Menden. Der Corona-Lockdown schränkt den heimischen Sport weiter ein. Kai Murawski, Jugendleiter beim BSV Menden, spricht über Probleme für den Nachwuchs.
Bei den Fußballern des BSV Menden sind die sportlichen Aktivitäten unterschiedlich ausgefüllt. Im Seniorenbereich herrscht im Corona-Lockdown weiterhin Stillstand. Doch im Jugendbereich dürfen junge Fußballer im Alter bis zu 14 Jahren zumindest in kleineren Gruppen trainieren. Allerdings müssen sich die Talente in diesen Tagen ständig auf neue Umstände einstellen. Wie das Training derzeit beim BSV Menden abläuft und welche Probleme die Saison-Annullierung im Amateurfußballbereich mit sich bringen, das weiß Jugendleiter Kai Murawski ganz genau. Er klärt in unserer Serie „Wie läuft’s?“ über den aktuellen Stand der Dinge auf.
Wie läuft es im Lockdown?
Kai Murawski: Nach den neuesten Beschlüssen durch den Bundesrat und den Bundespräsidenten bin ich ziemlich entsetzt, dass bald wahrscheinlich alle Sportplätze schließen müssen und wir somit unseren Kindern in keiner Weise mehr Trainingsmöglichkeiten anbieten können. Und das ist für sie aufgrund der Jahreszeit ein großes Problem. Zu Beginn des Jahres war es für sie aufgrund des kalten Wetters noch einfacher. Damals war es für sie auch ok, dass sie ein bisschen Training über einzelne Online-Portale machen konnten. Es ist total schwierig, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie sich bald wahrscheinlich gar nicht mehr treffen dürfen. Das ist eine Herkules-Aufgabe.
Wie ist das Jugend-Training bei Ihnen zuletzt abgelaufen?
Wir haben uns natürlich corona-konform an alle Maßnahmen gehalten. Wir haben mit maximal zehn Jugendlichen bei uns auf dem Kunstrasen trainiert. Die Mannschaften haben wir jeweils in zwei Gruppen aufgeteilt. Das heißt, der andere Teil hat parallel im Stadion trainiert. Die Kinder haben das auch verstanden und gut umgesetzt. Wir konnten also auch gezielt auf einzelne Trainingsinhalte eingehen. Die neue Konstellation ist für mich aber wirklich einschneidend.
Wie sehen Sie die Saison-Annullierung im Jugendbereich?
Wir haben die Kinder seit dem Lockdown Anfang November mit vielen Möglichkeiten versorgt. Da gab es verschiedene Herausforderungen in einer Lauf-App oder andere Spielformen. Aber natürlich war es für die Kinder toll, dass wir seit dem 13. März wieder trainieren konnten. Zur neuen Saison wollten wir auch einige Jungen zum Probetraining einladen. Das ganze muss jetzt auch erst einmal warten. Ich hoffe, dass nicht viele Kinder auf der Strecke bleiben.