Sundern. Prominente Starter, wechselhaftes Wetter, Begeisterung unter Gästen und Breitensportlern: Wie das Mountainbike-Festival Mega-Sports beeindruckt.


Wenn prominente Starter in ihren Kernkompetenzen überzeugen: Die ehemaligen Weltklasse-Biathleten Kati Wilhelm und Sven Fischer sowie Ex-Radprofi Fabian Wegmann haben am Biathlon-Sonntag des Mega-Sports-Festivals in Sundern für Begeisterung auf der prall gefüllten Tribüne im Ortsteil Hagen gesorgt. Bereits einen Tag zuvor – im Zuge des Marathon-Samstags – hatten mehr als 1400 Mountainbiker dem ungemütlichen, regnerischen Wetter getrotzt und waren teilweise über ihre Grenzen hinausgegangen.





Nahbar, sympathisch – und offenkundig hochmotiviert: So präsentierten sich der ehemalige Radprofi Fabian Wegmann sowie die beiden früheren Weltklasse-Wintersportler Kati Wilhelm und Sven Fischer bei ihrem Auftritt. Sie starteten – jeweils mit einem Teampartner – im Bike-Biathlon, der mit acht Teams ausgetragen wurde. Vor der voll besetzten Tribüne, auf der die Gäste mit Rasseln, Stampfen und Anfeuerungsrufen eine tolle Atmosphäre schufen, überzeugten die Prominenten und Mitstreiter.

Fischer und Co. scheiden knapp aus

Kati Wilhelm und Sven Fischer zeigten in der Kombination aus Mountainbikefahren und Schießen (stehend und liegend) insbesondere in ihrer Kernkompetenz Schießen starke Leistungen. Derweil präsentierte Fabian Wegmann auf dem Rad eindrucksvoll, warum er unter anderem sieben Mal an der Tour de France teilgenommen hatte. „Es gibt hier auf der Strecke aber einen kurzen, doch knackigen Anstieg. Da geht der Puls bei mir ordentlich hoch. Das macht das Schießen auch nicht gerade leicht“, verriet der 38-Jährige.

Nach den zwei Halbfinalläufen war das Duo Sven Fischer/Tabea Torba knapp ausgeschieden. Im Finale der vier besten Mannschaften standen neben Kati Wilhelm/Henning Orendt und Fabian Wegmann/Konstanze Rosky auch das Allendorfer Duo Jaimy-Ann Sterenborg/Julian Gerhardt. Sie hatten zuvor das Lokalduell gegen Ulla Konopasek/Lorenz Huxol (beide SC Hagen-Wildewiese), die im Halbfinale scheiterten, gewonnen.

Den Finalauf gewann schließlich das Duo Luisa Möser/Alexander Koch vor Konstanze Rosky/Fabian Wegmann, den Drittplatzierten Kati Wilhelm/Henning Orendt sowie Jaimy-Ann Sterenborg/Julian Gerhardt. Im Zuge des Familientages Sonntag hatten vor dem Biathlon Kinder- und Schülerrennen stattgefunden.

Kampf gegen das Wetter

Bereits am Samstag hatten sich mehr als 1400 Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen und dem Ausland im Zuge des Bike-Marathons in Hagen insbesondere einem Problem widmen müssen: dem Wetter. Denn der viele Regen verwandelte die Strecke teilweise in eine matschige, durchaus gefährliche Herausforderung.





So war es dann auch kein Wunder, dass etwa 200 weniger Starter als zuvor erwartet antraten. „Viele der Sportler haben ziemlich gefroren, so dass wir sie unter anderem mit warmen Decken versorgt haben. Vor allem bei den Teilnehmern des 100-Kilometer-Rennens hat das Wetter jede Menge Energie herausgezogen. Wir hatten aber nicht so viele Unfälle wie vorher befürchtet“, sagte Norbert Appelhans aus dem Orga-Team. Sören Nissen (Team Stevens Adventure Freak) trotzte den Bedingungen am besten und siegte über 100 Kilometer in einer Zeit von 3:48,15 Stunden. Christian Kreuchler, in den vergangenen beiden Jahren jeweils der Sieger, wurde diesmal hinter Nissen und Peter Hermann (3:50,24 Stunden) in einer Zeit von 3:54,15 Stunden diesmal Dritter.

Die beste Frau über 100 Kilometer war Sarah Reiners in 5:04,05 Stunden. Ramona Plett vom Team Schmallenberger Sauerland wurde im 55-Kilometer-Marathon in ihrer Altersklasse in 3:03,55 starke Vierte und Gesamt-Dreizehnte. Sie war zwischenzeitlich jedoch gestürzt. „Der Schock saß dann erstmal tief. Ich hatte aber nur ein paar Schürfwunden“, erzählte sie im Anschluss.

Kommentar von Philipp Bülter

Mega-Sports, oder: mega stark

Prominente wie Fabian Wegmann, der als Radprofi immerhin sieben Mal an der legendären Tour de France teilgenommen hat, in Sundern-Hagen mit dem Mountainbike durch Wald und über Wiesen brettern zu sehen, ist beeindruckend. Er hat ebenso wie weitere bekannte Sportler wie die Ex-Biathleten Sven Fischer und Kati Wilhelm dem heimischen Mountainbike-Festival Glanz verliehen.

Es waren aber nicht nur diese prominenten Zugpferde, die an den beiden Veranstaltungstagen viele Besucher in die wunderbare Kulisse in Hagen lockten. Einen großen Beitrag leistete erneut der Veranstalter, der nicht nur umgehend auf das ungemütliche Regenwetter an Tag eins reagierte, sondern insgesamt für perfekte Bedingungen für Sportler und Gäste sorgte. Die Kulisse mitten im Grünen, die durchaus anspruchsvolle Strecke mit rassigen Abfahrten und knackigen Anstiegen und das Unterhaltungsprogramm zogen.

Hier wird nicht nur Radsport allererster Güte in Kombination zwischen großem Breitensportangebot und bekannten Namen präsentiert. Hier macht sich die ganze Region einen sehr guten Namen.