Fatih: Emotionales Meisterstück im Geisterspiel – 30 Fotos
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Meschede. Fatih Türkgücü Meschede gewinnt den Titel in der Fußball-Bezirksliga 4 im Geisterspiel. 1000 Besucher beim Public Viewing. Mit 30 Fotos
Wie verrückt, wild und unfassbar groß all das war, wurde womöglich in diesem einen Moment deutlich. Als am Pfingstmontag um 17.49 Uhr Christoph Weber, Bürgermeister der Stadt Meschede, auf die Bühne an der Fatih-Moschee stieg und dem FC Fatih Türkgücü Meschede zum Titelgewinn in der Fußball-Bezirksliga 4 gratulierte, stimmten Team und Trainer lautstark einen Schlachtruf an: „Bürgermeister, Bürgermeister, hey, hey!“ Mit den Meschedern feierten etwa 1000 Zuschauer am Ort des ersten Public Viewings eines Geisterspiels in der Geschichte des Fußball-Sauerlandes einen besonderen Erfolg für den FC Fatih: Erstmals in seiner Vereinshistorie gelang dem Klub der Aufstieg in die Landesliga. Der Pfingstmontag 2024 geht in die Geschichte des Vereins aus Meschede ein.
Knapp drei Stunden zuvor hatten sich rund um das Dünnefeldzentrum seltsame Bilder abgespielt. Penibel genau wurde am Eingang kontrolliert, wer Einlass zum Geisterspiel der Mescheder gegen die SF Hüingsen erhalten durfte. So waren es letztlich nur wenige Offizielle und unter anderem Staffelleiter Michael Ternes, die die so wichtige Partie, zu der keine Zuschauer zugelassen werden durften, sahen.
In einem Spiel, das nicht hochklassig war, wurde Dominik Faneca mit seinen zwei Treffern zum Matchwinner für die Hausherren (31., 69.). Teamkollege Nejmettin Bayram (57.) erzielte das zwischenzeitliche 2:0 (57.), Philipp Eckert traf für den Gast zum 1:2 aus Sportfreunde-Sicht (63.).
Party in Meschede kann früh starten
So blieb den Meschedern schon in der Schlussphase genügend Zeit, die Party-Vorbereitungen zu starten, denn schon ein Punkt hätte für den Titelgewinn ausgereicht. Die Verantwortlichen Durmus Acar, Kerim Yavuzaslan und Seyfullah Kara streiften sich als eine der Ersten ein frisches Titelträger-T-Shirt über, ehe nach dem Schlusspfiff die Mannschaft ausgiebig auf dem Spielfeld feierte. Burak Yavuz, trotz Zerrung in der Schlussphase noch eingewechselt und fit geblieben, führte die Feierlichkeiten an. Schöner Gag: Jubelnd rannte die ganze Mannschaft mit Trainerteam auf ihre Fans auf den Rasenhügeln am Spielfeldrand zu und ließ sich feiern – dort stand aber nun mal diesmal niemand.
Das änderte sich etwa eine Stunde später. Mannschaft, Trainerteam und Verantwortliche reisten vom Dünnefeldzentrum die etwa 1,5 Kilometer zur nah gelegenen Fatih-Moschee an. Dann machte sich der Tross zu Fuß mit Pyro- und Rauchtechnik auf den Weg zur Moschee, jubelte, sang – und etwa 1000 Besucher am Zielort wie die Familien, Freunde, Fans, Bekannte des Vereins zelebrierten mit dem künftigen Landesligisten einen speziellen Empfang. Es wurde gesungen, gemeinsam gefeiert und immer wieder der typische Fatih-Fangesang angestimmt. „Die Leute drehen alle am Rad und unterstützen uns. Das bekommst Du in keinem anderen Verein, das ist unglaublich!“, freute sich Dominik Faneca.
Innerhalb von gut zwei Tagen hatte der Verein ein Public Viewing organisiert und mithilfe des Internetportals „match-day.de“ durchgeführt. Das vor Ort ausgerichtete Frühlingsfest wurde bis zum Pfingstmontag verlängert und zog viele Menschen zum Spieltag an. Das Bezirksliga-4-Spiel bot die Möglichkeit, zumindest über die Übertragung die eigene Mannschaft zu unterstützen, und so wurde bei vergebenen Tormöglichkeiten geflucht und über die Torerfolge gejubelt.
Mit Stand jetzt 61 Punkten, 64 Zähler können es noch werden, hat sich Fatih Türkgücü Meschede seinen ersten Titel in der „Bundesliga des Sauerlandes“ vorzeitig gesichert und die SG Bödefeld/Henne-Rartal auf Tabellenplatz zwei verwiesen. Nach der gescheiterten Aufstiegsrelegation nach der vergangenen Saison holten die Mescheder ihren Sprung in die Landesliga jetzt nach – am Ende vollkommen verdient vor der Konkurrenz. Der Rest war am Pfingstmontag vor allem eines: eine große Feier.
Die Leute drehen alle am Rad und unterstützen uns. Das bekommst Du in keinem anderen Verein, das ist unglaublich!
Dominik Faneca, zweifacher Torschütze gegen die SF Hüingsen
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