Sauerland. Fußball-Landesliga 2: Das Zwischenfazit aus HSK-Sicht nach zwölf absolvierten Spieltagen. RW Erlinghausen führt das Quintett an.

In der Fußball-Landesliga 2 fanden inzwischen zwölf Spieltage statt. Es ist also Zeit, eine Zwischenbilanz der HSK-Klubs zu ziehen. Für Teile des Quintetts sieht es allerdings nicht gut aus. Einige Platzierungen sind ernüchternd. Die beste Mannschaft aus dem HSK ist mal wieder RW Erlinghausen, die schlechteste Fatih Türkgücü Meschede.

Die Lage in der Landesliga

Eine plausible Erklärung für den insgesamt durchwachsenen Start lieferte Merso Mersovski, der Trainer des mit Ambitionen gestarteten SV Schmallenberg/Fredeburg.

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„Die Liga ist in diesem Jahr komplett verrückt. Es gibt keine Übermannschaft mehr wie in den beiden vergangenen Jahren mit dem SVW Soest und den SF Ostinghausen. Daher muss jede Mannschaft ans Limit gehen, um zu punkten. Ansonsten steht man in der Tabelle da, wo man eigentlich gar nicht hin will“, sagte Mersovski.

RW Erlinghausen (6. Platz / 26:21 Tore / 20 Punkte)

Höhen und Tiefen begleiteten die Rot-Weißen in den ersten zwölf Spielen. Gegen die SpVg Olpe, SV Ottfingen und Borussia Dröschede wurden überzeugende Siege eingefahren. Besonders ernüchternd waren dagegen die Niederlagen in Attendorn und zuletzt in Drolshagen. Dazu kam die unglückliche und bisher einzige Heimniederlage gegen den SC Neheim.

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„Wir haben in dieser Saison bislang unterschiedliche Gesichter gezeigt. Die Niederlage zuletzt in Drolshagen schmerzt besonders, da wir einen wichtigen Schritt in die oberen Tabellenregionen verpasst haben. Uns fehlt noch die Reife für ganz oben. Aber daran arbeiten wir intensiv“, sagte Trainer Michael Mantasl.

RW Erlinghausen - SC Neheim
Bilal Akgüvercin wird in dieser Szene von zwei Neheimer Spielern bewacht. Der Ausnahmefußballer von RW Erlinghausen verbessert sich nach seinem Kreuzbandriss stetig. © WP | Heinz Heinemann

Erfreulich ist, dass Bilal Akgüvercin nach seinem Kreuzbandriss im April 2023 immer mehr zur alten Form zurückfindet. Bis auf das Spiel gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg absolvierte der Torjäger alle Partien und erzielte fünf Tore. „Bilal befindet sich auf einem sehr guten Weg. Mit seiner individuellen Klasse kann er Spiele im Alleingang entscheiden. Und wir sehen bereits, dass er sich stetig verbessert Auch wenn er noch gelegentliche Schwankungen zeigt, bin ich überzeugt, dass er bald sein volles Potential abruft“, erklärte Mantasl.

SV Schmallenberg/Fredeburg (7. Platz / 30:20 Tore / 19 Punkte)

Einen Start nach Maß legten die Strumpfstädter hin, die nach dem 11:0-Kantersieg am vierten Spieltag bei Fatih Türkgücü Meschede sogar einen Spieltag die Tabelle anführten. Platz eins muss den SV-Kickern aber zu Kopf gestiegen sein. Die nachfolgenden zwei Spiele in Sundern und zu Hause gegen Lennestadt gingen verloren. In beiden Spielen wurden insgesamt zehn Gegentore kassiert. Danach ging es aber wieder mit neun Punkten aus sechs Spielen bergauf.

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Merso Mersovski, Trainer des SV Schmallenberg/Fredeburg, fordert mehr „Gier und Hunger nach mehr“. © Falk Blesken | Falk Blesken

„Wir liegen mit 19 Punkten zwar noch im Soll. Es hätten aber definitiv fünf bis sechs Punkte mehr sein können, nein, müssen. Der Grund ist, dass wir nach dem Fatih-Spektakel keine Konstanz mehr hatten. Die Gier und der Hunger nach mehr war einfach weg. Das passiert nun mal im Fußball. Daran müssen wir arbeiten. Die Jungs müssen zeigen, dass sie auch mal über einen längeren Zeitraum auf Siege scharf sind“, erklärte Merso Mersovski.

SC Neheim (9. Platz / 21:17 Tore / 18 Punkte)

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs“, sagte Ibou Mbaye, Trainer des SC Neheim, nach dem Sieg zuletzt beim FC Lennestadt. Obwohl die fast beispiellose Verletzungsmisere in den Reihen der „Binnerfeld Boys“ nur langsam abebbt, gelang nach zwei Niederlage dieser wichtige Auswärtssieg.

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Insgesamt steht der Westfalenliga-Absteiger bei fünf Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen. Das ist in Anbetracht des personellen Umbruchs nach dem Sturz in die Landesliga inklusive des Trainerwechsels von Alex Bruchhage hin zu Ibou Mbaye und der langen Ausfallliste ein ordentliches erstes Saisondrittel.

„Der Vorstand ist sehr zufrieden mit der Arbeit der Trainer.“

Uli Mayer, Sportlicher Leiter des SC Neheim

Nicht umsonst verlängerte der SC Neheim bereits mit dem Trainerteam um Ibou Mbaye für die Saison 2025/26. „Obwohl wir noch nicht konstant genug sind und sicher einige Punkte mehr auf dem Konto haben könnten, liegen wir im Soll und richten den Blick nach vorne. Der Vorstand ist sehr zufrieden mit der Arbeit der Trainer“, sagte Uli Mayer, Sportlicher Leiter des SC. 

TuS Sundern (13. Platz / 21:29 Tore / 12 Punkte)

Die größte Enttäuschung ob des verpatzten ersten Saisondrittels herrscht gewiss im Röhrtalstadion. Einen stärkeren Kader als in der vergangenen Saison sah Fußball-Abteilungsleiter Andy Mühle beim Trainingsauftakt. Und das, obwohl zum Beispiel mit Erik Dier, Davin-Jay Emde, Felix Tigges und David Peplinski vier Stammkräfte den Klub verlassen hatten. Der Saisonstart misslang mit einem 0:2 daheim gegen den BSV Menden, bei dem der TuS allerdings mindestens auf Augenhöhe kickte. Der Niederlage gegen den SC Neheim folgte am dritten Spieltag der erste Saisonsieg im HSK-Duell gegen Fatih Türkgücü Meschede.

Die Kadernews der HSK-Klubs

Am Sonntag, 3. November, steht in der Fußball-Landesliga 2 der 13. Spieltag an:

SC Drolshagen - Fatih Türkgücü Meschede (Sonntag, 14.30 Uhr). „Personell sieht es etwas besser aus. Ich habe am Wochenende das erste Mal drei Viertel des Kaders zur Verfügung“, sagte Fatihs Trainer Marco Slupek. „Ziel ist für uns in unserer jetzigen Situation ein Punkt bei dieser heimstarken Mannschaft“, ergänzte er.

SpVg Olpe - SV Schmallenberg/Fredeburg (Sonntag, 14.30 Uhr). Fabio Gorges und Luca Schoermann fehlen Schmallenbergs Trainer Merso Mersovski.

SC Neheim - SV Ottfingen (Sonntag, 15 Uhr). Im Vergleich zum Kader des vergangenen Spieltags muss Neheims Trainer Ibou Mbaye auf Leon Barisch und Özgür Köse (verletzt bzw. angeschlagen) verzichten. Lennard Willecke ist zurück im Mannschaftstraining und vielleicht eine Option am Sonntag.

TuS Sundern - SuS Bad Westernkotten (Sonntag, 15.30 Uhr). Jan Schulte fehlt dem TuS rot-gesperrt. Jann Conrads muss die Sperre für die fünfte Gelbe Karte absitzen. „Es geht gegen den Tabellenzweiten, aber wir brauchen vor allem zuhause die Punkte“, sagte TuS-Trainer Fabio Granata.

Germania Salchendorf - RW Erlinghausen (Sonntag, 15.30 Uhr). Mit Ausnahme von Fatjon Ademaj, der nach der fünften Gelben Karte gesperrt ist, sind bei RWE alle Spieler einsatzbereit. „Salchendorf ist ein robuster Gegner und wir wissen um die Qualität von Lukas Weber, der mit acht Toren bisher sehr effektiv ist“, sagte Erlinghausens Spielertrainer Michael Mantasl.

Seitdem gibt es mehr Schatten als Licht. Seit dem 5:3-Erfolg am siebten Spieltag gegen Lennestadt wartet die Elf von Trainer Fabio Granata auf den nächsten Sieg. Aus den fünf Spielen holte man nur drei Punkte und steckt längst im Kampf um den Klassenerhalt. „Das Zusammenwachsen benötigt etwas Zeit, vielleicht auch etwas mehr Zeit, als ich vorher angenommen habe“, sagte Granata.

FC Fatih Türkgücü Meschede (15. Platz / 18:37 Tore / 9 Punkte)

Beim Aufsteiger aus der Kreisstadt lief es in der Landesliga zunächst überhaupt nicht. Der erst in diesem Sommer verpflichtete Trainer Philipp Stange schmiss nach drei Spieltagen und nur einem Punkt das Handtuch. Als Interimscoach sprang Meistertrainer Jetmir Beshiri ein, der mit einer 0:11 Heimklatsche gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg startete. Im dritten Spiel unter der Regie von Beshiri wurde gegen den SV Ottfingen mit 5:4 der erste Saisonsieg eingefahren. Danach übernahm Marco Slupek den Trainerjob.

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Leistungsträger Emre Yilmaz wird Fatih Türkgücü Meschede nach einige Zeit fehlen. Die erste Operation am gebrochenen Fuß verlief nicht optimal. © Falk Blesken | Falk Blesken

Es wurde zunächst nicht besser, da drei weitere Niederlagen folgten. Erst in den drei zurückliegenden Spielen war mit fünf Punkten ein kleiner Aufwärtstrend zu sehen. Durch die Niederlagenserie waren auch die Spieler unzufrieden. Gleich vier kassierten in den ersten acht Begegnungen Gelb-Rote Karten. „In jeder Trainingseinheit müssen wir hart arbeiten, um verschiedene Defizite oder Unklarheiten weiter zu minimieren. Allmählich wird es aber besser. Es dauert alles seine Zeit. Für die Jungs war vieles einfach neu und komplett ungewohnt. Dass auch die Disziplin besser geworden ist, zeigt die Kartenbilanz seit dem ich da bin“, erklärte Marco Slupek.

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