Der hat mal höher gespielt! Topkräfte über die „Bundesliga“ HSK
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Sauerland. In der Bezirksliga 4 spielen viele Fußballer, die früher (deutlich) höher kickten. Was sie an der „Bundesliga des Sauerlandes“ schätzen.
„Der hat doch mal höher gespielt!“ Dieser Satz ist nicht nur ein wunderbares Idiom, wenn es um den Amateur-Fußball im Allgemeinen geht, gilt zudem als eine dessen bekanntester Phrasen – und trifft vielfach auf Spieler aus der Fußball-Bezirksliga 4 zu. Hier spielen gleich mehrere Fußballer, die in ihrer Laufbahn beispielsweise auch schon in der Landesliga oder gar in Westfalen- beziehungsweise Verbandsligen gekickt haben.
Wie ordnen Sie das Niveau der „Bundesliga des Sauerlandes“ in der laufenden Saison ein? Diese Zeitung hat sich umgehört.
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Raphael Mütze muss kurz schmunzeln. „Es gibt schon zwei, drei Mannschaften in der Liga, die viel Langholz spielen wollen“, sagt der Kapitän des SV Oberschledorn/Grafschaft. Mit seiner Mannschaft kämpft Mütze seit Saisonbeginn um Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Früher kickte der Pädagoge unter anderem in der benachbarten hessischen Verbandsliga für den SC Willingen. „Teilweise waren wir zweieinhalb Stunden zu den Spielen unterwegs und haben vor 60 Zuschauern gespielt. Das war schon ernüchternd“, erzählt er. Das sei in der „Bundesliga des Sauerlandes“ meist ganz anders. Und das Niveau der Bezirksliga 4 sei zuletzt gestiegen, auch wenn es naturgemäß nicht an eine Landes- oder Verbandsliga heranreiche.
Dass längst nicht mehr die meisten Teams ihr Heil im guten alten „Kick and Rush“ suchen, betont Steffen Müller. Der Leistungsträger des TuRa Freienohl spielte in seiner Jugendzeit für den VfL Bochum und SC Neheim, beim SCN unter Trainer Sascha Eickel dann auch zu Beginn der Seniorenzeit in der Landesliga. Danach war dies ebenfalls beim SSV Meschede der Fall.
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„Es werden definitiv nicht mehr so viele lange Bälle gespielt“, sagt Müller, „das Niveau ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.“ Das bekommen auch Müller und Co. zu spüren: TuRa Freienohl ist aktuell Tabellenletzter, wenn man den ohnehin schon abgestiegenen FC Arpe/Wormbach nicht mitzählt.
Freiwillig abgestiegen in die „Bundesliga des Sauerlandes“
Freiwillig zurückgegangen in die Bezirksliga 4 ist im Sommer 2021 Moritz Bücker, der damals von Landesligist FC Arpe/Wormbach zu Bezirksligist „Ass./Wie./Wu.“ stieß. Seit dem vergangenen Sommer kickt der offensivstarke Sauerländer für die SG Bödefeld/Henne-Rartal. „Ich spiele viel lieber in der Bezirksliga 4 als beispielsweise in der Landesliga“, sagt Bücker. Wieso das? „Ganz einfach: Ich spiele deutlich lieber zum Beispiel vor 250 Zuschauern in Oberschledorn, als vor 70 Leuten eine Liga höher“, erklärt er.
Anders als in den vergangenen Jahren haben es nun, zum Ende der Hinrunde, auch endlich mal die Aufsteiger geschafft, weiterhin mitzuhalten. „In den Vorjahren standen zu diesem Zeitpunkt oft schon quasi die Absteiger fest“, sagt Carsten Krämer, Coach des TuS Oeventrop. Die Oeventroper und der TuS Medebach, der weitere Sommer-Aufsteiger, halten jedoch bislang gut mit und haben alle Chancen auf den Klassenverbleib.
Krämer, früher aktiv unter anderem für den TuS Sundern und SuS Langscheid/Enkhausen in der Verbandsliga, sieht vor allem bei den Teams ab Tabellenplatz acht, neun „ein sehr ähnliches Niveau. Mein Gefühl sagt mir, dass der Abstiegskampf bis zum Saisonende relativ eng bleiben wird“.
Neu in der „Bundesliga des Sauerlandes“ ist seit diesem Sommer mit Niklas Michel ein weiterer Spieler, der schon höherklassig aktiv gewesen ist. Der Stürmer spielt nun beim SV Brilon, der nach dem Abstieg aus der Landesliga 2 derzeit nur Tabellensiebter ist. „Die Liga ist ausgeglichen, es macht richtig Spaß, hier zu spielen“, betont der Fußballer aus Brilon-Radlinghausen. Bei den Senioren hat Michel seine Erfahrungen beispielsweise beim damaligen hessischen Verbandsligisten SC Willingen gesammelt. Jetzt – spielt und trifft er in der „Bundesliga des Sauerlandes“.
„Ich spiele viel lieber in der Bezirksliga 4 als beispielsweise in der Landesliga.“
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