Soest. Beim Silvesterlauf von Werl nach Soest hat HSK-Triathlon-Profi Leo Arnold nur knapp das Siegerpodest verpasst. Sauerländer erneut stark
Diese Gänsehaut-Stimmung kurz vor dem Zieleinlauf auf dem Soester Marktplatz – sie hat beim Silvesterlauf von Werl nach Soest erneut auch die zahlreichen Läufer aus dem Hochsauerlandkreis gepackt. „Man wird so toll gepusht, ans Limit zu gehen“, sagte Fabien Frieling, der im Hauptlauf über 15 Kilometer Rang 16 belegte. „Diesmal war wesentlich mehr los als vergangenes Jahr, es herrschte richtig Partystimmung, und am Ende im Ziel ist es ja ohnehin immer richtig geil!“, freute sich Isabell „Isi“ Rickert, ambitionierte Freizeitläuferin aus Neheim, die diesmal als 13. gar in die Top 15 der Frauen lief (1:02:46 Stunde) und damit direkt hinter Christiane Wurm vom SC Hagen-Wildewiese (1:02:29 Stunde) landete. Bester HSK-Starter war aber Triathlon-Profi Leo Arnold vom SC Hagen-Wildewiese, der als Vierter über 15 km das Siegerpodest um 26 Sekunden verfehlte.
Trubel auf dem Marktplatz in Soest, Party in den Dörfern an der Strecke – und Laufsportler aus dem Hochsauerlandkreis mit vollem Einsatz unter den etwa 6500 Teilnehmern dabei: Am Silvestertag 2023 standen Werl, Soest und die alte Bundesstraße 1 wieder ganz im Zeichen des Kult-Laufes. Im Zuge des Events von Werl nach Soest überzeugten aus den Reihen des HSK-Sports nicht nur spezialisierte Leichtathleten beispielsweise des LAC Veltins Hochsauerland. So starteten unter anderem auch Handballer des TV Neheim, Radsportler oder Fußballer bei der beliebten Großveranstaltung zum Jahresausklang.
Auf den 15 Kilometern von Werl nach Soest erzielte Triathlon-Profi Leo Arnold das beste HSK-Ergebnis der Männer auf der Hauptstrecke. Der Athlet des SC Hagen-Wildewiese wurde hinter Sieger Tim Wagner (Bunert Wuppertal, 45:35 Minuten), dem kurzfristig nachgemeldeten Australier Sam Blake (Eintracht Frankfurt, 46:02 Min.) und Manuel Kruse (Running Crew Münster, 46:43 Min.) Vierter. Es sei ein „schöner Weg“ gewesen, sein Jahr 2023, das unter anderem durch seine fantastische Leistung bei der Ironman-WM in Nizza (zweitbester deutscher Triathlet über die Langdistanz) geprägt war, zu beenden. Arnold betonte, dass er nun „viele gute Jahresvorsätze“ für 2024 hege. Bei seinem zweiten Start von Werl nach Soest steigerte er sich gleich mal um mehr als drei Minuten (von 50:15 auf 47:09 Min.) und um zehn Plätze. „Ich mag den Silvesterlauf gern, das sind viele coole Eindrücke“, betonte Arnold.
Silvesterlauf: Laura Hottenrott bricht in Soest Rekord
Sieger Tim Wagner gewann bei seiner Premiere direkt das 15-km-Rennen. Er erklärte: „Ich habe das erste Mal mitgemacht und bin das erste Mal die Distanz von 15 Kilometern gelaufen. Es hat gleich geklappt, mega!“ Topfavoritin Laura Hottenrott (PSV Grün Weiß Kassel) holte bei den Frauen in der Rekordzeit von 49:31 Minuten (erstmals erzielte eine Frau eine Zeit unter 50 Minuten) ihren vierten Sieg in Soest. Hottenrott, die bereits in den Jahren 2015, 2016 und 2019 die 15-Kilometer-Strecke gewonnen hatte, unterbot dabei ihre eigene Bestzeit von vor vier Jahren um fast eineinhalb Minuten. Damals brauchte sie genau 51 Minuten. „Es war ein befreites Laufen, es hat total Spaß gemacht“, sagte Hottenrott, die in Valencia die Norm für Olympia für den Marathon in Paris geknackt hatte. Nun hofft sie, dass der Zieleinlauf in Soest eine Station ist auf dem Weg zur Olympiateilnahme 2024.
Starke Zeiten über 15 Kilometer, die in anderen Jahren für ganz vorne gereicht hätten, erzielten auch die zweit- und drittbeste Frau Nina Voelckel (Laufteam Kassel) und Lara Keine (LG Hamm) mit 51:14 beziehungsweise 51:59 Minuten. Nach einem Platz in den Top 20 im Vorjahr rannte die ambitionierte Neheimer Freizeitläuferin Isabell „Isi“ Rickert nun gar auf Rang 13 und damit in die Top 15 der Frauen. „Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich mich noch steigern kann“, sagte Rickert, die trotz der Strapazen „noch bis 3 Uhr morgens“ in das neue Jahr hineinfeierte. Mit 56:32 Minuten wurde die Neheimerin Sarah Schäperklaus für den MC Menden Siebte bei den Frauen, landete letztlich jedoch mit Blick auf die Zeiten deutlich entfernt von einem Platz auf dem Treppchen.
Nicht ganz zufrieden war auch Fabien Frieling (SC Hagen-Wildewiese) mit seinem 16. Rang im Hauptlauf. Der heimische Athlet wollte unbedingt unter 50 Minuten bleiben, auch wenn er gerade erst wieder das Training aufgenommen hatte. „Ich hatte beim Start Probleme mit der Uhr, diese war erst nach 200 Metern aktiviert. Daher war es schwer, mein Rennen zu pacen“, sagte der Laufsportler, der so seine Zielmarke um wenige Sekunden verpasste.
LAC Veltins Hochsauerland stark über fünf Kilometer
Der Westwind in der Soester Börde sorgte auch über fünf Kilometer für starke Zeiten. Hier setzte sich Vincent Bartscher (Team Zoot) aus Schwerte in 16:36 Minuten nach Platz drei im Vorjahr dieses Mal gegenüber Routinier André Kraus (LAC Veltins Hochsauerland, 17:05 Minuten) und Felix Knode (Marathon-Club Menden, 17:07 Min.) bei den Männern durch. „Ich bin hier seit 2014 dabei und laufe mal über fünf und mal über 15 Kilometer. Es ist eine bundesweit bekannte Veranstaltung, und es ist jedes Mal wunderschön. Es macht einfach Spaß als Jahresausklang“, so der Sieger.
Während Vereinskamerad Kraus bei den Männern mit Platz zwei Vorlieb nehmen musste, gewann bei den Frauen Lisa Krell vom LAC Veltins Hochsauerland über fünf Kilometer in einer Zeit von 18:44 Minuten. Die Ränge zwei und drei belegten Patricia Grewatta (LG Hamm, 18:58 Min.) und Katharina Zander (We run Soest, 20:10 Min.).