Winterberg. Nach langer Zeit des Hoffens darf der Bikepark Winterberg am Freitag, 21. Mai, endlich wieder öffnen. Worauf sich Mountainbiker einlassen müssen.

Nur eine halbstündige Autofahrt trennt den heimischen Bikepark Winterberg vom Nachbarn im hessischen Willingen. Während der dort ansässige MTB Zone Bikepark Willingen jedoch bereits seit dem 22. April wieder geöffnet ist, mussten sich die Betreiber in Winterberg lange gedulden. Am Freitag, 21. Mai, jedoch dürfen auch Nico Brinkmann und sein Team endlich wieder ihre Trails und Lifte öffnen.

Mountainbiker von nah und fern erwarte dann nicht nur ein motiviertes Team, so der Geschäftsführer des Erlebnisbergs Kappe und des Bikeparks, sondern auch „sinnvolle Neuerungen. Wir fühlen daher absolut keine Anspannung, sondern sehr große Vorfreude“.

Der Optimismus erscheint berechtigt, schließlich sind die Macher des Bikeparks in Winterberg bereits umfänglich erprobt darin, was die Umsetzung der Sicherheitsauflagen und Hygieneregeln in der Coronapandemie angeht. „Wir haben all das schon im vergangenen Sommer angewendet und daher bin ich guter Dinge, dass alles aufgehen wird“, sagt Nico Brinkmann.

Öffnung in Winterberg: Der Inzidenzwert spielt mit

Der 41-Jährige und seine Familie fahren seit Jahren zweigleisig: Während normalerweise von April bis November die Saison im Bikepark andauert, wird im anschließenden Winterbetrieb das Geld mit den eigenen Liftanlagen und beispielsweise den Stationen im Skiverleih verdient. Normal – ist in der Pandemie allerdings seit 14 Monaten nichts. Aber: Dass nun der Saisonstart immerhin nur eine Woche nach dem Auftakt im vergangenen Jahr erfolgen kann, stimmt Nico Brinkmann einigermaßen versöhnlich: „Es ist eine große Erleichterung – wir stehen seit zwei Wochen in den Startlöchern.“

Mit dem Wert von 78,5 blieb die Sieben-Tages-Inzidenz im Hochsauerlandkreis am Dienstag, 18. Mai, am vierten Zähltag in Folge klar unter dem Grenzwert von 100, der notwendig ist, damit der Bikepark nach dem mit großer Wahrscheinlichkeit dann fünften erfolgreichen Tag in Serie am Mittwoch zwei Tage später die Saison eröffnen kann. Die teils neuen Systeme seien bereits in der aufgrund der Pandemie recht kurzen, etwa einmonatigen Wintersaison im Frühjahr erfolgreich gewesen, so Brinkmann.

Vom 9. März bis zum 18. April dauerte die Saison, bei der es teilweise auch vermehrt Skifahrer etwa aus Bayern ins Sauerland verschlagen habe. „Die Saison war kein totaler Reinfall, aber man muss schon festhalten: Es war der beständigste Winter seit zehn Jahren, und uns sind die ersten drei Monate weggefallen“, erklärt der Winterberger. Gemeinsam mit etwa 20 Mitarbeitern soll nun zum Saisonstart im Bikepark den Mountainbikern trotz Pandemie jede Menge Action und die berühmte „Auszeit mit Kick“ geboten werden. Elf Strecken warten auf die Fahrer, von den Beginnern bis zu den Profis.

Tickets und Bikes vorab buchen

Gebucht werden sollten die Tagestickets und eventuell auch Leihräder dringend vorab im Internet. Auf allen Bikestrecken müssen Full-Face-Helme getragen werden, und in den Liften gilt Maskenpflicht – ebenso wie in möglichen Warteschlangen. Die Mitarbeiter des Bikeparks werden die Umsetzung der Abstands- und Hygieneregeln überprüfen.

Im Laufe des Mittwochs, 19. Mai, sollen dann die Onlineshops für Tagestickets und die Bikereservierung freigeschaltet werden. Erstmals haben die Betreiber auch die technische Möglichkeit, die Besucherzahl zu limitieren und damit leichter zu kontrollieren. „Das haben wir schon im Winter im Skiliftkarussell so gemacht“, sagt Nico Brinkmann.

Zur Konkurrenz in Willingen pflege man „ein gutes Verhältnis“, so der Familienvater, „wir haben denen ihre frühere Öffnung gegönnt, hätten es aber nicht verstanden, wenn wir nun noch länger hätten warten müssen“. Dass im vergangenen Jahr nach dem ebenfalls pandemiebedingten verspäteten Auftakt letztlich „eine gute Saison“ für den Bikepark herausgekommen war, gebe nun ebenso Auftrieb für den Saisonstart am Freitag, 21. Mai. „Wir sind sehr zuversichtlich“, sagt Nico Brinkmann.