Marsberg. Nach vielen Jahren in der „Bundesliga des Sauerlandes“ hat Fußball-Bezirksligist VfB Marsberg die Staffel 4 verlassen und tritt nun in der 13 an.
Nach insgesamt zwölf Jahren Zugehörigkeit zur Fußball-Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, und Tabellenplatz acht in der Gesamtabrechnung der vergangenen abgebrochenen Spielzeit ist der VfB Marsberg nun zur Saison 2020/2021 umgruppiert worden. Der VfB geht in der kommenden Spielzeit in der neugegründeten Bezirksliga 13 an den Start.
Trainerlegende Paul Bender, der für den VfB Marsberg ab 1996 in der Landes- und Verbandsliga gespielt hat und nach 2004, 2012 und 2014 jetzt bereits zum vierten Mal als Coach des VfB arbeitet, spricht im Interview mit dieser Zeitung nun über die neuen Gegner, das Auftaktprogramm und den Kader für die kommende Saison.
Paul Bender, wie schätzen Sie die Umgruppierung des VfB Marsberg aus der Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, in die Bezirksliga 13 ein?
Paul Bender: Zunächst möchte ich einmal klar stellen, dass wir keinen Antrag auf Umgruppierung gestellt haben und auch nicht umgruppiert werden wollten. Wir haben uns schließlich in der ,Bundesliga des Sauerlandes’ etabliert. Es war aber zu erwarten, dass es bei den ganzen Aufsteigern in die Bezirksliga 4 den einen oder anderen treffen wird. Auf der anderen Seite haben wir doch überhaupt keinen Einfluss auf die Umgruppierung gehabt. Wenn die Herren vom Verband das so beschließen, ist das eben so. Das muss man auch akzeptieren. Wir freuen uns jedenfalls auf die neuen Vereine, Plätze und Spieler.
Welche Vorteile hat die Umgruppierung für den VfB Marsberg?
Nur wirtschaftliche! Wir haben einfach nicht mehr so weite Anfahrtszeiten. Wir gehen in Meerhof auf die Autobahn und dann sind wir ruckzuck beim Gegner. RW Mastholte ist mit 65 Kilometern die weiteste Anfahrt. In der Bezirksliga 4 waren wir teilweise 90 Minuten und noch länger unterwegs.
Wie schätzen Sie die neu zusammengestellte Staffel aus sportlichen Gesichtspunkten ein?
Bei vier Absteigern in einer 16er-Liga wollen wir in erster Linie den Klassenerhalt sichern. In der DJK Mastbruch, die vom Ex-Erlinghauser Roberto Busacca gecoacht wird, sehe ich den absoluten Titelfavoriten. Dazu kommen mit dem TuS Sennelager, RW Verne, SC Ostenland, TSV Wewer und SV Geseke gleich fünf Aufsteiger. Die Liga ist zum größten Teil ausgeglichen. Wir müssen uns sicherlich vor keiner Mannschaft zu verstecken.
Sehen Sie die Bezirksliga 13 als Dauerlösung oder nur als eine Art „Parkplatz“ für den VfB?
Das kann man noch nicht sagen. Aufgrund der Coronapandemie ist die Anzahl der Bezirksligen in Westfalen von zwölf auf 14 erhöht worden. Die sollen allerdings wieder in den nächsten zwei Jahren auf den normalen Stand reduziert werden. Was dann passiert, wird man sehen.
Sind Sie mit dem Auftaktprogramm zufrieden?
Ja! Besser hätte es nicht kommen können. Dafür ein dickes Lob an den neuen Staffelleiter, der uns gleich das Derby gegen die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg beschert. Da werden sicher viele Zuschauer ins Diemelstadion kommen. Danach müssen wir zum Aufsteiger TSV Wewer, ehe dann der BV Bad Lippspringe nach Marsberg kommt. Das sind alles schwere, aber durchaus auch lösbare Aufgaben.
Seit wann läuft die Vorbereitung und welche Coronaschutzmaßnahmen werden umgesetzt?
Wir bereiten uns seit dem 25. Juli auf die neue Spielzeit vor. Bis zum Auftakt am Sonntag, 6. September, stehen 15 Trainingseinheiten und sechs Testspiele auf dem Trainingsplan. Hinsichtlich der Coronapandemie haben wir uns an die von der Stadt Marsberg vorgegebenen Hygiene- und Abstandsregeln strengstens gehalten und diese umgesetzt. Unter anderem duschen die Spieler zu Hause und Besprechungen finden nur im Freien statt.
Hat sich das Gesicht der Mannschaft für die neue Saison großartig verändert?
Nein. Wir haben mit Tobias Runte und Christian Matuschinski, die beide vom Landesligisten RW Erlinghausen zu ihrem Heimatverein zurückgekehrt sind, zwei externe Zugänge, und mit Manuel Götte, der in der abgelaufenen Serie elf und damit die meisten Tore für uns geschossen hat und zur SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen gewechselt ist, nur einen Abgang. Dazu tritt Marvin Kowalleck zunächst kürzer, wird aber im Herbst wieder voll angreifen. Wir setzen natürlich auch wieder auf die Jugend: Mit Jonas Runte, Niklas Scholand, Philipp Rohn, Necil Bunse, Stefan Matuschinski und meinem Sohn Alex, der zuletzt für die U16 des SC Paderborn im Einsatz war, sind sechs Spieler hochgeschrieben worden.