Arnsberg-Hüsten. Der neue D-Ligist verpasst als Debütant nur knapp die Endrunde der Arnsberger Stadtmeisterschaft im Hallenfußball. Was den Klub ausmacht.
Sie rannten, sie kämpften um jeden Ball, sie spielten leidenschaftlich und verpassten nur knapp eine Sensation: die Fußballer des SKV Balkan. Der Arnsberger D-Kreisligist war nicht nur das klassentiefste Team, sondern auch der Debütant im Teilnehmerfeld der 46. Arnsberger Stadtmeisterschaft im Hallenfußball und hinterließ am zweiten Vorrundentag eine durchaus ordentliche Visitenkarte. Der gesamte Verein ist eine interessante Neuerung in der Arnsberger Fußballwelt.
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Es war 14.12 Uhr am Samstagnachmittag, als für den SKV Balkan in der noch so jungen Vereinsgeschichte der erste Auftritt bei einer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft anstand. Doch ein Start nach Maß wurde es nicht, ganz im Gegenteil: Im ersten Gruppenspiel gegen A-Ligist SV Arnsberg 09 klingelte es nach gut drei Sekunden im SKV-Tor, und nach knapp zwei Minuten stand bereits ein 0:3-Rückstand zu Buche. Am Ende setzte es eine 1:5-Auftaktniederlage.
Davon ließ sich die Mannschaft im weiteren Turnierverlauf aber nicht entmutigen. Dabei war die Premiere bei den Titelkämpfen im Vorfeld alles andere als sicher. „Eigentlich wollten wir aufgrund der Verletzungsgefahr nicht teilnehmen, wir hatten keine großen Pläne geschmiedet. Aber meine Spieler waren einfach heiß darauf und ziehen das auch durch“, sagte SKV-Coach Aljo Kocan schmunzelnd zwischen einer Spielpause und ergänzte: „Die Atmosphäre hier ist einfach toll. Es macht dann auch Spaß, so etwas live zu erleben.“
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Freude sollte der Neuling im weiteren Verlauf der Vorrundengruppe 2 noch haben. So zum Beispiel in der Partie gegen Titelverteidiger und Landesligist SC Neheim. Dort brachte Admir Tairovic den Außenseiter zwischenzeitlich sogar mit 1:0 in Führung, ehe sich der SCN noch zu einem 2:1-Sieg quälte. Anschließend folgte aber mit dem 3:2-Erfolg über Bezirksligist TuS Oeventrop der Höhepunkt aus Sicht des SKV Balkan.
Trotz einer 1:7-Klatsche im Anschluss gegen die SG Herdringen/Müschede hatte die Kocan-Truppe vor dem letzten Gruppenspiel gegen Türkiyemspor Neheim-Hüsten noch sensationell die Möglichkeit, mit einem Sieg die Endrunde zu erreichen. Es setzte aber ein 1:5, der alle (Endrunden-)Träume platzen ließ.
Aljo Kocan, der übrigens als Trainer die UEFA-B-Lizenz innehat, konnte trotzdem ein positives Fazit ziehen: „Meine Spieler waren voller Vorfreude und sehr gespannt. Sie haben die Rolle des Underdogs klasse angenommen. Wir haben dann nicht nur stark verteidigt, sondern auch gut nach vorne gespielt.“
Mutiges Auftreten
Das mutige Auftreten bei der Stadtmeisterschaft war nur ein Beleg dafür, was für eine Entwicklung der Verein im vergangenen halben Jahr seit seiner Gründung genommen hat. In diesem Sommer wurde der Sport-Kultur-Verein Balkan, der aus einer humanitären Bewegung, die den Sport als Mittel zur Förderung von Integration und Gemeinschaft versteht, gegründet. Als Ziel setzte sich der Klub, gesund zu wachsen, aufbauend auf Werten von Fairplay, Solidarität und Zusammenhalt.
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Die rasante und positive Entwicklung überraschte auch Aljo Kocan. „Das hätte ich nicht erwartet. Aber hier im Verein ziehen alle an einem Strang. Das Vereinsleben ist uns sehr wichtig. Darüber hinaus fühlen wir uns in Rumbeck, wo wir unserer Heimspiele austragen, sehr wohl. Mit dem TuS Rumbeck, der uns den Platz zur Verfügung stellt, verstehen wir uns sehr gut, und wir möchten auch gerne weiter dort spielen.“
Anders als in der Halle thront der SKV Balkan in Arnsberger D-Liga ganz oben. Als Tabellenführer verabschiedete sich das Team von Aljo Kocan mit einer makellosen Bilanz von zehn Siegen in zehn Partien in die Winterpause und hat fünf Zähler Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz..
Der Aufstieg in die C-Liga ist das erklärte Ziel, so der 61-jährige Sportlehrer. „Dafür geben die Jungs auch in jedem Training alles. Sie sind sehr diszipliniert und machen alles mit. Das ist unsere Stärke.“ Hinzu komme eine gute Mischung und die sogenannte „Balkan-Mentalität“ (O-Ton Kocan). Der Kader ist mit Spielern unter anderem aus Albanien, Deutschland, Italien, Kroatien oder dem Kosovo bestückt. „Ich habe die Jungs gut im Griff“, so Kocan schmunzelnd. Gute Voraussetzungen, um in Zukunft nicht nur in der Halle weiter für Furore zu sorgen.
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