Sauerland. Schon jetzt geht der Blick in der Fußball-Bezirksliga 4 in Richtung neue Saison. Wer neu in der Staffel sein dürfte, und wer wackelt.
Keine zwei Wochen nach dem Ende der Spielzeit 2023/2024 ist Sven Nieder schon wieder heiß. „Das wäre eine extrem spannende Liga, wenn es denn so kommt. Ich freue mich riesig darauf“, sagte der Coach des SuS Langscheid/Enkhausen, als ihn diese Zeitung am Mittwoch, 5. Juni, mit der möglichen neuen Zusammensetzung der „Bundesliga des Sauerlandes“ konfrontierte. So viel ist klar: Die Fußball-Bezirksliga 4 wird auch in der neuen Saison klar von den Teams aus dem Hochsauerlandkreis dominiert – doch es gibt wohl auch neue Gegner und einen heimischen Wackelkandidaten.
Wahrscheinlich erst rund um den 10. Juli wird final und offiziell seitens des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) verkündet werden, wie genau die überkreislichen Ligen und einzelnen Staffeln der Fußballer künftig besetzt sind. Gleichwohl gibt es schon jetzt, kurz nach dem Ende der Serie 23/24, genügend Gründe, zu spekulieren. Und vieles scheint in der „Bundesliga des Sauerlandes“ auch schon klar zu sein.
Dominanz aus dem HSK
Fixe Mitglieder dürften die Teams aus dem HSK sein, die bereits in der Vorsaison und zum Großteil auch in den vergangenen Jahren in der beliebten Staffel 4 um Tore und Punkte kämpften. Mit der SG Bödefeld/Henne-Rartal, dem SV Hüsten 09, SuS Langscheid/Enkhausen, TuRa Freienohl, TV Fredeburg, BC Eslohe und SV Oberschledorn/Grafschaft müssten daher sieben heimische Mannschaften gesetzt sein. Wohl hinzukommen dürften drei Nicht-HSK-Teams, die schon in der vergangenen Spielzeit die Liga bereicherten: die SF Hüingsen (Märkischer Kreis), die SG Serkenrode/Fretter (Kreis Olpe) und der VfL Bad Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein).
Aus der Landesliga 2 sind mit dem SV Brilon und dem FC Arpe/Wormbach bekanntermaßen zwei Mannschaften aus dem HSK abgestiegen. Während die Briloner ein sicherer Kandidat für die Bezirksliga 4 sind, ist die Lage beim Fusionsverein aus dem Schmallenberger Sauerland komplizierter. Der FC Arpe/Wormbach muss noch entscheiden, ob er wirklich weiter überkreislich spielen oder womöglich sogar in der Kreisliga B einen Neustart wagen möchte.
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Das große Problem: Der schon nach der Vorsaison enorme Abgang von Spielern wird nun wohl noch getoppt. Neueste bestätigte Abgänge sind die von Nick Niederstein (geht zum FC Fleckenberg/Grafschaft) und von Marius Richter (wechselt zum FC Remblinghausen). „Sie können nur antreten oder Langenholthausen werden“, beschrieb Staffelleiter Michael Ternes die Ausgangslage für den FC Arpe/Wormbach. Zur Erinnerung: Der TuS Langenholthausen hatte nach dem Abstieg aus der Landesliga 2 vor dem Start der Saison 2023/2024 auf seinen Start in der Bezirksliga 4 verzichtet. Der TuS stand zum Saisonstart bereits als erster Absteiger fest – von den dann noch 15 aktiven Teams hatte somit immer eine Mannschaft spielfrei.
Starke A-Liga-Meister
Sicher dabei sein dürften in der Bezirksliga 4 auch die A-Liga-Meister aus dem Fußballkreis Arnsberg, der TuS Oeventrop, und aus dem Fußballkreis HSK, der TuS Medebach. „Die Vorfreude auf die ,Bundesliga des Sauerlandes‘ ist sehr groß“, sagte Medebachs Sportlicher Leiter Christian Hast bereits. „Eine Mannschaft wie der TuS Oeventrop wird die Liga bereichern“, war sich Sven Nieder vom SuS Langscheid/Enkhausen sicher.
Geht man von einer 16er-Staffel aus, würden der neuen „Bundesliga des Sauerlandes“ nun noch zwei Mannschaften fehlen. Dem Vernehmen nach würde die SG Hemer, in der Vorsaison lange gegen den Abstieg aus der Bezirksliga 4 kämpfend, gerne wieder in die Staffel 6 wechseln. Käme dies so, würde dort mit Sicherheit auch Stadtkonkurrent Vatanspor Hemer als Meister der Kreisliga A Iserlohn auflaufen – und nicht in der Staffel 4.
In die „Bundesliga des Sauerlandes“ wechseln würden laut Informationen des „Soester Anzeigers“ gerne zwei Bezirksligisten aus dem Kreis Soest. Bekanntermaßen reduziert der FLVW die Anzahl der Bezirksliga-Staffeln von 13 auf zwölf, und aus eben dieser wegfallenden Bezirksliga 13, aus der der VfB Marsberg abstieg, hätte der BV Bad Sassendorf Interesse an einem Sprung in die „4“. Aus der Staffel 7 könnte RW Westönnen in die „Bundesliga des Sauerlandes“ wandern, sofern der FLVW mitspielt.
In dieser Konstellation wären erneut elf der 16 startenden Mannschaften Teams im Hochsauerlandkreis ansässig – eine Quote von knapp 70 Prozent und eine klare Dominanz. „Ich bin offen für jegliche neue Gegner“, sagte Max Szafranski, Trainer der SG Bödefeld/Henne-Rartal. „Ich finde, das wird eine sehr spannende Zusammensetzung, wenn es so kommt. Man darf sich auf eine wieder sehr ausgeglichene Meisterschaft freuen“, sagte Marc Werner, Interimstrainer des TuRa Freienohl. Und Lukas Gerbracht, Coach des SV Oberschledorn/Grafschaft, fasste stellvertretend für all seine Kollegen treffend zusammen: „Wir freuen uns auf die neue Saison, egal, wie es am Ende kommt.“