Sundern. Er trainiert jeden Tag, verfügt über eine eigene Sporthalle und ist ein Riesentalent in Sundern: Tony Santolaya Wu will Tischtennisprofi werden.
Er ist erst 13 Jahre jung, spielt Tischtennis aber beinahe schon wie ein halber Profi: Tony Santolaya Wu heißt das derzeit größte und hoffnungsvollste Nachwuchstalent in der Tischtennisabteilung des TuS Sundern. Erst seit einem Jahr trägt der 13-jährige Junior aus der Ortschaft Welschen Ennest (Kreis Olpe) das Trikot des TuS und hat mit seinen sportlichen Fähigkeiten, zuletzt in der Herren-Bezirksliga mit Sunderns zweiter Mannschaft, bereits Spuren hinterlassen. In der kommenden Saison spielt er gar in der ersten Herrenmannschaft in der Verbandsliga.
TuS Sundern: Gute Nachwuchsarbeit überzeugt
Tischtennis-Abteilungsleiter Roland Sommer ist da offenbar ein famoser Coup geglückt. Denn ein derart begabtes Talent wie Tony Santolaya Wu spielt auch nicht ständig beim TuS Sundern. Doch große Überzeugungsarbeit musste Sommer nicht leisten, um den jungen Mann anzulocken. Vielmehr der gute Ruf der Tischtennisabteilung und allen voran die ausgezeichnete Jugendarbeit des TuS waren letztlich für Tony Santolaya Wu entscheidend. „Tony hat erkannt, dass hier bei uns gute Arbeit geleistet wird. Wir sind sehr froh und stolz darüber, dass wir mit ihm nun einen solchen bärenstarken Nachwuchsspieler in unseren Reihen haben“, sagt Sommer.
Und der Youngster weiß beim TuS zu überzeugen. Seine Stärken: ein starkes und blitzschnelles Aufschlagspiel, temporeiche und präzise Ballwechsel sowie „eine Bombenrückhand“ (O-Ton Roland Sommer). Seit seinem fünften Lebensjahr spielt Tony Santolaya Wu Tischtennis – und ist für seine Gegner meist ein sportliches Ärgernis.
Tischtennis ist für den Schüler mit spanischen und chinesischen Wurzeln aber nicht nur das Ausüben einer geliebten Freizeitbeschäftigung. Der Teenager betreibt das Tischtennis als Leistungssport und strebt ein klares Karriereziel an: „Ich will Tischtennis-Profi werden“, erzählt der 13-Jährige gegenüber dieser Zeitung. Und dass diese Aussage tatsächlich ernst gemeint ist, spiegelt sich im Alltag des Juniors deutlich wider. Nach der Schule schlüpft Tony Santolaya Wu in seinen Sportdress und beginnt mit seinen Training – jeden Tag.
Professionelle Videoeinheiten
Schließlich möchte er sich seinen großen Traum vom Profidasein irgendwann erfüllen. Zweimal in der Woche trainiert er in Sundern und ansonsten an der eigenen Tischtennisplatte daheim, die in der eigenen privaten Turnhalle steht. Ja, richtig gehört: Der Nachwuchsakteur und seine Familie sind tatsächlich im Besitz einer eigenen kleinen Sporthalle.
Im Erdgeschoss seines Elternhauses, direkt unter dem Wohnzimmer, hat der Vater Tony Santolaya Wu ein entsprechendes Areal geschaffen. In der zehn mal viereinhalb Meter großen und 2,7 Meter hohen Fläche, wo einst ein von seinen Eltern vermietetes Ladenlokal existierte, steht nun auf weichem Original-Hallenbodenbelag eine professionelle Tischtennisplatte.
Vier an den Wandecken montierte Kameras zeichnen die Trainingseinheiten des Youngsters stets auf, um die Aufnahmen dann gemeinsam mit Vater Santiago, der selbst als Hobbyspieler beim TuS Sundern aktiv ist, zu analysieren. „Wir als Eltern stehen voll und ganz hinter Tonys Interessen. Auf unsere Unterstützung kann er immer zählen“, betont der Papa.
Viel Aufwand haben die Eltern von Tony Santolaya Wu in den vergangenen Jahren bereits für ihren Sohn betrieben und keine Kosten und Mühen gescheut, um diesem eine Top-Ausbildung in Sachen Tischtennis zu ermöglichen. 50.000 Euro hätten sie demnach bislang investiert. Sogar den einstigen sowjetischen Tischtennis-Nationalspieler Boris Rosenberg (58), der sechsmaliger sowjetischer Meister (im Einzel, Doppel und im Mixed) wurde, engagierten die Santolayas bereits für private Trainingsstunden mit ihrem Sprössling.
Am TuS Sundern schätzt Tony Santolaya Wu das durchweg familiärem Umfeld in der zugleich leistungsorientierten Sunderaner Tischtennisabteilung. „Hier in Sundern ist es echt cool“, bringt es der dreifache Bezirksmeister und Mannschafts-Vizemeister mit dem Westdeutschen Verband auf Bundesebene auf den Punkt. Für ihn genau das richtige Sprungbrett.