Maren Hammerschmidt beendet Karriere! Das sind die Gründe
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Winterberg. Maren Hammerschmidt beendet ihre Karriere. Über die Gründe sprach die Biathletin des SK Winterberg mit dieser Zeitung – und über ihre Zukunft.
Wenn an diesem Wochenende das Weltcupfinale der Biathletinnen am legendären Holmenkollen in Oslo über die Bühne geht, ist auch Maren Hammerschmidt vor Ort. Für die Athletin des SK Winterberg, die zuletzt auf Grund gesundheitlicher Probleme weder im Weltcup noch im IBU-Cup zum Einsatz kam, hat die Reise nach Norwegen eine sehr besondere Bedeutung. Denn Hammerschmidt verabschiedet sich beim Saisonfinale von ihren Teamkolleginnen. Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach ihrem Weltcupdebüt erklärt die 32-Jährige ihre Karriere für beendet.
„Es war eine schwere Entscheidung“, erzählte die Winterbergerin im Gespräch mit dieser Zeitung: „Wenn dein ganzes Leben aus Biathlon besteht, triffst du so eine Entscheidung nicht von heute auf morgen.“ Doch vor allem die zurückliegende Saison bestärkte die Staffel-Weltmeisterin von 2017 und Olympia-Teilnehmerin von 2018 in ihrem Entschluss, das Kapitel Leistungssport für sich zu schließen.
Selbst Hobbysport sei in den vergangenen Wochen nicht mehr möglich gewesen. „Zum Glück haben alle Untersuchungen keine schwerwiegende Diagnose ergeben, außer dass ich körperlich am Limit bin“, sagte Hammerschmidt. Die Konsequenz: Ihre erfolgreiche Karriere, die mit Gold im Sprint und mit der Staffel bei der Jugend-Weltmeisterschaft 2008 startete und sie über Staffel-Bronze bei der WM 2016 zu Staffel-Gold bei der WM 2017 sowie zu den Olympischen Winterspielen 2018 nach Pyeongchang führte, endet mit dieser Saison.
Oberhof 2023 keine Perspektive
Selbst die Perspektive, 2023 in Oberhof eine Heim-Weltmeisterschaft als Sportlerin zu erleben, stimmte Hammerschmidt nicht mehr um. „Ich weiß aktuell gar nicht, ob ich wieder auf dem Niveau trainieren kann, um entsprechende Ergebnisse zu erzielen“, sagte sie: „Für einen Start bei der Heim-WM müsste alles perfekt laufen – und daran glaube ich nicht mehr.“
Dass ihre Karriere nach einer, salopp gesagt, Tingeltangel-Tour durch den zweitklassigen IBU-Cup endet und nicht mit einer Medaille bei zum Beispiel einer WM, stört die Winterbergerin nicht. „Ich bin nicht verbittert. Ich durfte meinen Traum leben und bin stolz auf meine Karriere“, sagte Hammerschmidt, die früher mit ihrer Zwillingsschwester Janin als Biathlon-Twins für Furore sorgte, zurecht. Wichtig sei ihr immer gewesen, den Zeitpunkt des Aufhörens selbst bestimmen zu können. „Wenn, wollte ich die Entscheidung selbst treffen – und das ist jetzt passiert.“
Hammerschmidt: Ihre Zukunft
Wie es für sie beruflich und privat weitergeht? „Ich falle nicht in ein Loch“, erzählte Maren Hammerschmidt lachend. Konkrete Pläne verriet sie aber nicht. Der Bereich Medien interessiert die 32-Jährige, beim Zoll absolvierte sie einst ihre Ausbildung. „Ich habe keinen Stress und muss aus meinem Sportlerkopf auch erstmal rausbekommen, dass ich am 1. Mai wieder parat zu stehen habe“, sagte sie. Mehr Zeit für die Familie, die Freunde und ihre Tierschutzarbeit – das seien vorrangige Ziele.
„Das ist mein privater Abschluss mit den Mädels“, sagte sie. Mit den Mädels, die wie unter anderem Denise Herrmann in all den Jahren zu echten Freundinnen geworden sind. Vom Hausbau in ihrer Wahlheimat Ruhpolding, den Herrmann mit ihrem Lebensgefährten Thomas Wick bald beginnt, ist Maren Hammerschmidt allerdings noch etwas entfernt. „Meinen Lebensmittelpunkt werde ich erstmal hier beibehalten“, sagte sie: „Aber generell bin ich ein relativ freier Vogel, der jedoch die Berge sehr mag.“
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