Balve. WP-Redakteur Matthias Scheuren erlebt das Balve Optimum zum ersten Mal. Trotz strenger Corona-Maßnahmen ist für ihn das Flair beeindruckend.

Zum ersten Mal bin ich beim Longines Balve Optimum auf Schloss Wocklum zu Gast. Dabei bietet mir die Rolle des Reporters hier ungeahnte Möglichkeiten – aber das weiß man als Neuling ja noch nicht.

Es ist Freitagnachmittag, als ich die Anlage in Wocklum erreiche. Als ich auf dem Parkplatz oberhalb der Anlage aus dem Auto steige, schaue ich direkt in den Himmel: Wunderbar! Sonnenschein, 25 Grad, keine Wolke zu sehen. Der Wettergott hätte kein besseres Wetter bestellen können, denke ich mir. Schon von weitem kann ich den Stadionsprecher hören, nur die Namen der Sportler sind noch nicht richtig zu verstehen. Mit jedem Schritt, den ich bergab gehe, steigert sich die Vorfreude.

Falsche App auf dem Smartphone

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Dann kommt meine erste Hürde: Ich muss ins Zelt zur Akkreditierung. Dort empfängt mich eine freundliche junge Frau. Ich stelle mich als Reporter der WP Menden vor. „Dann suche ich mal“, sagt sie in einem freundlichen Ton. Meine Aufregung verfliegt sofort. „Wir machen dann noch ein Foto von Ihnen“, sagt sie. Normalerweise hätte ich keine weiteren Fragen gestellt. Doch angesichts der Umstände frage ich sie, ob ich die Maske abnehmen darf. „Natürlich“, sagt sie. Wenig später stellen wir fest, dass ich die falsche App für den anstehenden Corona-Test auf meinem Smartphone habe. Ich hatte mir die „Immunity-Check-App“ heruntergeladen. Richtig sei allerdings die „Immunity-App“. Die junge Frau lächelt mich an: „Das passiert uns hier nicht zum ersten Mal.“

Kurze Zeit später habe ich die App auf dem Handy und zwei Zelte weiter ein Wattestäbchen in der Nase. Es folgt die fällige Viertelstunde Wartezeit. Ungeduldig gehe ich vor dem Zelt auf und ab. Dann kommt die Nachricht auf mein Smartphone. Der Corona-Test war negativ. Ich habe auch nichts anderes erwartet. Dem jungen Mann am Eingang zeige ich mein Testergebnis und erkläre ihm dann, dass es mein erstes Mal in Balve ist. „Kein Problem“ sagt er und erklärt mir in wenigen Sätzen, wo ich hier was finden kann. Und so kann mein Abenteuer beginnen. Dafür, dass nur eine begrenzte Anzahl an Personen auf die Anlage dürfen, ist hier doch gut was los. Ich folge der Stimme des Stadionsprechers, die jetzt immer lauter wird. Unterwegs komme ich vorbei an der Dressur-Arena, wo einige Reiterinnen zu sehen sind. Doch mein Weg soll mich zu den Springreiterinnen führen.

Beim Longines Balve Optimum angekommen

Je näher ich dem Stadion komme, desto lauter werden die Geräusche. Jetzt ist eindeutig und immer lauter die Begeisterung der Zuschauer zu hören, wie sie mitgehen bei den Deutschen Meisterschaften der Springreiterinnen. Als ich das Stadion betrete, sind die Meisterschaften bereits in vollem Gang. Das Publikum ist nach meinem Eindruck hervorragend: Es spendet den jungen Reiterinnen, die auf dem Parcours alles geben, reichlich aufmunternden Applaus. Wenig später sind die Meisterschaften vorbei.

Doch für mich bleibt es hochspannend. Denn nur wenige Momente später stehe ich als Mensch von der Presse bei der Siegerehrung mitten im Stadion. Das Gefühl, von den Zuschauern umgeben zu sein, ist überragend. Als wenig später die deutsche Nationalhymne ertönt, herrscht absolute Stille im Stadion. „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – diese Siegerehrung ist wahrhaftig ein feierlicher Moment, eine erhebende Stimmung, der sich wohl niemand entziehen kann. Erst danach herrscht wieder die familiäre Atmosphäre vor. Und ich bin endgültig angekommen beim Optimum.