Balve. Die Organisation des Balve Optimum ist für Turnierchefin Rosalie von Landsberg-Velen eine besondere Herausforderung gewesen. Das ist ihr Fazit.
Reitsport der Extraklasse von den Sportlern und eine Herkulesaufgabe für die Organisatoren: Das 73. Balve Optimum wird denkwürdig bleiben. Im Gespräch mit der WESTFALENPOST zieht Turnierleiterin Rosalie von Landsberg-Velen Bilanz und blickt auf die besonderen Herausforderungen zurück.
Rosalie von Landsberg-Velen, in diesem Jahr fand das Balve Optimum wieder unter Coronabedingungen - aber immerhin wieder mit Dressur- und Springreit-Wettbewerben statt. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Rosalie von Landsberg-Velen: Das Turnier war in diesem Jahr tatsächlich eine komplett neue Herausforderung und hatte nichts mit den normalen Abläufen zu tun. Eine derartige Veranstaltung, unter diesen Umständen, so kurzfristig zu organisieren ist natürlich gigantisch. Dafür bedarf es von unserer Seite ein hohes Maß an Flexibilität. Das Ganze hat sehr viel Kraft gekostet. Aber insgesamt sind wir natürlich sehr stolz und glücklich über das, was wir hier auf die Beine stellen konnten. Das Balve Optimum ist eine Veranstaltung, auf die sich sehr viele Freunde des Reitsports freuen. Und generell habe ich noch nie so fröhliche Teilnehmer gesehen wie in diesem Jahr. Für viele gab es ja in der vergangenen zwölf Monaten keine vergleichbaren Events. Ich bin total glücklich, dass wir die Veranstaltung so schön, so sicher und in einer guten Atmosphäre über die Bühne gebracht haben.
Sie sprechen die Corona-Pandemie schon an. Wie viel Kraft und Zeit mussten Sie investieren um das Balve Optimum in diesem Jahr planen zu können?
Viele Felder konnten in diesem Jahr nicht bespielt werden und viele gewohnte Abläufe fanden nicht statt. Von Außen haben viele Beobachter vielleicht den Eindruck gehabt, dass für uns insgesamt weniger zu tun war. Doch ehrlich gesagt war das Gegenteil der Fall. Es war noch nie so komplex und so schwierig das Turnier zu planen und zu organisieren. Wir mussten uns auch viele Dinge spontan überlegen, um unsere Sponsoren zu halten. Zudem mussten wir unglaublich viele Telefonate führen, weil es so viele Unsicherheiten gab. Das betraf sowohl uns Organisatoren, als auch unsere Partner, die Sponsoren und natürlich auch die Sportler und Zuschauer. Deshalb mussten wir permanent versuchen, diese Unsicherheiten abzudecken. Mehr Herausforderung für einen Veranstalter geht eigentlich gar nicht.
Mit 500 Zuschauern durften Sie bereits im Vorfeld planen. Zusätzlich wurde Geimpften und Genesenen kurzfristig noch der Besuch erlaubt. Wie war die Resonanz?
Wir haben über die Homepage für diese Gruppe knapp 200 Tickets verkauft. Das Angebot wurde schon wahrgenommen. Allerdings muss man auch feststellen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt - verhältnismäßig- noch nicht so viele vollständig Geimpfte gibt. Wir sind damit aber zufrieden. Es brauchte auch hier eine große Flexibilität, denn die zusätzlichen Zuschauer konnten wir nicht so schnell in unser Hygienekonzept einbinden. Trotzdem hat es mit den Zuschauern gut geklappt.
Wie war die Stimmung unter den Reiterinnen und Reitern?
Total super. Die Reiter waren noch nie so freundlich, so strahlend und so dankbar. Viele sagten zu uns, dass es gigantisch gewesen sei, was wir auf die Beine gestellt haben. Alle fanden es richtig toll und waren froh, dass sie hier reiten durften.
Wie fällt Ihre Bilanz aus sportlicher Sicht aus?
In diesem Jahr hatten wir wieder eine Deutsche Meisterschaft in der Dressur und im Springreiten. Also alles wieder so wie gehabt. Neu war ja dann auch die U25-Meisterschaft im Dressurreiten. Wir hatten also insgesamt sechs deutsche Meisterschaften hier. Wir hatten ein volles Programm. Aber ich finde, dass es gepasst hat und stimmig war. Und aus sportlicher Sicht muss man sagen, dass wir vor allem in der Dressur ein Niveau hatten, das echt nicht mehr viel besser geht. Das ist einfach nur Weltklasse, was hier gezeigt wurde. Aber auch im Springreiten haben wir hier immer ein unglaubliches Level. Wir sind auch aus sportlicher Sicht natürlich glücklich und zufrieden.
Wenn wir einen Blick vorauswerfen. Was sind Ihre Wünsche für 2022?
Kein Corona mehr. Mehr gibt es einfach nicht zu sagen.