Brilon-Altenbüren. Der Fußball und die Musik sind ihre große Leidenschaft. Vier Mitglieder der Band „Rustikarl“ spielen auch Fußball im Verein.
Der Fußball und die Musik sind ihre große Leidenschaft. Nicht nur auf dem Fußballplatz im Trikot des A-Kreisligisten SG Altenbüren/Scharfenberg sorgen Kai Certa, Christian Ester und Björn Stürzebecher für Spektakel, sondern auch auf der Bühne als Mitglieder der Band „Rustikarl“ aus Brilon. Außerdem gehören Fionn Bunse, der den Bass spielt und in der Reserve des C-Ligisten SG Hoppecke/Messinghausen/Bontkirchen kickt, sowie Marius Schmidt der fünfköpfigen Band an. Gitarrist Markus Schmidt spielt als einziger in keinem Klub Fußball.
Die 2017 gegründete Band spielt Punkrock, der zum Mitsingen prädestiniert ist, und ist inzwischen weit über die Grenzen der Stadt Brilon bekannt. Einer der erfolgreichsten Songs ist „Mein Freund ist Sauerländer“. Das Lied ist mittlerweile zur einer Fan-Hymne der Anhänger des Eishockey-Bundesligisten Iserlohn Roosters geworden.
Am 20. November vergangenen Jahres erschien ihr zweites Studioalbum „Kraut und Lügen“, das die Band in Düsseldorf produziert hat. Vorab wurde der Single „Die Ruhe vor dem Sturm“ präsentiert, mit der sich die Briloner eindeutig gegen Rassismus positionieren.
Im Sauerland hatte die Band „Rustikarl“ bereits zahlreiche Auftritte, unter anderem im Januar 2020 beim 100-jährigen Vereinsjubiläum des Landesligisten SV Brilon. Dort präsentierte die Band gemeinsam mit der Briloner „One Tape“-Band das neue Vereinslied der Schwarz-Weißen.
Sänger, Fußballer und Modellbauer
Drei der Band-Mitglieder spielen für die SG Altenbüren/Scharfenberg. Am längsten bei der Spielgemeinschaft ist Sänger Christian Ester, der seit der Winterpause der Saison 2016/2017 das SG-Trikot trägt. Dort spielt der heute 28-jährige Modellbauer in der zweiten Mannschaft, die nach acht Spieltagen mit elf Punkten auf dem neunten Tabellenplatz der B-Kreisliga Ost liegt.
Einen Stammplatz in der ersten Mannschaft des A-Ligisten aus dem Stadtgebiet Brilon hat sich Schlagzeuger und Stürmer Kai Certa erkämpft. Der 28-jährige Student hat sich im Dezember 2019 zu einem Wechsel zur SG Altenbüren/Scharfenberg entschieden. „Wir spielen gemeinsam Fußball und machen in einer Band gemeinsam Musik. So etwas ist wohl im HSK und Umgebung einzigartig“, teilt Kai Cetra mit. „Es wird allerdings langsam Zeit, dass wir wieder vor den Ball treten und musikalisch auf die Pauke hauen können. Da hat uns Corona einen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.“ Auch Christian Ester kann die Rückkehr auf den Platz sowie die Bühne kaum noch abwarten. „Es schmerzt schon sehr, dass zurzeit aufgrund der Corona-Pandemie nichts läuft. Wir warten sehnsüchtig auf grünes Licht von der Regierung“, sagt Ester und ergänzt: „Wir sind seit mehr als 15 Jahren eng befreundet. Da ist es doch umso schöner, dass wir nicht nur auf der Bühne, sondern auch gemeinsam im Fußballverein aktiv sind, auch wenn wir in unterschiedlichen Mannschaften spielen.“
Als drittes Bandmitglied stößt ab der kommenden Saison Björn Stürzebecher dazu. Zurzeit befindet sich der 29-Jährige nach einer im vergangenen Jahr durchgeführten Kreuzbandoperation im Aufbautraining. Der Fan von Borussia Dortmund kann in der Defensive auf jeder Position eingesetzt werden. Am liebsten spielt er auf der Sechs. „Wir drei haben schon gemeinsam in der Jugendabteilung des SV Brilon zusammen gespielt. Ich hoffe jetzt natürlich, dass ich bis zum Saisonstart wieder fit bin und den Verein sportlich unterstützen kann“, berichtet Björn Stürzebecher, der sich zurzeit mit der Band im eigenen Proberaum an der Ketteler Straße in Brilon auf mögliche Auftritte mit der Bühne vorbereitet.
Glücksfall für den Verein
Für den Verein und Trainer Sebastian Hillebrand ist das Trio ein Glücksfall. „Die Festivitäten sind gesichert. Wir haben immer sofort eine Band parat“, erzählt Sebastian Hillebrand mit einem Lächeln auf den Lippen. Probleme mit der „Doppelbelastung“ Musik und Fußball sieht der Coach nicht: „Es ist alles nur eine Frage der Absprache und dem Vertrauen. Wir spielen in der A-Liga und da ist der Fußball noch ein Hobby.“