzte Hindernis entscheidet die Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen.
Die Sonne brannte auf den neuen Boden des Springstadions am Schloss Wocklum. Und was die Sportlerinnen bei den Deutschen Meisterschaften der Springreiterinnen auf dem Parcours zeigten, sollte nicht weniger heiß sein. Erst im Stechen fiel die Entscheidung. Und wie.
Konzentriert nimmt Tina Deurer auf Clueso Anlauf auf das letzte Hindernis, das Pferd hebt ab, wuchtet den Körper über das Hindernis, Jubel brandet im Stadion auf, doch dann passiert es: Mit den Hinterläufen touchiert Clueso eine Stange, die langsam zu Boden fällt. Aus dem Jubel wird ein Raunen. Die Reiterin aus Baden-Württemberg blickt bange zurück und merkt schnell, was passiert war. Doch der Stolz auf den erreichten zweiten Platz ist größer als der Frust. „Die Freude überwiegt, wenn man sich da nicht freut, ist man fehl am Platz. Im Stechen hast du nur eine Chance und da musst du Risiko gehen. Die Stange ist gefallen, aber mit dem zweiten Platz bin ich mehr als happy“, resümiert Tina Deurer.
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Nutznießerin des Fehlers am letzten Hindernis wurde Katrin Eckermann. Die Münsterländerin blieb in ihrem Versuch im Stechen fehlerfrei und beendet mit Cascadello-Boy in 36 Sekunden den Parcours, bei einer erlaubten Zeit von 53 Sekunden durch. „Das Pferd ist weiter als noch vor einem Jahr, er hat das souverän gemacht“, freut sich Katrin Eckermann über die Leistung ihres Pferdes. „Er ist ein sehr spezielles Pferd und immer etwas schüchtern, will aber alles richtig machen, das hat er heute auch gezeigt. Deutsche Meisterin war ich noch nicht bei den Senioren, bislang hat immer das Glück gefehlt, deshalb freue ich mich besonders“, betont Eckermann. „Im vergangenen Jahr war es technischer, ich fand es dieses Mal humaner, auch durch die hochgesetzte Zeit“, bewertete Katrin Eckermann den Parcours in diesem Jahr.
Auf den dritten Platz landete Angelique Rüsen aus Marl auf Calvino, die „Wir haben kurzfristig entschieden, Calvino mitzunehmen. Letzte Woche war ich noch kurz davor, Balve abzusagen, weil wir nicht mehr so viele Pferde zur Verfügung standen. Er war in sehr guter Form. Am Freitag war der Parcours gut zu reiten, am Samstag war der Parcours deutlich schwieriger, deshalb ist es umso schöner am Ende auf Platz drei zu reiten.“
Durchwachsen lief der Wettkampf für die heimischen Springreiterinnen: Einzig die Arnsbergerin Kathrin Müller qualifizierte sich für den zweiten Umlauf. Mit Come I need you kassierte sie insgesamt fünf Fehlerpunkte und kam am Ende auf Rang 15.
Mit acht Strafpunkten knapp den zweiten Umlauf verpasst hat die Attendornerin Sarah Nagel-Tornau auf Logan. Auch Lara Weber (Fröndenberg) und Malin Balkenhol (Warstein) mussten ihren Traum von der Deutschen Meisterschaft im Springreiten bereits nach dem ersten Durchgang aufgeben.
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