Olsberg. TV-Moderator Arnd Zeigler gastiert mit der „Wunderbaren Welt des Fußballs“ am 13. März in Olsberg. Großes Interview – mit Gewinnspiel.
Abschalten? Ein paar Tage mal ganz ohne Werder Bremen, seinen Lieblingsverein, sowie ohne den Fußball im Großen und Kleinen auskommen? Genau so verbringe er die nahenden Feiertage, erzählt Arnd Zeigler im Gespräch mit dieser Zeitung. Der bekannte TV-Moderator, Autor, Podcaster, Journalist sowie Stadionsprecher und Fan von Erstligist Werder Bremen ist stets fasziniert, wenn es in der Fußballwelt amüsant, kurios, ungerecht oder auch absurd wird.
Etwa acht Monate nach seinem bislang letzten Liveauftritt im HSK (damals im Bürgerzentrum Kolpinghaus Brilon) gastiert der 58-Jährige am Mittwoch, 13. März 2024, um 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) mit seiner „Wunderbaren Welt des Fußballs“ nun erneut in der Konzerthalle in Olsberg. Was Zuschauer bei seiner dritten Show im Sauerland erwarten dürfen, ob sich ein Besuch auch als Nicht-Fußball-Fan lohnt, und ob er sich eigentlich auf die Europameisterschaft im eigenen Land freut, verrät Arnd Zeigler im Interview.
Arnd Zeigler, wie darf man sich das als Fußball-Fan vorstellen: Stehen Sie an Weihnachten auch wie einst Ailton und Paul Stalteri von Ihrem Lieblingsklub Werder Bremen vor einem voluminösen Weihnachtsbaum und sagen Gedichte auf? Oder wird im Hause Zeigler gemeinsam zuerst Ihr großes Lied und ebenso die Werder-Hymne „Lebenslang Grün-Weiß“ und danach „O Du Fröhliche“ gesungen?
Arnd Zeigler: Weihnachten ist bei mir eine erstaunlich werderlose Angelegenheit. Da mein ganzes Berufsleben komplett vom Fußball dominiert wird, genieße ich die paar fußballfreien Tage mal, um Weihnachten mit meiner Familie zu verbringen und zu versuchen, meinen Kindern eine schöne Zeit zu bereiten.
Die Feiertage am Ende des Jahres sind immer auch eine Zeit der Besinnung und des Abschaltens. Gönnen Sie sich persönlich dann auch mal eine Ruhepause vom Fußball und von all den Nachrichten rund um Ihren Lieblingssport?
Es ist immer etwas zwiespältig, siehe erste Antwort. Ich genieße das schon, aber finde auch immer nach ein paar Tagen, dass es nun langsam bald wieder losgehen dürfte. Meistens schaue ich dann schon Anfang Januar bei einem Altstar-Hallenturnier in Oldenburg vorbei, das immer in der ersten Januarwoche stattfindet. Das ist dann genau richtig zur Überbrückung der fußballfreien Zeit: Es geht nur um den Spaß am Fußball, und ich sehe ein paar Helden meiner Vergangenheit wieder. Und danach geht es dann ja immer schon langsam wieder los mit dem Fußball-Ernst des Lebens.
Astronomische Ablösesummen, die Weltmeisterschaft in Katar und eine gefühlt immer noch weiter voranschreitende Kommerzialisierung – wie viel Spaß bereitet Ihnen der Fußball eigentlich noch, womöglich auch im Vergleich zu früheren Jahrzehnten?
Das ist eigentlich mein ganz großes Thema. Als ich Ende 2017 zum ersten Mal auf die Bühne ging, dachte ich an ein lustiges Unterhaltungsprogramm rund um den Fußball. Lustige Filmchen, ein paar Moderationen dazwischen. Das alles hat sich in den Jahren seitdem massiv entwickelt. Als ich anfing, gab es keinen VAR, keine WM im Winter, keine Geisterspiele, die Bayern waren gerade zum fünften Mal in Folge Meister geworden und wir hielten das für alarmierend, und um alle wichtigen Spiele zu sehen, brauche man ein einziges Abo für einen Pay-TV-Kanal. Die Jahre seit 2017 haben alles getan, um uns Fußballfans das Gefühl zu geben, dass es überhaupt nicht wichtig ist, was wir wollen und was wir am Fußball lieben. Und es ist für mich so etwas wie eine Mission geworden, an all die Dinge zu erinnern, die Fußball für uns alle irgendwann mal zu einem Hobby gemacht haben, das uns lieb und teuer ist und durchs ganze Leben begleitet.
Ihre beiden Bühnenprogramme „Dahin, wo es wehtut“ und „Hat schon Gelb!“ haben in den vergangenen Jahren bei Ihren Auftritten in Olsberg und Brilon für viel Freude im Hochsauerlandkreis gesorgt. Nun steht am 13. März 2024, erneut in Olsberg, Ihr dritter Auftritt im HSK an. Welche Eindrücke haben Sie bislang gewinnen können von Land und Leuten im Sauerland?
Es waren zwei sehr schöne, unbeschwerte Abende. Ich habe es auch heute, nach fast 200 Auftritten nicht geschafft, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen. Manchmal ist das Publikum älter, manchmal jünger, manchmal sind viele Frauen da, manchmal nicht, oft lachen sich die Leute schon beim Vorspann kringelig, und manchmal muss ich mir den ersten Lacher hart erarbeiten. Jeder Abend ist anders, aber eigentlich genieße ich nach der Show am Merchandising-Stand immer sehr nette Begegnungen mit sehr vielen liebenswürdigen Menschen, denen der Abend offenbar viel bedeutet hat. Das ist sehr schön, und das war in Brilon und Olsberg besonders schön. Ich freue mich drauf.
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Auf was dürfen sich die Besucher am 13. März in der Konzerthalle in Olsberg freuen? Gibt es womöglich erneut einen „Special Guest“, der Sie begleiten wird?
Das entscheide ich immer sehr spontan. Kann sein, kann nicht sein.
Angenommen, jemand besucht Ihr Programm, obwohl er oder sie sich nicht großartig für Fußball interessiert. Könnten Sie dies dennoch empfehlen?
Ich glaube schon. Zumindest bekomme ich genau das nach den Auftritten oft so gespiegelt: „Eigentlich bin ich nur mitgeschleppt worden, ich interessiere mich gar nicht für Fußball und wusste nicht, was mich erwartet, aber ich habe drei Stunden nur gelacht!“. Das ist immer eines der schönsten Komplimente, die man mir machen kann.
Als Podcaster sind Sie vor allem durch „Ball you need is love“ und „Zeigler & Köster“ bekannt. Wir als Lokalsportredaktion der „Westfalenpost“ betreiben mit der „Bundesliga des Sauerlandes“ ebenfalls einen wöchentlich erscheinenden Podcast. Haben Sie vielleicht noch ein, zwei Tricks oder Empfehlungen für uns? Wie erwischt man beispielsweise die richtige Mischung aus Sachlichkeit und Humor?
Oh ... Ich glaube, das ist sehr typabhängig und lässt sich nicht verordnen. Im Grunde ist meine gesamte Fußball-Sozialisation darauf aufgebaut, den Fußball nicht zu ernst und nicht zu locker zu nehmen. Fußball soll unterhalten und Freude bereiten, aber Fußball bedeutet den Menschen extrem viel und schafft Erinnerungen und Gefühle, die man seinen Lebtag nicht vergisst. Deshalb ist es eben auch nicht nur ein Spiel. Und diesen Spagat sich immer mal wieder bewusst zu machen, finde ich wichtig: Fußball ist kein Krieg und keine Ersatzreligion, aber Fußball kann unser Leben unfassbar prägen und bereichern. Beides muss möglichst immer klar sein.
Am Freitag, 14. Juni 2024, startet in München mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland die Fußball-Europameisterschaft. Wieder ein großes Turnier im eigenen Land – mit welchen Gefühlen gehen Sie in dieses Großereignis?
Momentan noch sehr neutral. Die Vorfreude auf große Fußballturniere ist uns ja quasi aberzogen worden durch die Winter-WM in Katar, die WM in Russland, eine Euro in etlichen, verschiedenen Ländern und nicht zuletzt durch den Niedergang unserer Nationalelf. Ich werde neugierig sein, wenn alles losgeht, aber ich werde keine abgekauten Fingernägel haben, wenn am 14. Juni angestoßen wird.
Gewinnspiel: Arnd Zeigler in Olsberg
Arnd Zeigler gastiert am Mittwoch, 13. März 2024, um 20 Uhr mit seinem Bühnenprogramm „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs – Hat schon Gelb!“ in der Konzerthalle in Olsberg. Wenige Restkarten für die Veranstaltung sind unter anderem noch im Internet unter eventim.de verfügbar.
In Zusammenarbeit mit Veranstalter Gisbert Kemmerling verlost diese Zeitung exklusiv zwei Mal eine von Arnd Zeigler handsignierte Ausgabe eines seiner Bücher. Außerdem verlosen wir zwei Eintrittskarten für seinen Auftritt in Olsberg. Wer gewinnen möchte, schreibt bitte bis Sonntag, 17. Dezember, 12 Uhr, eine E-Mail mit den Kontaktdaten (Vor- und Nachname, Anschrift, Rufnummer) an: sauerlandsport-wp@funkemedien.de.
Wichtig: Bitte im Betreff der Mail entweder das Stichwort „Tickets Zeigler“ oder das Stichwort „Buch Zeigler“ nennen. Unter allen Einsendungen entscheidet das Los. Die Gewinner werden benachrichtigt.