Neheim. Luis Obertrifter aus Neheim ist Schiedsrichter und mit 14 Jahren der derzeit jüngste aktive Unparteiische im Fußballkreis Arnsberg.

Zu seinen Arbeitsutensilien gehören die Pfeife sowie die Gelben und Roten Karten. Luis Obertrifter aus Neheim ist Schiedsrichter und mit 14 Jahren der derzeit jüngste aktive Unparteiische im Fußballkreis Arnsberg.

Vor zwei Jahren war es, als Luis Obertrifter einen lang gehegten Wunsch wahr werden ließ und auf dem Fußballplatz die Fronten wechselte. Statt in der Nachwuchs-Mannschaft des SV Bachum/Bergheim weiter als Abwehrspieler zu agieren, entschied er sich ganz bewusst für den Perspektivwechsel auf dem Fußballfeld und ist seitdem als Unparteiischer auf den Sportplätzen im Einsatz.

Mit Entscheidungen unzufrieden

„Ich war oft unzufrieden mit den Entscheidungen der Schiedsrichter. Dies motivierte mich noch ein mal zusätzlich, das Spielertrikot in den Schiedsrichterdress einzutauschen“, erzählt der pfiffige Teenager und fügt lächelnd hinzu: „Außerdem zähle ich nicht unbedingt zu den besten und talentiertesten Jugendfußballern. Daher macht es schon Sinn, dass ich nun verstärkt die Rolle des Unparteiischen einnehme.“

Obwohl Luis Obertrifter sich offiziell zwar nicht aus der C-Jugend-Mannschaft des SV Bachum/Bergheim zurückgezogen hat, kommt er mittlerweile nur noch vereinzelt zu Einsätzen als Spieler. Bereits vor der Corona-Pandemie war der Gymnasiast vermehrt als Referee auf dem Plätzen des Fußballkreises Arnsberg unterwegs. Insgesamt 60 Jugend-Partien, von der A-Kreisliga der D-Junioren bis zur C-Jugend-Bezirksliga, hat der Nachwuchs-Schiedsrichter bislang leiten dürfen. Auch als Schiedsrichter-Assistent ist Luis Obertrifter zum Einsatz gekommen. In der B-Junioren-Westfalenliga stand er vier Mal an der Seitenlinie. „Die Einsätze als Linienrichter waren bisher das Highlight für mich. Das schnelle Spiel in der Westfalenliga ist eine spannende und große Herausforderung. Gleichzeitig lernt man sehr viel von dem Schiedsrichter, der die Partie leitet. Da schaue mir einiges ab“, sagt der 14-Jährige.

Natürlich möchte der junge Neheimer demnächst auch selbst einmal Spiele als Schiedsrichter in höheren Ligen leiten. Und er hat einen großen Traum: „Bundesliga-Schiedsrichter zu werden, wäre fantastisch. Aber der Weg bis dahin ist schwer. Man muss sehr viel können und auch Glück haben, dass man entdeckt wird“, sagt Obertrifter.

Dreitägiger Schnellkurs

Im Oktober 2018 startete Luis Obertrifter in Kaiserau seine Laufbahn. Gemeinsam mit 60 weiteren Teilnehmern absolvierte er in der Sportschule des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) einen dreitägigen Schnellkurs und lernte dort in theoretischen und praktischen Einheiten die „Welt des Schiedsrichter-Jobs“ kennen. „Von Fragen zum Regelwerk bis hin zu Fitness-Tests war alles dabei. Es hat riesigen Spaß gemacht. Ich konnte es hinterher kaum abwarten, mein erstes Spiel zu leiten“, erinnert sich der Gymnasiast. Und nur einen Monat später, im November 2018, feierte Obertrifter sein Debüt als Schiedsrichter.

Aufgrund der Coronakrise und dem damit ausgesetzten Spielbetrieb in den Fußball-Ligen liegen Pfeife sowie Gelbe und Rote Karten derzeit daheim im Schrank. Trotzdem geht der Youngster seinem Lieblingshobby in diesen Tagen zumindest auf geistige Art und Weise weiter nach. Er liest die vom Deutschen Fußballbund (DFB) herausgegebene Schiedsrichter-Zeitung und schaut sich spannende Dokumentationen über Schiedsrichter im Internet an.

Auch wenn es voraussichtlich erst im September mit dem Spielbetrieb weitergehen soll und dann auch wieder die Zeit von Luis Obertrifter als Schiedsrichter beginnen würde, wird ihm die Lust am Pfeifen niemals vergehen. „Das Interesse wird immer gleichgroß bleiben“, sagt Obertrifter. „Ich freue mich schon jetzt auf mein nächstes Spiel, denn Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.“