Eslohe. Erst 18 Jahre ist Felina Bornemann alt und übernimmt nicht nur als Tanztrainerin bereits viel Verantwortung. Wen sie coacht und auch begeistert.
„Mama ist schon froh, dass ich ihr das nach und nach abgenommen habe.“ Sagt Felina Bornemann – und muss lachen. Die 18-Jährige ist seit Jahren eine prägende Figur als Tanzsportlerin sowie Tanzsporttrainerin beim TSV RW Wenholthausen und hat gemeinsam mit ihrer dort ebenfalls engagierten Mutter Annette einen reibungslosen Übergang in der Betreuung der vielen Kinder und Jugendlichen geschafft. Engagiert ist die gebürtige Arnsbergerin Felina Bornemann indes vielfach.
Auf zum Halbmarathon
Tanzen, Leichtathletik, Bundesfreiwilligendienst, Nebenjob in der Gastronomie: Es bedarf einer gewissen Flexibilität und viel Organisation, damit Felina Bornemann ihre wie für jedermann nur sieben Tage währende Woche strukturiert. Doch da auch ihre Zeit begrenzt ist, muss eine der Leidenschaften Felina Bornemanns derzeit ruhen: die Leichtathletik.
Für den TSV RW Wenholthausen – die Familie lebt im Esloher Ortsteil – und das LAC Veltins Hochsauerland ist die Sportlerin seit vielen Jahren aktiv, im Sprint (100 und 200 Meter), Weitsprung oder Dreisprung. Felina Bornemann sammelte Erfahrungen unter anderem bei NRW-Meisterschaften. „In letzter Zeit ist die Leichtathletik für mich leider etwas ausgelaufen. Aber: Mit einer Freundin gehe ich regelmäßig joggen, denn wir trainieren für unsere Teilnahme am Kölner Halbmarathon am 30. August“, verrät sie.
Leichtathletinnen als Trainerinnen
Felina Bornemanns größte Passion ist allerdings der Tanzsport. „Mama hat das schon immer gemacht und so bin ich da auch reingewachsen“, sagt sie. Für den TSV RW Wenholthausen leitet sie drei Tanzgruppen für Sportlerinnen unterschiedlichen Alters. Die Mädchen und jungen Frauen trainieren regelmäßig freitags in der Aula der Grundschule Wenholthausen. Auch mit ihrer Freundin Melanie Struwe, die beim LAC Veltins Hochsauerland ein hoffnungsvolles Talent vor allem im Hochsprung ist, leitet Felina Bornemann eine der Gruppen.
Für sie sei es damals selbstverständlich gewesen, bereits im Alter von erst 13 Jahren eine Tanzsportgruppe als Trainerin zu übernehmen, betont Felina Bornemann: „Diese Verantwortung trage ich sehr gerne.“ Viel Stolz empfinde sie insbesondere dann, wenn die von ihr angeleiteten Tänzerinnen große Auftritte wie zuletzt beim Tanzfestival in Olsberg erlebten. „Das war einfach toll, wie die Mädels, die sich auch immer auf uns und den Kurs freuen, auf dieser großen Bühne sportlich aktiv gewesen sind“, erzählt sie.
Nach ihren erfolgreich absolvierten Abiturprüfungen hat die Wenholthausenerin im vergangenen September eine Stelle als Bundesfreiwilligendienstleisterin (Bufdi) im Sport beim Kreissportbund Hochsauerlandkreis (KSB HSK) angetreten. Hier fühlt sich Felina Bornemann äußerst wohl – und ist vielfältig gefordert. „Ich leite vor allem verschiedene Sportkurse, insgesamt sind es neun. Darunter sind zum Beispiel ein Eltern-Kind-Kurs, Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung und auch eine Seniorengruppe“, sagt sie. Ob die erfahrenen Sportlerinnen und Sportler sie direkt als Trainerin akzeptieren würden – darüber hatte sie sich zuvor durchaus Gedanken gemacht, gibt sie zu. „Ich hatte Bedenken, ob das überhaupt klappen würde. Aber das war kein Problem.“
Lob vom Chef
Beim Kreissportbund ist Felina Bornemann ebenso fleißig bei „ganz verschiedenen Projekten und hilft hier sehr gut mit“, wie Geschäftsstellenleiter Michael Kaiser sagt: „Felina wird ebenso in die Vorbereitung und Durchführung der HSK-Sportgala eingebunden sein. Ihre Stelle als Bufdi würden wir dann gerne zum September neu besetzen – Bewerbungen sind willkommen.“
Die 18-jährige Bornemann, die sich ebenso um die Social-Media-Auftritte des Kreissportbundes kümmert, wird dann im August dieses Jahres eine dreijährige Ausbildung zur Industriekauffrau bei einem Briloner Unternehmen antreten. „Dem Tanzsport möchte ich aber unbedingt treu bleiben und hoffe, dass das zeitlich klappt“, sagt sie.
Kommentar von Philipp Bülter
Dieser Einsatz verdient viel Lob
Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, doch ich erinnere mich noch ziemlich genau: Mit damals 19 Jahren, direkt nach dem Abitur, wusste ich zwar, was ich beruflich werden möchte – nämlich Sportjournalist –, habe aber ansonsten für ein paar Monate lang eher in den Tag hinein gelebt.
Das können sich Youngster von heute wie Felina Bornemann vom TSV RW Wenholthausen kaum erlauben. Ihr Tag ist durchgetaktet und auch durch wichtige Ehrenämter wie das beim TSV geprägt. Dass die 18-Jährige überdies nur nebenbei als Tanztrainerin aktiv ist, hauptberuflich an allen Ecken und Enden beim KSB arbeitet und zudem noch in der Gastronomie Geld dazuverdient, ringt sicher nicht nur mir große Wertschätzung ab.