Balve. Sie sorgten auch beim Balve Optimum für Aufsehen: Matthias Alexander Rath und Totilas. Jetzt ist der „Wunderhengst“ verstorben.
Einst sorgte er auch beim Balve Optimum für Aufsehen, jetzt ist der einstige „Wunderhengst“ Totilas tot. Das teuerste Dressurpferd der Welt wurde 20 Jahre alt, es erlag am späten Montagabend den Folgen einer Kolik. Was sein Reiter dazu sagte und wie Totilas Balve in Erinnerung bleiben wird.
Rath: „Er war super fit“
„Es ist gestern Abend passiert, aber wir haben uns heute Zeit genommen, es zu verarbeiten“, sagte sein Reiter Matthias Rath laut einer Meldung des Sportinformationsdienstes (sid) am Dienstag dem Magazin Eurodressage, „er wurde operiert und ist sogar wieder aufgestanden, hat es dann aber nicht geschafft. Er war super fit.“
Unter dem Sattel von Edward Gal brach der Gribaldi-Sohn 2009 alle Rekorde. Totilas war das erste Pferd, das für eine Grand-Prix-Kür über 90 Prozentpunkte erhielt. Ein Jahr später schraubte Totilas in London die Bestmarke auf 92,30 Prozent. Das Duo führte die niederländische Mannschaft bei der WM in Kentucky zu Mannschaftsgold und triumphierte auch im Einzel.
Im folgenden Oktober wechselte Totilas den Besitzer. Für geschätzte zehn Millionen Euro holte Paul Schockemöhle den Rappen nach Deutschland. Die deutsche Vorherrschaft in der Dressur sollte auf Jahre gesichert werden. Als Reiter wurde Matthias Alexander Rath bestimmt, der Stiefsohn von Mitbesitzerin Ann-Kathrin Linsenhoff. Weitere Erfolge aber blieben aus, seinen letzten Auftritt hatte Totilas 2015 bei der EM in Aachen.
Totilas elektrisiert Balve
Totilas elektrisierte Balve zum ersten Mal 2011. Rund um die Deutsche Meisterschaft im Sauerland interessierte alles, was mit dem Hengst zu tun hatte. Im Grand Prix, im Grand Prix Special und in der Kür gaben Totilas und Rath den Takt vor und tanzten sich zu drei souveränen Siegen. „Das Interesse an Totilas hat alles gesprengt. Wir haben die Tribünen der Dressurarena deshalb kurzfristig auf 2500 Plätze ausgebaut“, sagte Turnierchefin Rosalie von Landsberg-Velen damals.
Ein Jahr später konnten Totilas und Rath zwar den Sieg im Grand Prix in Balve wiederholen, aber die beiden DM-Titel im Grand Prix Special und in der Kür gingen an Helen Langehanenberg und Damon Hill. „Das Wunderpferd ist entzaubert worden“, wurde getitelt.
Im März 2013 verletzte sich der Hengst während eines Deckeinsatzes und das Jahr war gelaufen. 2014 und 2015 verpasste Totilas die DM im Sauerland. (mit sid)