Arnsberg. Seine Passion für das Torwartspiel begleitet den Hüstener Udo Wilmes (55) sein Leben lang. Was der Fußballer auch Nachwuchskickern nahebringt.
In der Sauerländer Fußballszene kennt ihn nahezu jeder. Vor allem als Torhüter hat sich der Hüstener Udo Wilmes in seiner mehr als vier Jahrzehnte langen Laufbahn einen Namen gemacht. Und obwohl der nun 55-Jährige bereits mit 36 Jahren sein Karriereende bekannt gab, kann er nicht wirklich ganz aufhören. Noch im vergangenen Jahr stand er bei „seinem“ SV Hüsten 09 als Stand-by-Torwart parat.
Gern hilft Wilmes also genau jenem Verein, bei dem er einst als Sprössling das Fußballspielen erlernte und bei dem er den Großteil seiner aktiven Laufbahn verbrachte. Mittlerweile können sich die Kicker der Alten Herren des SV Hüsten 09 darüber glücklich schätzen, mit Wilmes einen derart begnadeten und – trotz seines Fußballrentenalters – immer noch agilen Schlussmann zwischen den Pfosten stehen zu haben. „Ich bin topfit. Und meine lange Erfahrung hilft mir, dass ich auf der Linie immer noch eine gute Figur abgebe. Solange ich körperlich kann, werde ich mir die Torwarthandschuhe über meine Hände stülpen. Und wenn ich mal bei der ersten Mannschaft aushelfen soll, dann tue ich das auch“, sagt der Hüstener.
So laufen die Anfänge Wilmes’
In die Torwarthandschuhe schlüpft Udo Wilmes quasi seit seiner ersten Trainingsstunde als Juniorenkicker. „Es stellte sich schnell heraus, dass ich als Feldspieler keine Bereicherung war. Aber Torhüter zu sein, gefiel mir sowieso mehr. Ich wollte viel lieber derjenige auf dem Platz sein, der dafür verantwortlich ist, Gegentore zu verhindern“, erzählt er.
Als Jugendlicher und als Senior sorgte er mit seinen Einsätzen aber nicht nur beim SV Hüsten 09 dafür, das Gehäuse möglichst sauber zu halten, sondern füllte seine Fußball-Vita mit zwischenzeitlichen Vereinswechseln zu namhaften Klubs aus dem Sauerland auf. So hütete Wilmes unter anderem Anfang der 1990er-Jahre das Tor für den TuS Müschede in der A-Kreisliga, wechselte anschließend zum damaligen Verbandsligisten TuS Sundern und schloss sich um die Jahrtausendwende dem Ex-Westfalenligisten SuS Langscheid/Enkhausen an.
Bereits während dieser Stationen nahm Udo Wilmes noch eine weitere Aufgabe wahr, nämlich die des Torwart-Trainers. In dieser Funktion ist er bis heute aktiv und bringt unter anderem beim Westfalenligisten SC Neheim die Schlussmänner in Form. Wilmes: „Ich möchte jungen Keepern gerne mein Wissen weitergeben. Die Aufgabe des Lehrenden einzunehmen, ist daher etwas Besonderes für mich.“ Gerade mit seiner Art der überzeugenden und kompetenten Informationsvermittlung ist es Udo Wilmes vor acht Jahren gelungen, einen neuen und durchaus beeindruckenden Weg in seiner Arbeit als Torwarttrainer einzuschlagen.
Besondere Titel und Spiele
Seit dem Jahr 2012 ist Wilmes in entsprechender Funktion in der Fußball-Akademie von Borussia Dortmund tätig. Dort trainiert er junge Torhüter-Talente. „Das ist das absolute Highlight meiner Karriere. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich ein Teil der großen BVB-Familie sein darf“, bekräftigt er.
Zu den Höhepunkten in seiner aktiven Zeit als Torhüter zählt unter anderem der einst errungene Gewinn der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft mit dem TuS Müschede. „Obwohl das schon über 20 Jahre her ist: Ein solches Ereignis vergisst man nie. Als A-Ligist gehörten wir zu den Außenseitern. Aber wir schafften es, die großen Vereine auszuschalten und den Titel in das Dorf zu holen. Der Triumph mobilisierte das halbe Dorf. Mit Glockengeläut wurden wir in Müschede empfangen“, erinnert sich Udo Wilmes.
Unvergessen bleibt für ihn auch sein Einsatz im vergangenen Jahr, als er für die HSK-Auswahl beim 3:8 im Freundschaftsspiel gegen die „Weisweiler-Elf“ – der Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach – im Tor stand.
Doch nicht allein mit seinen guten Leistungen als Keeper und Torwarttrainer hat sich Wilmes im HSK verdient gemacht. Seit 25 Jahren ist er zudem als aktiver Schiedsrichter für den TuS Sundern im Dienst und leitet in den Fußballkreisen Hochsauerland, Arnsberg und Soest entsprechende Partien. Und der Grund für sein vielfältiges Engagement im Sport erscheint ziemlich einleuchtend. „Weil mein Herz für den Fußball schlägt“, erklärt der 55-Jährige.